Gemeinsam Dachlandschaften kreativ entwickeln: Chemnitz ist Partner in europäischem Netzwerk für die Nutzung von Dachflächen.

Freie Flächen in der Innenstadt – in vielen dichtbesiedelten europäischen Städten sind diese kaum noch zu finden. Ein Blick auf unsere Dächer zeigt: hier liegt noch quadratkilometerweise öffentlicher Stadtraum brach. Doch Dachlandschaften sind als Ressource für städtische Entwicklungs­planungen oft noch nicht in angemessenem Umfang im öffentlichen Bewusstsein präsent.

Um das zu ändern, haben sich Organisationen in neun europäischen Städten zu einem Netzwerk zusammengeschlossen. Als Europäisches Netzwerk für Kreative Dachnutzungen (ECRN) zeigen sie, wie mit kreativen Ansätzen die Dächer belebt und aktiv genutzt werden können. Die Stadt Chemnitz gehört zu den Gründungsmitgliedern dieses Netzwerks, weitere Partner sind: Amsterdam, Antwerpen, Barcelona, Belfast, Faro, Göteborg, Nicosia und Rotterdam.

Am 1. Dezember 2021 trafen sich die Partnerorganisationen in Antwerpen zu einem analogen Austausch. Natürlich wurden auch die Dächer der Stadt besucht, unter anderem das öffentlich zugängliche Dach des MAS – Museum am Strom. Die neun Städte im Netzwerk repräsentieren bewusst verschiedenartige Stadtkulturen und unterschiedliche Planungsansätze unter verschiedenen klimatischen Bedingungen.

Die Dächer von Chemnitz sind so divers wie das architektonische Erbe der Stadt. Geprägt von Jugendstil, Bauhaus und Ost-Moderne lassen sich etliche wegweisende und experimentelle Dachkonstruktionen in der Europäischen Kulturhauptstadt finden. In ihren Formen und spezifischen Anforderungen bieten diese Dachflächen vielfältige Möglichkeiten für kreative und nachhaltige Um- und Neunutzungen. Die Liste der Ideen ist lang: Wie wäre es zum Beispiel mit einem Garten auf der Stadthalle oder ein Spielplatz auf dem Vita-Center?

Auch im Rahmen der Kulturhauptstadtbewerbung ist schon einiges auf Chemnitzer Dächern passiert: so legte das Fahrradkino einen Stopp auf dem Parkhaus der Rathauspassage ein und ein Teil der finalen Jurypräsentation fand auf einem Plattenbau statt.

Und was alles so auf den Dächern einer Kulturhauptstadt funktionieren kann, werden wir im Jahr 2025 beim KosmosEUROPE erleben dürfen.

Beitragsbild und mittiges Foto: Frederik Beyens

Foto links: Philipp Gladsome

Foto rechts: Fahrradkino Chemnitz

0