In unserem Kulturhauptstadt-Lexikon wollen wir euch mitnehmen und ein paar der zentrale Projekte, historische Macher:innen, Kurioses aus der Kulturregion und Einiges mehr vorstellen. Eben alles, was Chemnitz und die Kulturregion auszeichnet.
Haben wir etwas übersehen, was für dich die Kulturhauptstadt ausmacht? Dann schreib es uns gerne per Mail an team@chemnitz2025gmbh.de oder über unsere Social-Media-Kanäle.
# wie #chemnitz2025
Früher noch als Rautetaste bekannt, spricht man heute von einem Hashtag, der einem als nützliches kleines Hilfsmittel für die sozialen Medien dienen kann. So kann dieser helfen, Posts und Beiträge zu bestimmten Themen besser zu finden. Häufig werden Beiträge mit passenden Hashtags markiert, bei einem Bild von Chemnitz kann man beispielsweise #chemnitz und #chemnitz2025 angegeben. Wenn man jetzt nach #chemnitz2025 sucht, werden einem alle Beiträge, die mit diesem Hashtag markiert worden sind, angezeigt und es erscheint eine bunte Sammlung an vielen Bildern aus der europäischen Kulturhauptstadt 2025.
A wie Apfelbaum
Mal rot, mal grün, mal süß, mal sauer, der Apfel ist das liebste Obst der Deutschen. Mit knapp 22 Kilo pro Jahr, isst jede:r von uns auch eine ganze Menge davon. Und in Chemnitz werden bis 2025 wohl auch noch ein paar Kilo mehr werden, denn wenn eine ganze Parade an Apfelbäumen direkt an der Haustür vorbeizieht, wird wohl niemand der Versuchung widerstehen können.
A wie Art
“Art” bedeutet aus dem Englischen übersetzt “Kunst”. Der Plural davon, “Arts”, verweist auf “Künste”. Gemeint sind damit zum einen die bildende, darstellende, aber auch performative Kunst. Zum anderen bezieht sich “Arts” auf den Ausdruck durch kreative und künstlerische Formen und Methoden. Das wiederum schließt auch die Akteur:innen der Kultur- und Kreativwirtschaft ein. Das Wort kommt immer mal wieder im Kulturhauptstadt-Kontext vor, beispielsweise beim Projekt “Makers, Business and Arts” oder beim Motto der estnischen Stadt Tartu, die im Jahr 2024 europäische Kulturhauptstadt sein wird: The Arts of Survival. Dies bedeutet übersetzt etwa “Die Kunst des Überlebens”.
B wie Bänke
Egal ob man einen Ort für eine kleine Verschnaufpause sucht, zum Lesen im Sonnenschein oder einfach als Beobachter des Alltags unterwegs ist: Bänke sind unverzichtbar im Stadtbild. Im Rahmen des Nimm-Platz-Projektes wurden zahlreiche Bänke initiiert und installiert. Beispielsweise im Zietenpark auf dem südlichen Sonnenberg, an der Burg Rabenstein oder im Schösserholz.
B wie Barbara Uttmann
Auch wenn die Geschichte, dass Barbara Uttmann die Erfinderin des Klöppelns ist, vermutlich falsch ist, hatte die Unternehmerin doch einen maßgeblichen Einfluss an der Verbreitung dieser Handwerkstechnik. 1513 in Annaberg geboren, gelang es ihr, nach dem Tod ihres Ehemanns dessen Geschäftstätigkeiten weiterzuführen und zu erweitern. Neben diversen Geschäften im Bergbau beschäftigte sie zeitweise bis zu 900 Klöpplerinnen, denen sie das Material lieferte und die in Heimarbeit gefertigte Ware abkaufte. So gilt sie als eine der ersten bedeutenden Unternehmerinnen im Montanwesen und als ein frühes Beispiel für echtes Macher:innentum.
B wie Begehungen
Der Name ist wörtlich zu nehmen, denn jährlich macht das Festival Begehungen eine Brache dieser Stadt begehbar. Dort, wo sonst Trümmer und Schutt liegen, können dann für ein Wochenende lang Besucher:innen bei freiem Eintritt Kunst erleben. Internationale Künstler:innen werden eingeladen, ihre Auseinandersetzung mit dem Raum mit einem interessierten Publikum zu teilen. Die Veranstaltung ist dabei barrierefrei konzipiert und wird umrahmt mit verschiedenen Programmpunkten.
B wie Beteiligungsprojekt
Bereits seit Beginn der Bewerbungsphase zur Europäische Kulturhauptstadt 2025 war uns klar: nur gemeinsam mit den Chemnitzer:innen können wir erfolgreich sein, den Titel holen und unsere Stadt langfristig positiv entwickeln. Mit “Nimm Platz!” und unseren“Mikroprojekten” versuchen wir genau diese Beteiligung zu fördern und suchen nach Ihren Ideen, um Chemnitz und die Kulturregion gemeinsam voranzubringen. Wie man sich ansonsten noch mit einbringen kann? Informationen dazu gibt es hier.
B wie Bergpredigt
Die Bergpredigt ist ein Textabschnitt in der Bibel. Sie befindet sich im Neuen Testament, konkret im Matthäusevangelium. Darin kommen einige für den christlichen Glauben sehr zentrale, wegweisende Worte wie etwa die Seligpreisungen und das Vater Unser vor. Im Rahmen des Kulturhauptstadt-Programms steht die europäische Bergpredigt als Teil des Projektes “Prayers and Angels” im Mittelpunkt.
B wie Bid Book
Das Wort “BidBook” oder auch “Bid Book” oder “BidBook II” kommt im Zusammenhang mit der europäischen Kulturhauptstadt häufiger vor. Es bedeutet übersetzt so viel wie “Bewerbungsbuch” und beschreibt genau das: die Bewerbung der Stadt Chemnitz als europäische Kulturhauptstadt 2025. Das Original ist auf englisch verfasst und wurde insbesondere für die Jury geschrieben. Darin finden sich sämtliche Projekte und Vorhaben auf dem Weg bis ins Jahr 2025 wieder. Hier kann ein Blick in unser BidBook geworfen werden. Das Buch liegt auch in deutscher Übersetzung in der Tourist-Information am Markt 1 vor.
B wie Brachfläche
In vielen Städten ein knappes Gut, in Chemnitz haben wir mehr als genug davon. Egal ob mit Schutt bedeckt oder von Unkraut überwuchert – unsere Brachflächen haben Potential. Potential von Macher:innen und kreativen Köpfen entdeckt und umgestaltet zu werden, um in neuen Glanz zu erstrahlen.
B wie Bradford
Bradford liegt ziemlich in der Mitte des Vereinigten Königreichs und ist die UK Capital of Culture 2025. So wird bereits seit 2013 in Großbritannien eine Kulturhauptstadt ausgewählt, im Gegensatz zur Europäischen Kulturhauptstadt ist es aber jeweils nur eine Stadt und der Titel wird nur jedes vierte Jahr vergeben. Die langfristigen Effekte sind allerdings die gleichen: es können langfristig Arbeitsplätze geschaffen werden und die Wirtschaftsleistung in der jeweiligen Region steigt.
B wie Burgstädt
Knapp 20 Minuten Fahrt mit der C-Bahn vom Chemnitzer Hauptbahnhof und man ist in Burgstädt. Das Wahrzeichen der Stadt ist nicht zu übersehen: der gut 28 Meter hohe Taurasteinturm. Von dort hoch oben hat man nicht nur einen prima Blick in die Kulturregion, sondern auch auf den umliegenden Wettinhain. Der Park ist ein beliebter Treffpunkt vieler Burgstädter:innen und war Veranstaltungsort des ersten Genießerfest am PURPLE PATH, bei welchem auch ein Modell der Lichtskulptur “Seele” von Via Lewandowsky vorgestellt worden ist.
C the Unseen
Das Motto der Kulturhauptstadt-Bewerbung bedeutet Übersetzt in etwa “C die Ungesehene” und verweist damit auf Chemnitz als ungesehene Stadt im Schatten anderer größerer Städte. Das C kann aber auch gelesen werden wie das englische Verb “see”, was übersetzt “sehen” bzw. in diesem Falle “sieh” bedeutet. Dann liest es sich in der Übersetzung also “Sieh das Ungesehene!” und ist eine Aufforderung, etwas genauer hinzusehen. Im Kulturhauptstadtjahr erwarten uns also viele überraschende Momente!
C wie Choreografie
Eine künstlerische Gestaltung, die meist einstudiert und geprobt wird, nennt man Choreografie. Dabei geht es darum, einem Schema folgend etwas aufzuführen oder zu präsentieren- ein Takt kann den Rhythmus vorgeben. Eine Choreografie kommt häufig beim klassischen Ballett vor, aber auch in anderen Tanzstilen und beipielsweise in Stadien, wenn Fans ihre Mannschaft unterstützen.
C wie Chemnitzer Modell
Stadt und Region näher zusammenbringen, das ist das Ziel des sogenannten “Chemnitzer Modells”. Dabei geht es um eine umsteigefreie Anbindung der Mittelzentren der Region mit der Chemnitzer Innenstadt. Eisenbahn- und Straßenbahnnetz werden dafür zu einem integrierten Verkehrssystem umgebaut. Durch eine Anpassung der Schienenbreiten entfällt das teilweise lästige Umsteigen. Bis zum vollständigen Ausbau sollen insgesamt 24 Kommunen angebunden werden. Diese bilden auch die Grundlage für die Chemnitzer Kulturregion.
E wie ECOC Expert Panel
Im Urlaub haben sicher einige von euch schon einmal eine Europäische Kulturhauptstadt besucht. Aber in einer gelebt haben bis jetzt wohl die wenigsten Chemnitzer:innen. Auch für die meisten Mitarbeitenden im Kulturhauptstadt-Team ist das Projekt, eine Europäische Kulturhauptstadt zu organisieren, etwas ganz Neues. Nur gut, dass auf dem Weg dorthin Hilfe nicht weit ist! So muss regelmäßig gegenüber einem Expertengremium der Europäischen Union, dem sogenannten ECOC Expert Panel, berichtet werden, wie der aktuelle Stand ist. Das ECOC Expert Panel sendet daraufhin den Monitoringbericht zurück und gibt Einschätzungen sowie Verbesserungsvorschläge ab.
E wie Ehrenfriedersdorf
Egal ob von hoch oben auf den Greifensteinen oder von unten aus dem Besucherbergwerk: Ehrenfriedersdorf lässt sich aus vielen Perspektiven entdecken. Mit der Entdeckung von Zinn vor über 800 Jahren begann der Aufstieg des kleinen Städtchen, das heute in der deutsch-tschechischen UNESCO-Welterberegion Erzgebirge / Krušnohoří liegt und zeigt: heimatverbunden und europäisch vernetzt passt super zusammen.
E wie Euba
Im Chemnitzer Osten liegt Euba. Seit 1994 gehört die Gemeinde zur Stadt und ist damit einer von insgesamt 39 Stadtteilen. Euba zählt knapp 2.000 Einwohner:innen und ist umgeben von Wiesen und Wäldern. Das vermutlich bekannteste Bauwerk in Euba ist die Staumauer der Talsperre; das Naturbad dazu wurde jedoch in den 1980er Jahren wegen Baufälligkeit geschlossen. Euba hat – unabhängig von Chemnitz – eine Gemeindepartnerschaft mit Schwanau in Baden-Württemberg.
E wie Europäische Dimension
Wenn ein Mikroprojekt eine europäische Dimension aufweist, kann die Fördersumme bis zu 3.000 Euro anstatt 2.500 Euro beantragen. Aber was ist das eigentlich? Bei der europäischen Dimension geht es darum, dass internationale Partner für ein Projekt eingeladen werden und vielleicht auch ein Besuch von Chemnitzer Seite aus stattfinden kann. Weil das häufig mit Reisekosten, Übernachtung etc. verbunden ist, gibt es dafür etwas mehr Geld. Manchmal entsteht daraus auch eine langfristige Kooperation, was einer Europäischen Kulturhauptstadt gut tut.
E wie European Peace Ride
Auf den historischen Spuren der Internationalen Friedensfahrt wandelt der sogenannte „European Peace Ride„, also die Europäische Friedensfahrt. Als Projekt im Rahmen des Kulturhauptstadtprogramms soll diese Tour Profi- wie Hobby-Radler:innen zusammen bringen. Der erste „EPR“ fand 2021 statt und führte rund 80 Radfahrer:innen nach Prag und zurück. Letztes Jahr starteten 120 internationale Fahrer:innen in Wrocław/Breslau, überquerten das Riesengebirge und erreichten über Mladá Boleslav in Tschechien den Zielort Chemnitz.
E wie Europäische Werkstatt für Kultur und Demokratie
Die Europäische Werkstatt für Kultur und Demokratie (EWKD) wird im Bid Book II, also der finalen Bewerbung der Stadt Chemnitz um den Titel europäische Kulturhauptstadt 2025, beschrieben. Es handelt sich dabei um eine Werkstatt als physischen Treffpunkt von Menschen, aber auch um eine Bündelung unterschiedlicher Aktionen. So sind beispielsweise die “Akademie der Autodidakten” als Kapazitätsbildungsprogramm und ein international ausgerichtetes Forschungs- und Schulungszentrum zum Themenkomplex Rechtsextremismus und Gewalt Teile der EWKD sein. Beheimatet sein wird die EWKD in der ehemaligen Hartmannfabrik – ebenso wie das Besucherzentrum sowie die Kulturhauptstadtverwaltung.
E wie Évora
Évora ist eine Stadt im Alentejo in Portugal, in der etwa 55.000 Menschen wohnen. Und: Diese Stadt wird Portugal im Jahr 2027 als Kulturhauptstadt Europas vertreten. Das Motto der Bewerbung heißt „An(other) Art of Existence“, übersetzt in etwa: „Eine (andere) Art des Existierens“. Der Bewerbungsprozess war dabei für die Menschen, die hinter dem Projekt stehen, so etwas wie eine Suche nach Identität, auf die man sich gemeinsam mit der Bevölkerung begab. Sicher wird es auch gemeinsame Projekte mit Chemnitz 2025 geben.
F wie Flagship
Übersetzt aus dem Englischen bedeutet “Flagship” einfach “Flaggschiff”. Im maritimen Kontext wird damit das Schiff beschrieben, welches die Führung innerhalb einer Flotte innehat. Jetzt liegt Chemnitz nicht am Meer und um Schiffe geht es auch eher weniger im Kulturhauptstadtprogramm 2025, aber Flagships gibt es trotzdem. Denn: Übertragen kann ein Flagship-Projekt verstanden werden als eins, welches stellvertretend für einen thematischen Schwerpunkt steht, diesen vorangestellt wird und eine Richtung vorgibt. In diesen Projekten werden teilweise mehrere Projekte gebündelt, es braucht viele Mensche zur Umsetzung und sie haben eine besondere Strahlkraft. Der PURPLE PATH ist beispielsweise ein solches Flagship-Projekt.
F wie Förderverein
Um die Projekte und Aktionen in der Kulturregion gut zu bündeln und sichtbar zu machen, hat sich Anfang 2020 bereits ein Förderverein gegründet. Der Verein “FreundInnen der europäischen Kulturregion Chemnitz 2025 e.V.” versteht sich dabei als Netzwerkpartner und vereint viele Kommunen der Kulturregion. Vorsitzender des Fördervereins ist Bernd Birkigt. Bereits jetzt hat der Verein Projekte tatkräftig unterstützt, beispielsweise den ersten Makers Day oder auch erste Aktionen des PURPLE PATH. Auch die letzte Runde der Mikroprojekte wurde vom Verein finanziell unterstützt.
F wie Freie Szene
Neben den städtischen Kultureinrichtungen wie das Theater Chemnitz, den Kunstsammlungen oder das Museum Gunzenhauser gibt es noch eine Vielzahl an weiteren, freien Kulturstätten in unserer Stadt. Diese Einrichtungen und Strukture erhalten keine feste institutionelle Förderung und arbeiten inhaltlich und strukturell unabhängig. Um ihre Interessen besser vertreten zu können, haben sich eine Vielzahl von freien Künstlerinnen und Künstler im “Verband der Freien darstellenden Künste in Chemnitz e.V.” zusammengeschlossen.
F wie Freundeskreis Chemnitz 2025
Der Freundeskreis Chemnitz 2025 ist eine selbstorganisierte Gruppe von und für Chemnitzer:innen, die sich Ende 2017 zusammengeschlossen hat, um den damaligen Bewerbungsprozess zur Europäischen Kulturhauptstadt 2025 aktiv mitzugestalten und gemeinsam zur kulturellen Entwicklung unserer Stadt ins Gespräch zu kommen. Inzwischen ist noch eine weitere Aufgabe hinzugekommen: die Vorfreude, Lust und Kenntnis auf das europäische Jahr zu locken und zu stärken. Dabei sind neue Ideen immer gefragt und neue Mitglieder herzlich willkommen! Die aktuellen Termine finden sich auf der Facebook-Seite des Freundeskreises oder können per E-Mail an info@freundeskreis-chemnitz-2025.de erfragt werden.
G wie Garage
Sie ist 3 x 6 x 2,80 Meter groß, in einfachen oder doppelten Reihen aneinander gebaut und eher zweckmäßig als schön: die typische Garage. Das Zuhause des Autos. Aber ist es wirklich noch so? Was passiert hinter den Garagentüren der Gegenwart? Im Rahmen des Kulturhauptstadtprojektes „3.000 Garagen“ wird sie im Fokus stehen – und auch als (ehemaliger) Hort mobiler Gerätschaften und fahrzeuge spielt sie in der Stadt eine große Rolle. Beispielsweise beim Garagen-Campus oder beim Fahrzeugmuseum.
G wie Grüna
Ganz im Chemnitzer Westen findet sich die Chemnitzer Ortschaft Grüna, die noch heute recht dörflich geprägt ist und sich durch ein reiches Vereinsleben auszeichnet. So zum Beispiel der Heimatverein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, an die textile Vergangenheit, ebenso wie an den lokale Luftfahrtpionier Ernst Georg August Baumgarten zu erinnern. Der Verein betreibt ebenfalls den Sprudelstein am Hexenberg. Dieser solarbetriebene Brunnen ist der Einzige in Chemnitz, der allein durch einen Verein und Anwohner:innen betrieben wird. Dank der “Nimm Platz!”-Förderung wird dieser auch bald schon erweitert werden können.
G wie Guido Seeber
Guido Seeber, 1879 in Chemnitz geboren, als ein echter Filmpionier bezeichnet werden. So begründete er in jungen Jahren gemeinsam mit seinem Vater, Clemens, die “lebendigen Photographien”, ein mobiles Kino, mit dem sie durch Sachsen zogen. Ebenso entwickelte er etliche neue Kinogeräte mit dem “Seeberophon” einen ersten Apparat, welcher Ton und Bild miteinander kombinierten konnte. Nachdem er sich später in Berlin niederlassen hatte, avancierte er zum erfolgreichen Kameramann und Autor, darüber hinaus gilt er als der Erbauer der Babelsberger Filmstudios. Im Rahmen des Programms von WE PARAPOM waren einige seiner frühen Aufnahmen über Chemnitz im Foyer des Museum Gunzenhauser zu sehen.
G wie Gunzenhauser
Im ehemaligen Sparkassengebäude an der Stollberger Straße werden zwar keine Finanzen mehr verwaltet, dafür lässt sich hier umso mehr Kunst entdecken. So beherbergt das Museum nicht nur eine der weltweit größten Sammlungen von Otto Dix, auch über 3.000 weitere Werke der Jahrhundertwende, des Expressionismus und der Neue Sachlichkeit gehören dazu. Jeden ersten Freitag im Monat ist der Eintrit sogar kostenlos.
H wie Handbuch
Ein Handbuch beschreibt umgangssprachlich eine Anleitung oder eine Einführung. Darin werden komplexe Zusammenhänge leicht verständlich dargestellt und große Themenfelder zusammengefasst. So ist es auch beim Handbuch Chemnitz 2025, in dem die strategischen Grundlagen für eine Kulturhauptstadt Europas der Macher:innen dargestellt werden. Die Themenfelder des Programmjahres werden dabei ebenso erläutert wie die Strategien und Voraussetzungen, die zum Gelingen des Kulturhauptstadtjahres 2025 beitragen werden. Hier gibt es das Handbuch zu lesen.
H wie Hand in Hand
Manchmal braucht man einfach Mitstreiter:innen. Denn gemeinsam schafft man einfach mehr. Das dachten sich Anfang 2018 auch diverse Chemnitzer Clubs, künstlerische Initiativen, Kulturakteure und Kulturveranstalter und schlossen sich zusammen zum Kulturbündnis “Hand in Hand”. An der Schnittstelle zwischen Kultur, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft bündelt es die Bedarfe einzelner und trägt gemeinsame Interessen an überregionale Entscheider heran. Mehr dazu erfährt man auch auf der Webseite des Bündnisses.
H wie Hartmannfabrik
Wenn die Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 GmbH Ende 2023 ihren neuen Hauptsitz in der Hartmannfabrik bezieht, wird damit auch ein echtes Stück Sächsischer Industriegeschichte mit neuem Leben gefüllt werden. So war die Sheddachhalle an der Chemnitz, die 1844 erbaut wurde, einst Teil des weitläufigen Fabrikgeländes der Richard Hartmann Werke und damit Produktionsstätte großer Lokomotiven. Neben dem ehemaligen Hauptverwaltungsgebäude, der heutigen Polizeidirektion Chemnitz an der Hartmannstraße, ist das Gebäude der letzte noch bestehende Überrest dieser Werke.
H wie Heckert-Gebiet
Das Fritz-Heckert-Gebiet, auch “Heckert” oder “Heckert-Gebiet” genannt, liegt im Chemnitzer Süden und umfasst insgesamt fünf Stadtteile: Kappel, Hutholz, Morgenleite, Markersdorf und Helbersdorf. Benannt wurde es nach dem in Chemnitz geborenen Politiker Fritz Heckert. Die Grundsteinlegung erfolgte 1974 und das ehemals drittgrößte Plattenbaugebiet Ostdeutschlands bot auf etwa 7,5 km² Fläche Platz für etwa 100.000 Menschen. 25 Kleingartenvereine mit insgesamt 2.338 Parzellen liegen im Gebiet. Nach 1990 wurden einige Plattenbauten zurückgebaut, heute leben im Heckert-Gebiet etwa 35.000 Menschen.
H wie Hub
Der Begriff “Hub” kommt aus dem Bereich der Telekommunikation; dort beschreibt ein Hub ein Gerät, welches andere Geräte miteinander verbindet. Umgangssprachlich versteht man unter einem Hub in etwa einen Treffpunkt oder einen Knotenpunkt. In einem Hub kommen also meistens Menschen zusammen, die sich gemeinsam einem Problem oder besser: Lösungen widmen. In der Kulturregion gibt es bislang schon acht sogenannte Makerhubs. Dies sind Orte, an denen Maker, also Macherinnen und Macher, zusammenkommen, um gemeinsam Pläne zu schmieden, sich auszutauschen oder zusammen Apfelkuchen zu backen. So geschehen kürzlich etwa in Neukirchen/Erzgebirge.
I wie Idee
Ein Gedanke oder ein guter Einfall – davon haben wir Chemnitzer:innen jede Menge! Egal ob das Feinwaschmittel, das Musikintrument Bandoneon oder das Prinzip der Thermoskanne, all das sind Chemnitzer Ideen. Manchmal kommen Ideen auch einfach so beim Zähneputzen. Und natürlich lebt auch eine Kulturhauptstadt von den Ideen und den Menschen, die diese haben. Deshalb gibt es auch mit unseren Ausschreibungen für Projekte der Europäischen Werkstatt für Kultur und Demokratie noch einmal die Gelegenheit, Ideen für das Programmjahr 2025 einzureichen.
I wie Industriekultur
Der Begriff Industriekultur steht für die Auseinandersetzung mit der Kulturgeschichte des industriellen Zeitalters. Gelebte Industriekultur ist in Chemnitz alltäglich, denn in unzähligen Gebäuden der industriellen Hochzeit befinden sich heute Museen, Bürogebäude, Gaststätten oder Herbergen. Bei den “Tagen der Industriekultur” wird in Chemnitz einmal im Jahr ein Blick auf Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft geworfen. Denn die Beziehung dazwischen macht die Industriekultur so besonders.
I wie Instagram
Instagram ist eine digitale Plattform, auf welcher es insbesondere um das Teilen von Fotos geht. Die Plattform gehört zu Facebook und die Zielgruppe ist im Vergleich zu anderen Medien recht jung. Unter @chemnitz2025 sind wir auf Instagram vertreten. Dort werden fotografisch Highlights aller Aktionen geteilt, die uns auf dem Weg zur europäischen Kulturhauptstadt 2025 begleiten.
I wie Interventionsfläche
Eine Interventionsfläche ist eine Fläche, welche sich in der Nutzung verändert. Dies ist meist ein Prozess, der gemeinsam mit Bürger:innen geschieht. Der Zeitraum kann variieren, in Bezug auf die Kulturhauptstadt sollte man im Jahr 2025 deutliche Veränderungen wahrnehmen. Es kann sich bei einer Interventionsfläche um einen Platz, ein Gebäude, ein Areal oder eine Grünfläche handeln.
I wie Irmtraud Morgner
Die Schriftstellerin und Philosophin, die 1933 in Chemnitz geboren worden ist, beschäftigte sich in ihren Werken vor allem mit einem Thema: der Gleichberechtigung der Frau und ihrer Rolle in der Gesellschaft. Insbesondere in den 1960 – 70er Jahren waren ihre Romane in Ost- und Westdeutschland erfolgreich und sind heute doch ein wenig in Vergessenheit geraten. Doch das Chemnitzer Frauenzentrum Lila Villa möchte genau das mit ihrem Irmtraud Morgner Projekt ändern und an ihr Werk erinnern.
J wie Jahnsdorf/Erzgebirge
Egal ob über die Autobahn, mit der City Bahn aus Chemnitz oder pilgernd über den Sächsischen Jakobsweg: Jahnsdorf ist auf vielen Wegen zu erreichen. Auch mit dem Flugzeug wäre hier die Anreise möglich, denn südwestlich von Chemnitz gelegen hat die Gemeinde Jahnsdorf/Erzgebirge einen eigenen Flugplatz. Die ersten Spuren einer Ansiedlung lassen sich dort bis ins 12. Jahrhundert zurückverfolgen, heute besteht die Verbundgemeinde aus den Ortsteilen Jahnsdorf, Leukersdorf, Pfaffenhain und Seifersdorf.
J wie Jahrestag
Auch in diesem Jahr gibt es wieder einen Jahrestag des Titelgewinns. Am 28. Oktober 2020 empfahl die international besetzte Jury, Chemnitz als europäische Kulturhauptstadt 2025 zu benennen. Zwei Jahre ist das jetzt her und seit dem hat sich einiges getan. Eine GmbH wurde gegründet, Räumlichkeiten für diese in der Schmidtbank-Passage gefunden und das Team ist gewachsen. Erste Projekte befinden sich mittlerweile in der Start-Phase, auf Interventionsflächen wird geplant und gebaut und in den nächsten Monaten sind weitere Ausschreibungen geplant.
K wie Kaufmännische Geschäftsführung
Mit einem Gesamtbudget von 91 Millionen Euro ist die Europäische Kulturhauptstadt 2025 ein echtes Großprojekt. Klar, dass es hier im Hintergrund eine ganze Menge zu organisieren und zu koordinieren gibt. Alles was sich dabei um Zahlen, Rechnungen und rechtliche Fragen dreht, wird ab Herbst 2022 in der Verantwortung von Andrea Pier liegen. Wir sind uns sicher: mit ihrer langen Erfahrung und viel Expertinnenwissen haben wir haben wir eine tolle Fachfrau an unserer Seite, die das Projekt langfristig erfolgreich machen wird!
K wie Kleinolbersdorf-Altenhain
Ein Dorf, zwei Ortsteile, dazwischen Felder, Wälder und Wiesen. So mag Kleinolbersdorf-Altenhain flächenmäßig nur der zweitgrößte Ortsteil der Stadt Chemnitz sein, doch gibt es hier noch eine ganz besondere Sehenswürdigkeit: den schiefsten Sportplatz Deutschlands. Denn von der Ecke rechts unten bis zur Ecke links oben, also über die gesamte Diagonale, sind es 6,70 Meter Höhenunterschied. Doch auch wenn auf diesem Platz inzwischen keine Fußballspiele mehr ausgetragen werden, ist er trotzdem ein echtes Chemnitzer Original.
K wie Kosmonautenzentrum
Auch wenn bisher noch keine Rakete vom Küchwald aus ins All gestartet ist, ist das Kosmonautenzentrum “Sigmund Jähn” doch eine echte Chemnitzer Institution. Besonders die nächste Generation an Weltallbesucher:innen kann hier eine Menge über Raumfahrt, Astronomie und Meteorologie lernen, und schonmal in einer Rakete Probesitzen, damit “Wilhelm”, unser Nussknacker, der derzeit auf der ISS weilt, bald sächsische Verstärkung bekommt!
K wie KOSMOS
Der KOSMOS CHEMNITZ war die logische Konsequenz auf die rechtextremen Ausschreitungen im August 2018. Das #wirsindmehr-Konzert war für viele sehr wichtig – und doch war es klar, dass das nicht alles sein kann. 2019 folgte deshalb die Auseinandersetzung mit gesellschaftlich relevanten Themen zum ersten Mal in der Chemnitzer Innenstadt. Der KOSMOS CHEMNITZ ist eine Einladung an alle Menschen, sich mit der Gesellschaft, in der wir leben wollen, auseinanderzusetzen. Er ist mehr als ein Festival, mehr als eine EXPO. Der KOSMOS CHEMNITZ versteht sich als Plattform für die Beschäftigung mit national und international relevanten Themen anhand lokaler Beispiele. Lösungen vor Ort können dabei helfen, globale Lösungen zu finden- seit diesem Jahr auch im digitalen Raum. Auf der Webseite des KOSOMOS gibt es einen Einblick in die aktuellen Veranstaltungen, eine Dokumentation Vergangenes und die ausführliche Geschichte dazu.
K wie Kunsthandwerk
Menschen, die in ihrem Beruf handwerklich tätig sind und dabei auch künstlerische Tätigkeiten ausüben, arbeiten im Kunsthandwerk. Dazu zählen unter anderem das Drechseln, Schnitzen, Malen, Töpfern und Weben ebenso wie das Bildwirken, die Möbelschreinerei, das Gold- und Silberschmieden sowie das Glasbläserhandwerk. Aus dem Kunsthandwerk heraus entstehen immer Unikate – kein Teil gleicht dem anderen, vieles wird individuell gefertigt und meist nur in Kleinserie produziert. Gerade hier in der Region, im Erzgebirge, hat das Kunsthandwerk eine lange Tradition.
K wie Kunstsammlungen
Majestätisch nehmen Opernhaus und Petrikirche gelegen: die Kunstsammlungen am Theaterplatz. Insbesondere durch eine bedeutende Sammlung der Werke von Karl Schmidt-Rottluff und mit über 60.000 Werken zählt das Museum zu einer der größten und wichtigsten kommunalen Kunstsammlungen Deutschlands. Zu den Kunstsammlungen Chemnitz gehören neben dem König-Albert-Museum am Theaterplatz drei weitere Museen: das Henry-van-de-Velde Museum in der Villa Esche, das Schloßbergmuseum sowie das Museum Gunzenhauser. Noch ein Tipp für alle Museumsfreund:innen: jeden ersten Freitag im Monat ist der Eintritt in den Museen der Stadt Chemnitz, und damit auch in den Kunstsammlungen, kostenfrei.
K wie Kulturbeirat
Der Chemnitzer Kulturbeirat besteht offiziell aus 15 Personen. Die Aufgabe des Beirates besteht darin, den Kulturausschuss zu beraten. Im Kulturbeirat sitzen auch einige Stadträt:innen – aber auch Chemnitzer:innen, die sich in bestimmten Bereichen der Kulturlandschaft der Stadt gut auskennen. Der Kulturbeirat tagt in der Regel einmal im Monat und die Sitzungen sind häufig auch öffentlich.
K wie Kulturkirche
Für das Kulturhauptstadtjahr 2025 gibt es bereits einen ökumenischen Zusammenschluss der Kirchen der Stadt. Unter dem Namen “Kulturkirche 2025” werden bereits erste Projekte umgesetzt. Mit Holgar Bartsch gibt es auch schon einen eigenen Kulturhaupstadtpfarrer. Die katholische Gemeinde hat ebenfalls eine Stelle ausgeschrieben, bei der die Belange und Ideen aus den Gemeinden gesammelt werden können. Mehr Informationen gibt es auf der Webseite der Kulturkirche 2025.
K wie Kulturregion
Chemnitz hat sich nicht alleine um den Titel Kulturhauptstadt Europas 2025 beworben – auch viele Kommunen der Region gehören dazu. Die 24 Kommenen entlang des Chemnitzer Modells gehören von Anfang an dazu. Zudem sind drei größere Städte der Umgebung – Zwickau, Freiberg und Zschopau – als assoziierte Partnerstädte der Kulturregion dabei. Im Rahmen des Prozesses haben sich noch andere Kommunen der Kulturregion angeschlossen, unter anderem, weil sie mit konkreten Projekten involviert sind. Aktuell sind es insgesamt 37 Städte.
L wie Liepāja
Die Hafenstadt liegt zwischen Ostsee und dem Liepāja See und ist mit rund 70.000 Einwohner:innen die drittgrößte Stadt Lettlands und Europäische Kulturhauptstadt 2027. Mit dem Motto “(un)rest”, also (Un)Ruhe, zollt die Stadt nicht nur ihrem maritimen Klima und der wechselvollen Geschichte des Landes Respekt, sondern will auch auch den Wandel von der ehemaligen Industriestadt zu einer kreativen und innovativen Stadt der Zukunft einläuten. Neben Liepāja wird Évora in Portugal die zweite Kulturhauptstadt 2027 sein.
L wie Limbach-Oberfrohna
Idyllisch im Erzgebirgsbecken zwischen Chemnitz und Zwickau gelegen, befindet sich die große Kreisstadt Limbach-Oberfrohna, die auch ein Teil unserer Kulturregion ist. So gibt es dort mit Schloss Wolkenburg, dem Esche-Museum und dem Amerika Tierpark eine Menge zu entdecken. Und wer weiß, vielleicht begegnet einem ja auch LIMBO, das offizielle Stadtmaskottchen, bei einem Besuch in Limbach-Oberfrohna!
L wie Linz
Über Linz wurde eigentlich immer nur gespottet: es reimt sich auf Provinz und viel los ist in der Industriestadt schon gar nicht. Doch mit dem Titel Europäische Kulturhauptstadt 2009 hat sich die Stadt ziemlich gewandelt. Statt rückwärtsgewandter Stahlindustrie prägen heute moderne Kunst, spannende Architektur und das “Museum der Zukunft” die Stadt. Mit 3 Millionen Tourist:innen und mehr als 4.600 neu geschaffenen Arbeitsplätzen war das Kulturhauptstadtjahr auch finanziell für die Stadt ein Erfolg auf ganzer Linie.
L wie Lößnitz
Die Bergstadt Lößnitz liegt im Süden von Chemnitz und zählt etwa 8.000 Einwohner:innen. Um 1170 wurde die Stadt durch den Burggrafen von Meißen gegründet und auf dem Gebiet des heutigen Stadtkerns von Lößnitz befand sich im Mittelalter eine der wichtigsten Städte des Erzgebirges. Insgesamt sechs Stadtteile gehören dazu – dabei ist unter anderem ein weiteres Grüna. Im 19. Jahrhundert wurde in Lößnitz Schiefer abgebaut, davon zeugen noch heute unter anderem die Grabsteine des Friedhofes hinter der Lößnitzer Hospitalkirche St. Georg. Diese soll bis 2025 zur Kunstkirche transformiert werden.
L wie Lviv
Die Stadt Lviv liegt im Westen der Ukraine und setzte sich gegen die Mitbewerber-Städte um den Titel Europäische Jugendhauptstadt 2025 durch. Dieser Titel wird jährlich vom Europäischen Jugendforum vergeben und soll den Städten die Möglichkeit geben, ihre Ideen und Projekte einem großen Publikum zu präsentieren. Im Fokus stehen dabei – natürlich – Kinder und Jugendliche und ihre Sichtweisen, Bedürfnisse und Visionen für die Zukunft. Im Jahr 2023 wird die Stadt Lublin in Polen Jugendhauptstadt sein.
M wie Maker
Rund um die Projekte und den Titel als europäische Kulturhauptstadt ist immer wieder von den Makern zu lesen. Aus dem Englischen übersetzt bedeutet “Maker” so viel wie “Macher”. Damit beschreibt das Wort die Menschen, die aktiv anpacken und die Stadt gestalten wollen. Die einzelnen Projekte im BidBook sind für Maker gemacht und sollen explizit auch Menschen einladen, die nicht aus Chemnitz kommen.
M wie Makerhub
Sich ausprobieren und gemeinsam Neues entdecken – das sind zentrale Themen unseres Kulturhauptstadtprogramms. Mit den acht Makerhubs in der Kulturregion möchten wir das konkret umsetzen – und da ist so einiges angedacht. Spitzengastronomie im leerstehenden Autohaus in Neukirchen zum Beispiel oder Gemeinschaftsarbeitsplätze im alten Kornspeicher in Zwönitz oder auch unkonventionelle Schlafplätze im ehemaligen Umspannwerk in Striegistal. Es geht dabei darum, die Ideen zu bündeln und das sogenannte Machertum zu stärken. Ein Ziel ist es, die Region auf die Landkarte der internationalen Makerszene zu bringen und dauerhaft zu verorten.
M wie Marianne Brandt
1893 in Chemnitz geboren, war Marianne Brandt eine der wohl bedeutenstendsten deutschen Metallgestalter:innen des 20. Jahrhunderts. Noch heute werden von ihr gestaltete Gebrauchsgegenstände wie Tee- und Kaffeeservice, Aschenbecher oder Lampen unverändert in Serie produziert und ihre Entwürfe sind in auf der ganzen Welt ausgestellt, wie im Museum of Modern Art in New York. In Chemnitz lädt sich ihr Erbe im Museum Marianne Brandt Haus oder bei einer der zahlreichen Veranstaltungen der Marianne-Brandt-Gesellschaft entdecken.
M wie Marx-Monument
Man erkennt einen Touristen in Chemnitz immer daran, dass er oder sie nicht so ganz genau weiß, wie man ihn denn jetzt nennt. Diesen großen, 40 Tonnen schweren Kopf an der Brückenstraße. Ist es das Karl-Marx-Monument? Ist es der Kopp? Oder traut man sich sogar, Nischel dazu zu sagen? Ganz egal, dieses Werk feierte im Sommer 2021 50 Jahre Standfestigkeit und allen historischen Einschnitten zum Trotz blieb er einfach dort.
M wie Melina-Mercouri-Preis
Die ehemalige griechische Kulturministerin Melina Mercouri regte im Jahr 1985 die Initiative „Europäische Kulturhauptstadt“ an. Ihrem Engagement ist es zu verdanken, dass auch Chemnitz im Jahr 2025 europäisch sichtbarer wird. Der Preis wird jährlich in der Regel an zwei Städte verliehen, die sich in einem internationalen Bewerbungsprozess durchgesetzt und eine Jury überzeugt haben. Der Preis ist mit 1,5 Mio. Euro dotiert. Wesentlich mehr wiegt jedoch der ideelle Wert und der damit verbundene Titel “Kulturhauptstadt Europas”.
M wie Mikroprojekt
Bereits seit Beginn des Bewerbungsprozesses als Kulturhauptstadt Europas gibt es jährlich die Möglichkeit, sich für eine Mikroprojekt-Förderung zu bewerben. Gesucht werden hier kreative Vorhaben von Chemnitzer:innen, die die Stadt auf dem Weg zur Kulturhauptstadt Europas 2025 im besten Sinne bewegen: Von einer Ballwand bis zur Schaufenstergalerie, von der Spielstraße bis zur Infotafel, von gelebter Fankultur bis wiederbelebter Brachenstruktur. So wurden bereits über 80 Projekte umgesetzt und unsere Stadt ein großes Stück bunter gemacht.
M wie Monitoring
Den Titel Kulturhauptstadt gab es im Jahr 2020. Das ist gut vier Jahre, bevor ganz Europa nach Chemnitz guckt. Das BidBook, also die Bewerbung, ist zu betrachten wie ein Vertrag. Da Verträge erfüllt werden müssen, wird auch der Prozess begleitet. Ab und an muss Chemnitz sich demnach vor einem Expertengremium der Europäischen Union verantworten. Im September 2021, ist es zum ersten Mal so weit: ein halbstündiger Film zeigt, was im letzten Jahr alles passiert ist und im Anschluss werden den Macher:innen Fragen gestellt. Danach wurde eine Einschätzung seitens der Expert:innen gegeben und solide Fortschritte und eine hohe Professionalität des Teams bescheinigt.
M wie Mulhouse
Gut 600 Kilometer südwestlich von Chemnitz, liegt im Dreiländereck zwischen Deutschland, Frankreich und der Schweiz unsere Französische Partnerstadt Mulhouse (oder auf deutsch Mülhausen). Als kulturelles Zentrum des Süd-Elsass und kann auch hier auf eine traditionsreiche industrielle Vergangenheit, vor allem im Bereich der Textilindustrie zurückblickt werden. Und mit einer Straßenbahn der CVAG, die auf den Namen unserer Partnerstadt getauft ist, ist auch stets ein Stückchen Mulhouse in Chemnitz präsent.
N wie Nachtbürgermeister:in
Es gibt Nächte, die sind gefühlt länger als Tage. Und was in einer Nacht nicht alles passieren kann! Weil aber nicht alle Menschen Nachtschwärmer sind und es manchmal auch zu Konflikten kommt, etwa weil es für andere zu laut ist, gibt es bereits in einigen Städten Nachtbürgermeister:innen. Diese versuchen dann, Konflikte zu schlichten, sie kennen die Akteure der Nacht, wissen um deren Bedürfnisse und kümmern sich um die Herausforderungen, die die Nacht hervorbringt. Auch viele Chemnitzer:innen beschäftigt die Frage nach der Kultur der Nacht.
N wie Newsletter
Ein Newsletter ist meist digital und informiert regelmäßig zum aktuellen Stand der Dinge und über Neuigkeiten. Unser Kulturhauptstadt-Newsletter zeigt aller ein bis zwei Wochen, was in Chemnitz gerade los ist, was man nicht verpassen darf und stellt die Menschen hinter dem Team Chemnitz2025 vor. Dieser kann hier kostenfrei abonniert werden.
N wie Niederwiesa
Rund 10 Kilometer nordöstlich vom Chemnitzer Stadtzentrum liegt die Gemeinde Niederwiesa. Etwa 4.900 Menschen wohnen dort – die Gemeinde gehört zum Landkreis Mittelsachsen. Während das Barockschloss Lichtenwalde majestätisch über der Zschopau thront, liegt etwas versteckt im Zschopautal die Historische Schauweberei Braunsdorf. Das denkmalgeschützte Ensemble erzählt ebenfalls von der Textilgeschichte der Region und natürlich ist dies ebenfalls ein Teil des PURPLE PATH – zum Beispiel beim Fahnenworkshop mit Anja Schwörer.
N wie Neukirchen/Erzgebirge
Die Gemeinde Neukirchen/Erzgebirge. ist von Hutholz aus im Chemnitzer Süden nur einen Katzensprung entfernt. Sie selbst bezeichnet sich als „Tor zum Erzgebirge“ und ist mit ihren knapp 7.000 Einwohner:innen selbstverständlich Teil der Chemnitzer Kulturregion. Dort wird es in Zukunft auch einen der Makerhubs geben.
N wie Norm
Eine Norm beschreibt meistens eine verbindliche Regel für das Zusammenleben von Menschen oder Gesellschaften. Normen bestimmen Handlungsspielräume und machen klar, was erlaubt und was verboten ist. Aber wer bestimmt diese Regeln? Was macht eine Norm aus? Was ist die Norm? Kann es überhaupt EINE Norm geben? Diesen Fragen wurde beim zweiten öffentlichen Auftritt von WE PARAPOM nachgegangen. Denn auch bei Obst und Gemüse gilt häufig eine Norm was Farbe, Größe und Geschmack angeht.
N wie Nova Gorica
Schon mal von Nova Gorica gehört?
Eine weitere Kulturhauptstadt neben Chemnitz – wie von der Europäischen Union festgelegt, tragen jedes Jahr zwei Städte den Titel “Europäische Kulturhauptstadt”, 2025 werden es also Chemnitz und Nova Gorica sein.
Die Region blickt auf eine wechselvolle Vergangenheit zurück, mit Ende des zweiten Weltkriegs wurde die Stadt zweigeteilt, seitdem liegt Nova Gorica in Slowenien und Goriza (zu deutsch Görz) in Italien. Seitdem verläuft hier die slowenisch-italienische Grenze direkt durch die Innenstadt, ähnlich wie in Görlitz. Nach fast 60 Jahren Trennung kam es allerdings im Jahr 2004, mit dem Beitritt von Slowenien zur Europäischen Union, zu einer Wiedervereinigung der beiden Städte, ein fast grenzenloses Zusammenleben ist seitdem wieder möglich. Mit gut 36.000 Einwohner:innen ist Nova Gorica zwar deutlich kleiner als Chemnitz, hat aber trotzdem eine ganze Menge zu bieten. Malerisch im Goriskatal zwischen den Alpen und dem Mittelmeer gelegen, herrscht hier das ganze Jahr über ein sehr mildes Klima, was sich nicht nur hervorragend für den Weinanbau eignet, sondern auch für die Zucht von Bourbon-Rosen. Die Rose findet sich nicht nur im Stadtwappen wieder, sondern führte auch zum Beinamen “Stadt der Rosen”. Aber auch Freunde der Industriekultur kommen auf ihre Kosten: ganz in der Nähe der Innenstadt befindet sich die Soča-Brücke, ein historisches Eisenbahnviadukt, was mit 80 Metern nicht nur deutlich höher als unser Chemnitzer Viadukt ist, sondern auch zu einem der größten seiner Art weltweit gehört.
O wie Oederan
Die Bergpredigt ist ein Textabschnitt in der Bibel. Sie befindet sich im Neuen Testament, konkret im Matthäusevangelium. Darin kommen einige für den christlichen Glauben sehr zentrale, wegweisende Worte wie etwa die Seligpreisungen und das Vater Unser vor. Im Rahmen des Kulturhauptstadt-Programms steht die europäische Bergpredigt als Teil des Projektes “Prayers and Angels” im Mittelpunkt.
O wie ODRADEK Lesecafé
Direkt im Kompott, einem alternativen Wohn- und Kulturprojekt am Fuße des Kaßbergs in der Leipziger Straße 3, befindet sich das Lesecafé ODRADEK. Hier finden neben normalem Barbetrieb regelmäßig politische Vorträge, Konzerte, Filmvorführungen und Workshops statt. Aber auch abseits der Veranstaltungen ist jede und jeder willkommen um einfach mal eines der vielen Bücher lesen, einen Kaffee zu trinken oder sich entspannt auf ein Bier mit Freunden zu treffen.
O wie Oldtimer-Rallye
Im BidBook geht es viel um Garagen. Doch natürlich wird es auch Projekte geben, in denen das im Vordergrund steht, was sonst häufig hinter Garagentüren versteckt wurde: das Auto. Zum Beispiel soll eine erste “Eastern Wheels Rally” stattfinden. Dahinter verbirgt sich mehr oder weniger eine Oldtimer-Rallye speziell mit osteuropäischen Automarken. Als Etappenziele der Rallye sind Automuseen der Region geplant. Und ohne schon zu viel zu verraten: auch Musik soll bei diesem Projekt eine zentrale Rolle spielen.
O wie Opening
Das sogenannte “Opening” (übersetzt aus dem Englischen: Eröffnung) eines Kulturhauptstadtjahres beschreibt den Start des Programms. Es findet in der Regel im Januar oder Februar des entsprechenden Jahres statt. In Veszprém-Balaton in Ungarn, einer der europäischen Kulturhauptstädte 2023, wird dies am 21./22. Januar 2022 der Fall sein.
O wie Oulu
Die finnische Stadt Oulu wird im Jahr 2026 den Titel europäische Kulturhauptstadt tragen. Was uns schon jetzt verbindet? Die Liebe zum C. Denn der Titel der finnischen Bewerbung lautet: Cultural Climate Change. Übersetzt heißt dies in etwa “Kultureller Klimawandel”. Damit will die Stadt, die übrigens im Norden von Finnland liegt, Aufmerksam machen auf das, was sich in der Welt verändert und Wege finden, wie man gemeinsam mit großen Herausforderungen umgehen kann.
P wie Partnerstadt
Schon seit vielen Jahrzehnten ist Chemnitz mit Städten auf der ganzen Welt freundschaftlich verbunden. Die Idee der Partnerstadt ist einfach: durch Austausch und Zusammenarbeit Brücken schlagen. Mit unseren 12 Partnerstädten klappt das seit vielen Jahrzehnten ziemlich gut, so tauschen sich die Bürgermeister:innen regelmäßig aus und lernen sich bei gegenseitigen Besuchen besser kennen. Unsere geografisch näheste Partnerstadt ist übrigens Usti nad Labem in der Tschechischen Republik, die gerade mal 80 Kilometer Luftlinie von Chemnitz entfernt liegt, während es nach Taiyuan in der Volksrepublik China und Akron in den USA jeweils fast 8.000 Kilometer sind.
P wie Pleißenbach
Auf gut 22 Kilometern bahnt sich der Pleißenbach seinen Weg durch Rottluff, Rabenstein und Altendorf, speist den Schlossteich mit Wasser und mündet anschließend in die Chemnitz. Doch der Bach verbindet nicht nur Stadtteile miteinander, sondern ist auch Lebensraum für unzählige Tiere und Pflanzen, wie der Bachforelle, Wasseramsel oder Sumpfdotterblume. Als Interventionsfläche der Europäischen Kulturhauptstadt wird entlang des Pleißenbachs in Altendorf ein Stadtteilpark entwickelt.
P wie Pop-Up-Store
Nichts muss für immer sein. Deshalb gibt es manchmal auch die Möglichkeit, einen Laden nur für bestimmte Zeit zu eröffnen. Das nennt man dann Pop-up-Store. Und das ist meistens für alle Seiten praktisch. Etwa, wenn ein Ladengeschäft leer steht und noch kein Mieter gefunden werden konnte. Oder wenn die Phase ansteht, in welcher man ein neues Produkt mal testen müsste. In Chemnitz gab es schon häufiger kleine Pop-up-Stores zu bestaunen, beispielsweise von den Kultur- und Kreativwirtschafts-Akteur:innen. Dort konnte man dann regionale Produkte wie Kinderbekleidung, Lampen oder Schmuck erstehen.
P wie PURPLE PATH
Übersetzt heißt PURPLE PATH so viel wie “Lila Pfad”. Mit “Lila” ist hier die Farbe gemeint und der Pfad entpuppt sich bei näherer Betrachtung eher als Weg. Es handelt sich beim PURPLE PATH nämlich um ein verbindendes Kulturhauptstadt-Projekt. Entlang eines Weges soll Chemnitz mit der Kulturregion verknüpft werden – Kunstwerke im öffentlichen Raum führen die Wandernden von A nach B und laden entlang der Strecke zum Verweilen ein. Sicher wird es auch noch weitaus mehr als nur Kunst zu erleben geben und bereits jetzt wird dieser Weg mit Aktionen gesäumt, die an unterschiedlichen Orten Menschen zusammen bringen.
P wie Purple
Woher der PURPLE PATH seine Farbe hat? Mit dem PURPLE PATH beschreiten wir in Europa ganz neue und ungewohnte Wege und dafür braucht es auch eine Farbe, die typischerweise nicht für Markierungen von Wanderwegen genutzt wird: nämlich Lila. Auch glitzert das Gestein, das schon seit Jahrhunderten im Erzgebirge abgebaut wird, gelegentlich Lila. Kurzum: Lila passt einfach prima in die Kulturregion!
Q wie Quartier
Ein Quartier hat mehrere Bedeutungen. Es kann eine Unterkunft, Bleibe oder Herberge beschreiben – oder auch synonym für einen Stadtteil oder Ortsteil benutzt werden. In letzterer Bedeutung findet sich dies häufiger in Bezug auf Kulturhauptstadt. Denn manchmal reicht es nicht, nur einen Stadtteil zu benennen – oder ein Stadtteil ist viel zu groß. Dann wird gerne das Wort Quartier benutzt, weil es eben vieles sein kann.
R wie Rabenstein
Ganz im Westen der Stadt liegt Rabenstein, und ist wahrscheinlich der Stadtteil mit den meisten Ausflugszielen pro Quadratmeter. Denn mit Tierpark, Kletterwald, Felsendome und der Burg gibt es hier eine Menge zu entdecken! Musikfreundinnen und -freunde kommen besonders beim Stichwort Stausee Oberrabenstein ins Schwelgen, fand hier doch viele Jahre das Hip-Hop-Festival Splash! sowie das Kosmonaut-Festival statt. In Rabenstein wohnen übrigens knapp 5.000 Menschen.
R wie Residenz
Eine Residenz beschreibt in der Regel den Wohnsitz eines Staatsoberhauptes oder einer adeligen Person. Diese wird jedoch in solchen Kreisen meist nicht ganzjährig genutzt, weshalb es sich im umgangssprachlichen Gebrauch etabliert hat, von einer Residenz zu sprechen, wenn es sich um ein temporäres Wohnverhältnis handelt. Eine Nutzung auf Zeit also. Vielleicht nicht ganz so pompös aber eigentlich geht es ja immer auch darum, wie man sich einrichtet und wie man sich fühlt.
R wie Rittergut Olbernhau
Im späten 16. Jahrhundert unter Kurfürst August von Sachsen gegründet, hatte das Rittergut einen erheblichen Einfluss auf das wirtschaftliche Aufblühen von Olbernhau. Mit zahlreichen Privilegien ausgestattet, wie etwa dem Recht, einen Jahrmarkt abzuhalten, Gewerke anzusiedeln oder Landwirtschaft zu betreiben, konnte die umliegende Siedlung zu einer Stadt heranwachsen. Heute beherbergt das Gut die lokale Stadtbibliothek und ein Heimatmuseum.
R wie Rosenhof
Ist man nach einer kräftezehrenden Einkaufstour in der Innenstadt auf der Suche nach einem ruhigen Platz für eine Verschnaufpause, wirkt der Rosenhof wie eine Oase in der Stadt. Laden doch zahlreiche Kirschbäume, über 600 Rosenpflanzen und Springbrunnen zum Verweilen ein. Dort wo früher Holz und Pferde gehandelt worden sind, entstand in den 60er Jahren ein Wohnareal, dass heute noch über 1000 Chemnitzer:innen ein Zuhause ist.
S wie Sächsisches Verbindungsbüro Brüssel
Seit 1991 unterhält der Freistaat Sachsen ein Büro in Brüssel, das sogenannte „Sachsen-Verbindungsbüro Brüssel”. Es gehört zum Geschäftsbereich des Sächsischen Staatsministeriums der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung. Es ist dafür da, sächsische Interessen auf der europäischen Ebene zu vertreten und bei wichtigen Themen im Austausch zu bleiben.
S wie Schillerpark
Zwischen Theaterplatz und Omnibusbahnhof fristete der Schillerplatz seit seiner Entstehung im 19. Jahrhundert ein eher ruhiges Dasein, bis im Sommer 2020 ein Kunstobjekt ihm zu schlagartiger Berühmtheit verhalt, denn welcher Park kann schon von sich behaupten den Darm von Karl Marx zu beherbergen? Auch wenn dieses Objekt inzwischen nach Bratislava weitergewandert ist, wird der Park schon bald weitere Höhenflüge erleben dürfen, denn mit der KOSMOS Bühne wird die Hauptbühne genau hier platziert sein und vielen Musikfreund:innen begrüßen dürfen.
S wie Schlossteich
Der im Volksmund liebevoll “Schlossi” genannte Schloßteich liegt nur unweit des Chemnitzer Zentrums. Er zeichnet sich durch die Schwanen- und Flamingo-Tretboote ebenso aus wie durch die geräumige Insel, die durch zwei Brücken optimal mit dem Festland verbunden ist. Einige werden sich an die legendäre Aktion des versunkenen Autos erinnern, welche der Künstler Roman Signer im letzten Jahr zu den “Gegenwarten” initiierte. Historisch betrachtet gehört der Schloßteich schon immer zum Kloster und wurde einst als Fischteich angelegt.
S wie Schmidtbank-Passage
Von der Chemnitzer Innenstadt zum Fluss ist es nicht weit. der schnellste Weg führt vermutlich durch die Schmidtbank-Passage. In zweiter Reihe schräg hinter dem ehemaligen Sport-Hochhaus und auf der anderen Seite begrenzt durch die Hartmann-Straße liegt sie und ist für viele Menschen in den letzten Jahren sicher nicht viel mehr als ein Durchgang gewesen. Bis jetzt. Denn dorthin, konkret in der Hartmannstraße 3A, hat Kulturhauptstadt GmbH mit dem Kulturhauptstadtbüro ein neues Zuhause gefunden.
S wie Siegmar
Direkt hinter der A 72 gelegen, ziemlich geometrisch geschnitten und Heimat des vielleicht gemütlichsten Theater der Stadt – das ist Siegmar. Ein Stadtteil im Westen, den man möglicherweise nicht immer sofort auf dem Schirm hat aber immerhin gehört Siegmar schon seit der Eingemeindung im Jahr 1950 mit zu Chemnitz. Eine Eisdiele, ein schöner Park, ein Teich und viele mittelständige Unternehmen charakterisieren den Stadtteil, der mit 4.144 Einwohner:innen zu den mittelgroßen Stadtteilen zählt.
S wie Skulptur
Eine Skulptur ist ein dreidimensionales Werk. Im Bereich der bildenden Kunst beschreibt es meist ein von einem Künstler:in geschaffenes Kunstwerk aus Stein oder Holz. Das Material wird dabei abgetragen. Skulpturen können sehr klein oder auch riesengroß sein. Gerade im kirchlichen Bereich, zum Beispiel auf Friedhöfen finden sich viele Engel-Skulpturen, um die es beim Mikroprojekt “Entagelments” geht.
S wie SMAC
Wer sich auch nur ein kleinwenig für Geschichte interessiert, kommt am Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz eigentlich nicht vorbei. Besser bekannt unter der Abkürzung SMAC, lässt sich hier 300.000 Jahre Menschheitsgeschichte in Sachsen erleben und entdecken. Und auch wer sich eher für Architektur begeistern kann, kommt hier auf seine Kosten, denn das Museumsgebäude, das ehemalige Kaufhaus Schocken, ist eine echte “Ikone der Moderne”.
S wie Späti
Trinkhalle, Büdchen, Kiosk, Spätverkaufsstelle oder einfach nur Späti: ursprünglich für die Versorgung von Schichtarbeiter:innen mit grundlegenden Lebens- und Genussmitteln zu später Stunde gedacht, sind Spätis heute in vielen Großstädten zu liebenswürdigen Treffpunkten im Viertel geworden. Egal ob für’s Feierabendbier, die gemischte Tüte oder einfach nur auf einen Schnack unter Nachbar:innen – hier ist Jede:r willkommen. Mit dem ersten Chemnitzer Späti in der Jakobstraße 42 weht nun auch dieser Flair der Großstadt über den Sonnenberg. Die Macher:innen dahinter wollen aber mehr als eine schnöde Einkaufsmöglichkeit bieten: bei kleinen Konzerten, Diskussionsrunden und Workshops sind die Sonnenberger:innen eingeladen, gemeinsam ihr Viertel zu erleben und zu gestalten.
S wie St. Jakobi
Die Chemnitzer Stadtkirche St. Jakobi grenzt direkt an das Chemnitzer Rathaus an und fällt auf den ersten Blick gar nicht auf. Denn: sie hat keinen typischen Kirchturm. Der hohe Turm des Alten Rathauses dient auch als Glockenturm der St. Jakobikirche und beherbergt beispielsweise eine große Glocke aus dem Jahre 1749. St. Jakobi ist eine hochgotische Hallenkirche und entstand in mehreren Bauetappen zwischen 1350 und 1412 über den Fundamenten einer älteren romanischen Anlage. Die Kirche ist nicht nur zu den sonntäglichen Gottesdiensten geöffnet, sondern auch unter der Woche. Jeden Donnerstag um 18 Uhr gibt es zum Beispiel eine Vesper mit Musik.
S wie Stadt am Fluss
Auf ganzen 37 Kilometern plätschert die Chemnitz durch unsere Stadt. Doch Hand aufs Herz, so wirklich viel los ist an den Flussufern eigentlich nie. Doch das wollen wir jetzt ändern. Mit dem Projekt „Stadt am Fluss“ wollen wir bis 2025 fünf Ufergebiete beleben und gestalten. Von der Quelle, durch den Stadtpark, unter dem Bahnviadukt und am Uferpark entlang wollen wir Orte schaffen, wo man gerne verweilt, sich trifft und seinen Sonntagsausflug hin unternimmt. Eben richtige Wohlfühlorte in der Stadt!
S wie Stadthalle
Ziemlich monumental prägt die Chemnitzer Stadthalle das architektonische Bild der Innenstadt. Zum multifunktionalen Komplex aus dem Jahr 1974 gehören neben den beiden Sälen und dem großzügigen Foyer auch der vorgelagerte Stadthallenpark sowie das 26-stöckige Dorint-Kongresshotel. Die charakteristische Fassade aus Sichtbeton ist weithin sichtbar und ein klassisches Stilelement der sogenannten “Ostmoderne”.
S wie Stadthallenpark
Egal ob Parksommer, Fête de la Musique oder Hutfestival: wird in Chemnitz gefeiert, ist auch im Stadthallenpark fast immer eine Bühne zu finden. Doch der eigentliche Charme dieses Parks entfaltet sich ganz ohne Partystimmung: als grüne Ruheoase mitten in der Innenstadt lässt sich hier ganz wunderbar eine Pause vom Alltag und Innenstadttrubel der Brückenstraße einlegen.
S wie Stadtteilzeitung
In Chemnitz gibt es insgesamt 39 Stadtteile. In einigen gibt es die Möglichkeit, sich durch eine Stadtteilzeitung über das, was gerade so los ist, zu informieren. Für den Chemnitzer Süden gibt es den Südblick, auf dem Brühl erscheint die Zeitschrift BISS, in Mitte-West greift man am besten zur KaSch. Der Reitbahnbote zeigt Initiativen und Aktionen des Reitbahnviertels und der Sonnenberger alles, was auf dem Sonnenberg passiert. Die Zeitungen liegen an verschiedenen Stellen in den Quartieren aus. Wer Ideen hat, was darin aufgenommen werden könnte, kann sich an die jeweiligen Bürgerplattformen und Stadtteilmanagements wenden.
S wie Stille Mitte
Die sogenannte “Stille Mitte” ist ein Begriff aus der Chemnitzer Bewerbung um den Titel Europäische Kulturhauptstadt 2025. Damit sind Menschen gemeint, die sich aus politischen Debatten zurückgezogen oder sich nie an ihnen beteiligt haben. Umgangssprachlich würde man diese Menschen vielleicht als “politikverdrossen” bezeichnen. Die Stille Mitte ist eine der Hauptzielgruppen des Programmjahres 2025, weil es in den geplanten Projekten stets auch um demokratische Prozesse, Entscheidungen und um ein demokratisches Mitwirken geht.
S wie Straßenbahnmuseum
Folgt man der Route der Industriekultur entlang der Zwickauer Straße, so findet man im Grundstück mit der Nummer 164 den alten Betriebshof der Chemnitzer Verkehrs-AG. Wir haben das Areal an dieser Stelle schon als Garagen-Campus vorgestellt. In den alten Wagenhalle aus dem Jahr 1908 befindet sich das Straßenbahnmuseum Chemnitz. Hier lassen sich eine Vielzahl von historischen Straßenbahnen und Omnibussen entdecken und laden zu einer Reise in die Vergangenheit ein. Betreut wird das Museum ehrenamtlich vom Verein „Straßenbahnfreunde Chemnitz e.V.“ und hat im Moment jeden Samstag von 10 – 16 Uhr geöffnet.
T wie Tatra
Jahrzehntelang gehörten sie einfach dazu, die Tatra-Straßenbahnen auf den Chemnitzer Straßen. Doch im Juni 2020 hieß es dann “Na shledanou” und die letzten Bahnen schieden aus dem Linienverkehr aus, womit die Ära der tschechischen Originale endete. Seit 1968 waren die Bahnen in Chemnitz im Einsatz gewesen und das blau-gelb prägte das Stadtbild. Wer jetzt nochmal ein wenig in Nostalgie schwelgen möchte, dem sei ein Besuch im Straßenbahnmuseum Chemnitz ans Herz gelegt, wo viele ausrangierte Bahnen ein neues Zuhause gefunden haben.
T wie Thalheim
Etwa 15 Kilometer von Chemnitz entfernt liegt Thalheim im Erzgebirge. Zu erreichen ist die Stadt mit den knapp 6.000 Einwohner:innen ganz bequem mit dem Chemnitzer Modell. Vor Ort gibt es nicht nur einen recht jungen Bürgermeister, Nico Dittmann, sondern auch ein reges Vereinsleben. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Thalheim im Jahre 1185 und ist damit nur ein paar Jahre jünger als Chemnitz. Natürlich gehört Thalheim auch zur Chemnitzer Kulturregion.
T wie Textilmetropole
Mit dem Bleichprivileg von 1357 fing alles an. Ab diesem Moment war der Aufstieg von Chemnitz zur Textilmetropole nicht mehr aufzuhalten. Jahrhunderte lang wurde hier Baumwolle zu Stoffen gewebt, diese wurden gebleicht, gefärbt und teilweise mit kunstvollen Mustern bedruckt. Auch wenn die Hochzeiten der Textilproduktion im 18. Jahrhundert lagen und damit lange vorbei sind, wird im Sächsische Textilforschungsinstitut der TU Chemnitz bis heute an neuen und innovativen Stoffen geforscht.
T wie Türmer
Früher ein wichtiger Garant für die Sicherheit einer Stadt, heute fast schon vergessen: Die Türmer einer Stadt wohnten hoch oben in Schloss- oder Kirchtürmen und warnten die Stadtbewohner:innen vor Gefahr, wie Bränden oder sich nähernden Feinden und schlugen dann Alarm. Längst wurden ihre Aufgaben durch moderne Technik ersetzt und die kleinen Wohnstuben verwaisen – oder lassen sich kreativ weiter nutzen.
V wie Viadukt
Ein Viadukt beschreibt in etwa eine “Überführung”, also einen Weg oder eine Strecke über etwas anderes hinüber. In Chemnitz und in Nova Gorica gibt es jeweils ein Eisenbahnviadukt, also Gleise, die über ein Tal hinweg führen. In Chemnitz wird dies umgangssprachlich nur “Viadukt” genannt – und alle wissen, wovon dann die Rede ist. In den letzten Jahren hat sich ein Bürgerverein für den Erhalt des Chemnitzer Viaduktes stark gemacht und es ist ein Teil der Chemnitzer Bewerbung geworden – im Rahmen der Interventionsfläche “Stadt am Fluss”. Denn genau darüber führt das Viadukt hier: über die Chemnitz.
V wie Videoinstallation
Filme sieht man doch meist über einen Bildschirm oder Leinwand. Ob TV-Gerät, Handy, Laptop oder Kino: die Möglichkeiten der Ausspielung sind sehr vielseitig. Von einer Videoinstallation spricht man in der Regel im Kontext der Videokunst und sie bezeichnet filmische Arbeiten, die im künstlerischen Kontext gezeigt werden. Das kann bedeuten, dass mehrere Bildschirme notwendig sind oder auch unterschiedliche Medien genutzt werden, um das filmische Material sichtbar zu machen.
W wie Weltecho
Kommt man vom Zentrum, liegt das Weltecho am Beginn der Annaberger Straße. Gleich rechter Hand, da, wo einst die “Kammer der Technik” war. Als Musikklub fördert das Weltecho seit Jahren aktiv die Chemnitzer Musiker:innen und die lokale DJ Szene. Auf dem Gelände befindet sich zudem ein Club, eine Galerie, ein Café und im Sommer ist der Hof einer der beliebtesten Treffpunkte für ein Feierabendbier.
W wie Wildschweine
Ehrenfriedersdorf liegt im Süden der Kulturregion und die Legende besagt, dass Wildschweine auf Futtersuche einst Zinnerz in dieser Region freilegten, womit dann wiederum der Bergbau begann. Darauf verweist auch das Kunstwerk “Wildschweine” von Carl Emanuel Wolff, welches am 5. November 2022 ebendort am Sauberg eingeweiht worden ist. Es ist eines der Werke, das entlang des PURPLE PATH aufgestellt wird. Parallel dazu eröffnete auch eine Sonderausstellung im Besucherbergwerk Zinngrube Ehrenfriedersdorf, welche sich mit dem Bergbau im Spiegel der Kunst beschäftigt.
W wie Wirkbau
Schon von weitem gut sichtbar und eines der Wahrzeichen der Stadt: der Uhrenturm des Architekten Erich Basarke aus dem Jahr 1927. Der Wirkbau, zu dem der Turm gehört, liegt am Rande der Chemnitzer Innenstadt und besteht aus insgesamt neun teilweise miteinander verbundenen Gebäuden. Ursprünglich wurden hier Wirkmaschinen für die Textilindustrie hergestellt. Mittlerweile hat eine großflächige Sanierung begonnen und etwa 50 verschiedene Mieter beleben aktuell das Gelände. Unter diesen befinden sich beispielsweise das Unternehmen “Staffbase”, der “Bohnenmeister” und bald auch der Club “Atomino”. Zudem entsteht auf der Halle G gerade ein Dachgarten, der bald zum Vorbeischauen einlädt.
W wie #wirsindmehr
Als im August 2018 rechte Gruppierungen die Chemnitzer Innenstadt als Plattform für fremdenfeindliche Ausschreitungen nutzten, wollte und konnte das der Großteil der engagierten Stadtbevölkerung nicht tatenlos hinnehmen. Schnell und sicher einmalig in der Stadtgeschichte, organisierten verschiedene Akteure ein Konzert auf dem Johannis-Parkplatz, welches als #wirsindmehr-Konzert in die Geschichte einging. Etwa 65.000 Menschen setzten ein eindrückliches Zeichen und zeigten, dass sich die Stadt und die Region nicht unterkriegen lässt.
W wie Wrocław
Wrocław oder “Breslau” ist eine polnische Großstadt und mit etwa 640.000 Einwohner:innen die viertgrößte des Landes. Sie liegt im Südwesten Polens und war Start-Stadt der Europäischen Friedensfahrt 2022. 20 Mal war die radsport-affine Stadt Wrocław bereits Etappenort der “Internationalen Friedensfahrt”, dem traditionsreichen Vorläufer der Europäischen Friedensfahrt. 2016 war die Stadt zudem Europäische Kulturhauptstadt und eine Partnerstadt von Wrocław ist übrigens Dresden.
Z wie Zentralhaltestelle
Verkehrt man in Chemnitz mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, wird einen die Fahrt unweigerlich am zentralen Umsteigepunkt, der “Zenti”, vorbeiführen. Einmal ausgestiegen, lassen einen die vielen Bahnsteige direkt vom ICE träumen, allerdings bringt die chaotische Suche nach dem Haltepunkt der Anschlussfahrt einen direkt wieder auf den Boden der Tatsachen. Trotzdem hat jede:r Chemnitzer:in die Zentralhaltestelle irgendwie in sein Herz geschlossen, beziehungsweise wird dies spätestens nach der nächsten Partynacht tun und der Haltepunkt des Nachtbusses einmal gefunden ist.
Z wie Zahlen
Eine Kulturhauptstadt Europas erwartet immer viele Touristen, unzählige Veranstaltungen finden im Programmjahr in diesen Städten statt, es gibt Freiwillige, die mithelfen und das ganze kostet natürlich immer auch Geld. All dies sind Fakten, die sich mit Zahlen untersetzen lassen. Die Europäische Kulturhauptstadt 2022, Kaunas in Litauen feierte bereits Ende November die Abschlussveranstaltung und hat kürzlich ein erstes Feedback gezogen, in welchem natürlich viele Zahlen vorkommen. Ein paar Beispiele: etwa 400 Freiwillige halfen bei den über 4.000 Veranstaltungen und über 170 Journalisten aus dem Ausland besuchten Kaunas. Mehr Informationen (auf Englisch) findet man hier.
Z wie Zietenstraße
Zwischen Augustusburger Straße und Heinrich-Schütz-Straße führt die Zietenstraße mit Tempo 30 einmal über den Sonnenberg. Zwischen Lokomov und Stadion findet man so allerlei Schönes, Kurioses oder auch Traditionelles. Da wären beispielsweise der Zietenaugust, ein Nachbarschaftsgarten im Hinterhof, der Zietenpark an der Kreuzung zur Jakobstraße oder auch der Späti direkt gegenüber. Etwas weiter oben warten das Off-Theater “Komplex” und auch ein kleiner Spielplatz auf Vorbeilaufende. In Richtung Norden – hinter der Fürstenstraße folgen dann auf der Zietenstraße noch eine Apotheke, kleinere Lädchen und eine Fleischerei.
Get Social