Die Oberbürgermeister und Bürgermeister der Region verabreden regionale Projekte und eine gemeinsame Kulturstrategie

Auf nach Annaberg-Buchholz. Wir haben die Oberbürgermeister und Bürgermeister der Region in die Bergstadt zum gemeinsamen Austausch eingeladen. Und zwar nicht irgendwohin, sondern ins historische Stadtbad – mitten ins alte Schwimmbecken. Ein ungewöhnlicher Ort für unsere einmalige Chance: Gemeinsam mit den Kommunen entlang des Chemnitzer Modells zur Kulturhauptstadt Europas 2025 zu werden. Aber genau das macht unseren Bewerbungsprozess aus. Er lädt ein, die Region zu entdecken, mit anderen Augen zu sehen, vielleicht auch bekannte Pfade zu verlassen. Dafür war der „gemeinsame Schwimmkurs“, wie Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig augenzwinkernd bemerkte, eine gute Gelegenheit.

Im Report der europäischen Jury zur Auswertung der ersten Bewerbungsrunde wurde die Idee der Kulturregion Chemnitz2025 ausdrücklich gelobt. Gleichzeitig wurde empfohlen, die gemeinsame Strategie im Hinblick auf Zielsetzung und Zeitplan weiter zu konkretisieren und in ein nachhaltiges Konzept zu integrieren. Diese Arbeit ist trotz erschwerter Bedingungen in den letzten Monaten vorangetrieben und jetzt zum gemeinsamen Arbeitstreffen zur Diskussion gestellt worden.

So stellte das Arbeitstreffen auf der Grundlage einer aktuellen Potentialanalyse beispielsweise gemeinsame Interessen, Traditionen, Anknüpfungspunkte für Kooperationen aber auch einige Unterschiede heraus, die für die konzeptionelle Arbeit relevant sind.

Darüber hinaus wurden Grundzüge des künstlerischen Programms im Zusammenspiel mit Akteuren der Region vorgestellt, wobei ein reger Austausch über die Ausrichtung einzelner Projekte entstand.

Zur Kulturregion gehören neben Chemnitz:

  • Amtsberg
  • Annaberg-Buchholz
  • Aue
  • Augustusburg
  • Burgstädt
  • Burkhardtsdorf
  • Flöha
  • Frankenberg/Sachsen
  • Hainichen
  • Jahnsdorf/Erzgebirge
  • Lichtenau
  • Limbach-Oberfrohna
  • Lößnitz
  • Mittweida
  • Neukirchen/Erzgebirge
  • Niederdorf
  • Niederwiesa
  • Niederwürschnitz
  • Oelsnitz
  • Olbernhau
  • Pockau-Lengefeld
  • Stollberg/Erzgebirge
  • Thalheim/Erzgebirge
  • Zwönitz
  • und die assoziierten Partner Freiberg, Zschopau und Zwickau.

Das sagen die Teilnehmer:

Marco Wanderwitz MdB, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie und Beauftragter der Bundesregierung für die neuen Bundesländer: „Als Beauftragter der Bundesregierung für die neuen Bundesländer freue ich mich natürlich über die in der ersten Runde erfolgreichen Bewerbungen von Chemnitz und Magdeburg. Als Sachse fühle ich mich meiner Geburtsstadt Chemnitz besonders verbunden. Die engagierte Beteiligung vieler Menschen und von 25 Kommunen im Umland ist bemerkenswert. Es ist eine große Chance für die Region, gerade die großartigen baulichen Zeugnisse der Industrialisierung und der Kunst der Moderne einem europäischen Publikum vorzustellen.“

Barbara Klepsch, sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus: „Eine erfolgreiche Bewerbung von Chemnitz als Kulturhauptstadt käme nicht nur der Stadt Chemnitz zu Gute, sondern würde auch positiv auf die gesamte Region ausstrahlen. Ich sehe zum Beispiel ein großes touristisches und kulturelles Potenzial durch die Zusammenarbeit mit der UNESCO-Welterbe Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří. Daher ist für die Bewerbung wichtig, dass wir alle an einem Strang ziehen.“

Barbara Ludwig, Oberbürgermeisterin der Stadt Chemnitz: „Die Kulturregion entlang des Chemnitzer Modells ist schon heute ein Gewinn. Wir wollen Europa erzählen, wie wir es dank unseres Straßenbahnnetzes, kreativer Ideen und einer kulturbasierten Strategie schaffen, für Herausforderungen unserer Zeit, wie etwa, gemeinsam Menschen in der Region zu halten, Lösungen zu finden.“

Rolf Schmidt, Oberbürgermeister der Stadt Annaberg-Buchholz: „Mich motiviert die Erfahrung aus dem Welterbe-Prozess.Da haben wir viel erreicht. Und nun geht es mit dem Kulturhauptstadtprozess weiter. Wenn Europa nach Chemnitz schaut, schaut es automatisch auch nach Annaberg-Buchholz und ins Erzgebirge. Die Zusammenarbeit ist wichtig für uns alle: zum Beispiel auch für den Tourismus in der Region oder die demografische Entwicklung.“

Fotos: Ernesto Uhlmann
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