Das Kulturhauptstadtbüro nimmt immer mehr an Fahrt auf. Am 4. und 5. Juli fand ein wichtiger Dialog zu Evaluierungsfragen der Europäischen Kulturhauptstadt statt. Als Expertin wurde die Studiengangsleiterin für Architektur an der Fachhochschule Kärnten, Frau Prof. (FH) Dipl.Ing. Dr. Elisabeth Leitner eingeladen.

 

Elisabeth Leitner beschäftigte sich im Rahmen ihrer Dissertation an der TU Wien mit Evaluierungsberichten von unterschiedlichsten Kulturhauptstädten der letzten 15 Jahre und hat die Initiative kulturhauptstadt2024.at ins Leben gerufen, eine Initiative, die sich mit rund 40 möglichen österreichischen Städten und Regionen auseinandergesetzt hat.

Beim Workshop wurde ein besonderer Fokus auf Graz 2003 gelegt, eine Stadt, die von Struktur, Größe und Fragestellungen mit jenen von Chemnitz vergleichbar ist.

Neben Kulturamtsleiter Ferenc Csák nahmen Egmont Elschner (Kulturbeirat), Prof. Dr. Christoph Fasbender (TU Chemnitz), Stefan Tschök (CVAG), Robert Gruner (Bürgermeisteramt/Pressesprecher) und Berater Christoph Thoma (Culturelab) an diesem wichtigen Austausch teil.

Basis für den Titel Europäische Kulturhauptstadt ist ein Auswahlverfahren, das auf einem Bewerbungsbuch (Bidbook) aufbaut. Im Kontext der Evaluierung gibt die Europäische Kommission folgende Fragestellungen vor:

Beschreiben Sie Ihre Pläne dafür, wie Sie die Auswirkung des Titels auf Ihre Stadt nachverfolgen und auswerten und wie Sie die Ergebnisse dieser Auswertung verbreiten wollen. Insbesondere sollten Sie die folgenden Fragen erwägen:

 Wer führt die Auswertung durch?

  • Wird Ihr Plan für die Auswertung auch konkrete Ziele und Meilensteine zwischen der Ernennung und dem Titeljahr enthalten?
  • Wollen Sie Basisstudien oder Umfragen nutzen, und wenn ja, welche?
  • Welche Arten von Informationen werden Sie nachverfolgen und überwachen?
  • Wie definieren Sie „Erfolg“?
  • In welchem Zeitrahmen und wie regelmäßig wird die Auswertung durchgeführt?

Chemnitz beschäftigt sich aktuell intensiv mit der Wahrnehmung, überlegt qualitative Studien, dokumentiert den Bewerbungsprozess und versucht die Bewerbung an sich so transparent wie nur irgendwie möglich zu gestalten. Nur so kann die Seele der Stadt glaubhaft mit einem europäischen Narrativ unterlegt werden. Und eines wurde in diesen zwei Tagen klar: Nur mit Wissensvermittlung, Offenheit, klaren Ansagen und Entscheidungen, die permanent hinterfragt werden, kann das Projekt auch tatsächlich erfolgreich die Stadt ins Jahr 2030 führen.

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