LEHNMUSIK – Béla Bender + ensemble01

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Kann man mit Glühlampen Musik machen? Wie klingt eigentlich das Wasser? Kann eine Baustütze ein Instrument sein? Oder was ist überhaupt experimentelle Musik? Die Konzerte in der Reihe “Lehnmusik” werfen viele Fragen auf. Ob diese beantwortet werden können, können nur die Besucher*innen entscheiden. An drei Wochenende vom 30. September bis 14. Oktober findet im Lehngericht in Augustusburg die experimentelle Musikreihe “Lehnmusik” statt, in der Felix Forsbach gemeinsam mit dem Verein “auf weiter flur” und Dank der Förderung des Musikfonds e.V. ein Musikprogramm “auf Großstadtniveau” kuratiert hat und umsetzen wird.

Am Abend wird im Saal des Lehngerichts das Chemnitzer Streichquartett ensemble01 das Streichquartett Nr. 1 von György Ligeti sowie Steve Reichs “Different Trains” aus dem Jahr 1988 zum Besten geben. Außerdem wird der junge Chemnitzer Komponist Béla Bender seine spielerischen und emotionalen Kompositionen für das Klavier präsentieren.

Béla Bender (D – Chemnitz)

Vom Schlagzeug zum Klavier: Durch autodidaktisches Lernen und tägliches Beschäftigen mit dem Instrument werden Rhythmik und Melodie zu eigens komponierten Klangbildern ehrlicher Emotionen. So beschreibt der in Chemnitz lebende junge Komponist und autodidaktische Pianist Béla Bender seine Musik und Kompositionen. Er arbeitet, wie seine spannenden Musikvideos zeigen, in den Zwischenfeldern der audiovisuellen Künste. Seine Kompositionen lassen Anklänge an das Genre der Neoklassik und so bekannte Pianist*innen wie Poppy Ackroyd oder Nils Frahm erkennen. In seinen Stücken entsteht ein klangliches Abbild des Künstlers, dessen Umfeld und seiner Erlebnisse auf der Basis emphatischer Entscheidungen.

ensemble01 (D – Chemnitz)

Das “ensemble 01” wurde 2001 aus der Idee gegründet, innovative und zeitgenössische Musik einem interessierten Publikum zu erschließen und Neues durch Kompositionsaufträge zu fördern. Der Kern des ensemble 01, das Streichquartett, bestehend aus Andreas Winkler, Ruth Petrovitsch, Ulla Walenta, Thomas Bruder , wird oft um andere Instrumente erweitert, um in verschiedenen Konstellationen zu spielen. Über die Reihe KLANGWERK hinaus, welche inzwischen im Chemnitzer WELTECHO beheimatet ist, ist das Ensemble zu Konzerten und Festivals in verschiedenen musikalischen Zentren in Deutschland (u.a. Europäisches Zentrum der Künste Hellerau, Kulturbrauerei Berlin), Europa (z.B. Suså Musikfestival, Dänemark) und den USA eingeladen. In Augustusburg wird das Streichquartett die Komposition: “Streichquartett Nr. 1 Mèthamorphoses Nocturnes” (1953) von György Ligeti (1923-2006) und Steve Reichs:” Different Trains” von 1988 spielen.

Die beiden Werke für Streichquartett bzw. für Streichquartett und Zuspielband (Reich) sind Meilensteine der Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts und stehen im Kontext von jeweiligen Entfremdungen, Vertreibung, Flucht bis hin zum Massenmord der Nationalsozialisten an Millionen Menschen.

Ligetis Streichquartett entstand Anfang der Fünfziger Jahre in Ungarn, Ligetis Heimat, und ist, weil keine Aufführungsmöglichkeit in Sicht war, für die kompositorische Schublade geschrieben. Die Uraufführung dieses in jeglicher Hinsicht fantastischen Werkes fand erst nach Ligetis Flucht aus dem damaligen kommunistisch/diktatorischen Ungarn in den Westen statt.

Bei Steve Reich sind Kindheitserinnerungen aus einer Zeit des Reisens per Bahn zu seinen Großeltern eine ausschlaggebende Initialzündung für „Different Trains“. Originalstimmen von Reisenden und Schaffnern der Zeit nach dem 2. Weltkrieg mischen sich mit Musik von Streichquartetten und den Stimmen von Holocaustüberlebender und verdichten sich so zu einem beeindruckenden Klangerlebnis.

Reservierungen für die Konzerte gern per E-Mail an nadine@aufweiterflur.org. Eintritt nur an der Abendkasse. Die Eintrittspreise je Abend variieren und beginnen ab 7 Euro.

Das Alte Lehngericht in Augustusburg ist ein Makerhub für die Europäische Kulturhauptstadt Chemnitz 2025.

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