Acht deutsche Städte haben ihre Bid Books für das Auswahlverfahren zur Kulturhauptstadt Europas 2025 abgegeben und am 1. Oktober in einer gemeinsamen Pressekonferenz ihre Bewerbungen vorgestellt. Hier nochmal zum Anschauen der Video-Link.

In dreiminütigen Vorträgen gaben die einzelnen Städte ganz unterschiedliche Einblicke in ihre Vorhaben. Für uns war Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig am Pult.

AUFBRÜCHE – Opening Minds. Creating Spaces. Unter diesem Motto wird Chemnitz2025 zu einem kulturdominierten Stadtentwicklungsprozess.

Aufbrüche und Umbrüche hat Chemnitz in seiner Geschichte oft erlebt. Dass viele Chemnitzer in Karl-Marx-Stadt geboren sind, erzählt beispielhaft davon und ist am Ende doch nur eine Facette des stetigen Wandels, des vielfachen Neubeginns – des ständigen Aufbruchs.

Eines Aufbruchs, den auch Europa braucht. „Mit unserer Bewerbung“, so Barbara Ludwig, „möchten wir auch Antworten finden auf Fragen, die viele europäischen Städte und Regionen umtreiben: Das Zusammenwirken von Stadt und Land. Die Ökologische Mobilität. Wie schaffen wir es, dem Auseinanderfallen in Stadtteile, in Gruppen entgegenzuwirken?“

Gesellschaftliche Konflikte, bewusste Provokationen, Grenzüberschreitungen, offene Gewalt – dies seien Themen in vielen Städten Europas. „Das ist etwas, das wir in Chemnitz zu verhandeln haben“, sagt die Oberbürgermeisterin mit Blick auf den August 2018 in Chemnitz. Dies sei aber genauso an vielen anderen Orten der Welt zu verhandeln und es werde darauf ankommen, „ob wir es schaffen, die Bindungskräfte zu stärken.“

Gleichsam möchte Chemnitz für eine starke Kulturregion entlang des Chemnitzer Modells einstehen: „Was können wir tun, damit die wachsenden Städte nicht unbedingt weiter wachsen müssen, sondern dass auch Lebensqualität, Image, Aufenthaltsqualität im ländlichen Raum so ist, dass sich auch dort zum Beispiel Start-ups ansiedeln?“ fragt Ludwig. Chemnitz2025 wird Antworten liefern und entlang des Chemnitzer Modells die Region verbinden.

Nicht alle Themen des Bewerbungsbuches ließen sich in der kurzen Vortragszeit vorstellen, doch für einen ganz wichtigen Satz muss Zeit sein:

Die Bewerbung ist in einem breiten partizipativen Prozess entstanden. „Auch das“, so die Oberbürgermeisterin, „war ein Aufbruch in Chemnitz.“

Foto: Ralf Rühmeier/KMK

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