Der Einführungsabend zur Eröffnung der CAMMANN STUDIOS gibt einen ersten Einblick in einen Teil der HALLENKUNST-Kunstsammlung, mit einer Ausstellung im Showroom der Galerie im ersten Stock sowie einer Führung durch die Artist Residenz mit der brandneuen Bibliothek und den Ateliers mit Dachterrassen.
Ziel des HALLENKUNST-Projektes ist es, den kulturellem Austausch zur Bereicherung und Stärkung der Beziehung zwischen der Stadt und ihrer Umgebung aus der Perspektive von Street Art und deren Akteur:innen zu fördern.
Das Chemnitzer Cammann-Gebäude wird die Basis und Hauptquartier des Artists-In-Residence-Programms, der HALLENKUNST 2025 entstehenden Kunstwerke und dem PUBLIC MURAL-Projekt sein.
Eine Kathedrale des Industriezeitalters, entworfen in der Mitte der 1920er Jahre von dem heute fast vergessenen Werkbund-Architekten Willy Schönefeld, ist es das erste Hochhaus der Stadt Chemnitz und ein Ort, der Geschichte geschrieben hat – wie die Firma, die hier einst residierte.
Der Wolkenkratzer ragt 40,10 Meter in den Himmel – über acht Geschosse, mit einer achtachsigen, 33 Meter breiten Hauptfassade, die nicht – wie seinerzeit üblich – mit Backsteinen verkleidet wurde. Das Gebäude ist ein herausragendes Zeugnis der expressionistisch beeinflussten Architektur in Chemnitz – und damit ein Schatzkästchen, dessen Architekt Sinn für Symbolik zeigte: Der vertikale Rillenputz an der Fassade etwa – schon im Jugendstil ein beliebtes Gestaltungselement – sollte die textilen Erzeugnisse versinnbildlichen, die hier einst gefertigt wurden: edle Luxusstoffe für wohlhabende Abnehmer.
1996 vom damaligen HALLENKUNST-Mitveranstalter (2010) und Architekten Peter Waldvogel († 2022) restauriert, erstrahlt der innen mit gemasertem Travertin verkleidete Zugang in neuem Glanz, dazu der originale Fahrstuhl mit Klappsitzbank, die Täfelungen mit polierten Hölzern nicht nur in der einstigen hauseigenen Atelier-Etage, sondern auch im Showroom, wo die HALLENKUNST Artists-In-Residence in den nächsten zwei Jahren auf über 800 Quadratmetern multidisziplinär entwickeln, arbeiten und gestalten werden, bis zur finalen Gruppenausstellung in 2025.
Die CAMMANN STUDIOS werden aus Gemeinschafts-, Bibliotheks- und Wohnräumen für die kuratierten und eingeladenen Künstler:innen, 2 Ateliers mit Dachterrassen, einem digitalen Workshop-Raum, Audio-Studios, einer Dunkelkammer für analoge Fotoprojekte, einem Siebdruck-Studio und dem 400 Quadratmeter großen Showroom zur Ausrichtung von Preview-Ausstellungen und der gesamten HALLENKUNST-Kunstsammlung bestehen.
Die Hauptwerke, die Künstler:innen im Rahmen des HALLENKUNST-Artist-in-Residence-Programms geschaffen haben, werden miteinander verbunden sein und kontextualisiert in der HALLENKUNST-Gruppenausstellung gezeigt.
Das Projekt „Hallenkunst“ ist eines der Projekte für das Programm der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 und die Kulturhauptstadt GmbH unterstützt den Entwicklungsprozess des Projekts.
Foto: Red Tower Films
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