Es hatte sich schon angedeutet – nun steht es fest: Der Wettbewerb um die „Kulturhauptstadt Europas 2025“ findet online statt. Darauf haben sich die Kultusministerkonferenz und die Kulturstiftung der Länder als Organisatorin des Auswahlverfahrens in dieser Woche geeinigt. Grund dafür ist die unsichere Situation während der Pandemie. Niemand weiß, ob Jurymitglieder coronabedingt vielleicht nicht anreisen können oder eine der Bewerberstädte kurzfristig zum Corona-Hotspot wird. Deshalb schafft die Entscheidung nun Gleichheit in den Wettbewerbsbedingungen und Planungssicherheit für die Bewerberstädte.

Natürlich hätten wir der Jury unsere Stadt lieber live gezeigt, aber die Entscheidung ist absolut richtig. So können wir nun in die konkrete Planung für den digitalen „Jury-Besuch“ am 22. Oktober gehen. Neben dem digitalen Stadtbesuch wird auch die Präsentation unserer Bewerbung vor der europäischen Jury am 26. Oktober online stattfinden; ebenso die Pressekonferenz am 28. Oktober, auf der die Jury ihre Empfehlung für die Gewinnerstadt verkündet.

Was bedeutet das konkret für unsere Bewerbung? Unser Proejktleiter Ferenc Csák erklärt’s:

„Seit mehreren Wochen bereits haben wir uns darauf vorbereitet, dass der Juryvisit und auch die Präsentation in Berlin im digitalen Format stattfinden könnten. Die Pandemie-Situation und ihre teilweise dramatischen Auswirkungen auf das gesellschaftliche Leben stellen uns nicht nur bei der Frage des Juryvisits und der Präsentation, sondern im gesamten Bewerbungsprozess vor neue Herausforderungen, die wir aber dank des besonders kreativen Potenzials und des Machertums in der Stadt meistern werden. Wir werden eine Vielfalt an technischen und virtuellen Möglichkeiten einsetzen und unsere Stadt in thematischen Blöcken mit den Menschen und Akteuren hier vor Ort  in der Stadt und der Region präsentieren, wir zeigen die Stadtteile und die Interventionsflächen sowie Auszüge aus dem künstlerischen Programm. Natürlich hätten wir die analoge Variante des Juryvistis bevorzugt. Wir sind der Meinung, dass persönliche Begegnungen mit unseren Bürgerinnen und Bürgern dem Visit gut getan hätten. Es wäre etwas anderes gewesen, wenn die Menschen aus Chemnitz und der Region Gelegenheit gehabt hätten, ihre eigenen Geschichten den Jurymitgliedern direkt vor Ort erzählen zu können, wenn die Jurymitglieder physisch die Stadt hätten „atmen“ können. Die europäische Idee lebt von realen Begegnungen und Erlebnissen! Die Sicherheit bzw. die Gesundheit haben jedoch Vorrang, deshalb stehen jetzt alle deutschen Bewerberstädte vor der gleichen Herausforderung der digitalen Vorbereitung und die Chancengleichheit ist gewahrt. Wir  haben nun die Möglichkeit, das Know-how der Stadt unter Beweis zu stellen und die Aufgaben exzellent zu lösen, um als Sieger aus dem Wettbewerb hervor zu gehen.“

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