Die “Akustemologische Station für Bodenklänge” ist eine künstlerische Forschungsstation zur Untersuchung des Gartenbodens vom Lehngericht. Die begehbare Soundinstallation ist bis zum Ende des Jahres täglich von 9-20 Uhr geöffnet und frei zugänglich. Für das Projekt wurde eine spezielle Sensortechnik zum Abhören des Bodenklangs entwickelt und im Innenraum sowie im Gartenboden installiert. Mittels Erdbebensensoren wird der Gartenboden des Lehngerichts akustisch erfasst. Durch eine Verstärkung des Signals und die Ausgabe über Lautsprecher und Kopfhörer wird das Innere des Gartenbodens im Inneren des Gartenhäuschens hörbar.
Die Installation ist inspiriert durch ein Konzept aus der Anthropologie, der sogenannten Akustemologie; ein Begriff, der sich aus Akustik und Epistemologie zusammensetzt und die technische Klangwissenschaft mit Erkenntnistheorie verbindet. Dabei wird versucht Klang als Wissen zu begreifen. Im Gegensatz zu den Klängen der oberirdischen Natur gibt es bisher kein allgemeines Wissen über Bodenklänge. Böden sind als Resonanzkörper äußerst vielfältig strukturiert und können sowohl Geräusche aus ihrem Inneren und Geräusche aus der Atmosphäre aufnehmen und weiterleiten. Mit der dauerhaften Installation und durch eine Auswertung der akustischen Erfahrungen des Publikums wird versucht, sich einem möglichen Wissen um die Bodenklänge anzunähern.
Die Installation lädt dabei ein zum Hören, Abhängen, Verweilen, Meditieren, Lauschen, Abwarten, Konzentrieren, etc. Alle Besucher*innen sind eingeladen, bei jedem Besuch einen Fragebogen auszufüllen. Mehrfache und häufige Besuche sind eindeutig erwünscht. In vorangegangenen Projekten hat sich gezeigt, dass häufig erst nach einer bestimmten Zeit ein Hörvermögen für die speziellen Sounds des Bodens ausgeprägt wird. Die Akustemologische Station für Bodenklänge Augustusburg ist eine Soundinstallation von Daniel Wolter (Kontakt: info@danielwolter.org, Instagram @dnlwltr) mit freundlicher Unterstützung durch auf weiter flur e. V.
Die Veranstaltung findet am Lehngericht statt, einem Makerhub der Europäischen Kulturhauptstadt 2025.
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