Manuela Tschök-Engelhardt wollte sich den beschmierten Stromkasten vor ihrem neuen Zuhause nicht länger anschauen und machte am Ende ein Mikroprojekt daraus: „GABLENZ blüht auf“.

Bereits 2015 hatte sie sich die Genehmigung für den Schaltschrank vor ihrer Haustür eingeholt und ihn von Friedrich Benzler mit Mohnblumen gestalten lassen. Dieses Kunstwerk hat sie damals zusammen mit ihrer Familie selbst finanziert. Mit vielen Nachbarn, aber auch mit Fußgängern kamen sie regelmäßig ins Gespräch über den bunten Stromkasten.

Als Manuela Tschök-Engelhardt 2017 dann den Aufruf für die Mikroprojekte hörte, beschloss sie, sich für die Förderung zu bewerben und weitere Stromkästen in ihrem Viertel mit heimischen Blumen verschönern zu lassen: „Ich hoffe, dass es sich positiv auf die Stimmung der Passanten auswirkt. Alles ging unheimlich schnell, sowohl von eins Energie in Sachsen als auch von der Telekom die Genehmigungen für die Aktion zu erhalten. Ich habe da eine Ermöglichungskultur wahrgenommen, die mir Hoffnung macht.“

Die Amtsleiterin für Finanzen und Bauen sowie Pressesprecherin in Penig hofft außerdem, dass mit diesem öffentlich sichtbaren Mikroprojekt die Idee der Kulturhauptstadtbewerbung bei anderen Chemnitzern auf offene Ohren und Augen stößt und sich Nachahmer finden: „Freiwilliges Engagement und Mithilfe der Bürger sind wichtig – nicht immer nur meckern, sondern machen. Die Idee der Mikroprojekte finde ich deshalb sehr gut, weil man so diese Tatkraft herauskitzelt und das wirtschaftliche Risiko minimiert.“

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