Das Flagship-Projekt des Kulturhauptstadt-Programmfelds „Gelebte Nachbarschaft“ wird in den kommenden Monaten als großes Beteiligungsprojekt neu gestaltet. Über 400 Apfelbäume sind seit Projektstart 2021 gepflanzt worden, zuletzt im April 2023 in Gablenz und im Yorckgebiet. In der Entwicklung dieses Projekts sind sowohl von den Chemnitzer:innen als auch von zahlreichen Fachleuten, Verbänden und Vereinen viele Fragen, Wünsche und Anregungen geäußert worden. Zukünftig soll das Programmfeld „Gelebte Nachbarschaft“ die gestaltende Kraft dieser vielen Initiativen aufnehmen und damit die Ausrichtung des Flagship-Projekts neu bestimmen.

Die ursprüngliche Idee, 4000 Apfelbäume paarweise als Parade auf einer vorgezeichneten Route durch verschiedene Stadtviertel zu pflanzen, ebenso wie die Umsetzung von künstlerischen Arbeiten im öffentlichen Raum, entstand in 2020 für das Bewerbungsbuch. In Zukunft soll die kollektive Entwicklungsarbeit am Projekt sowie Fragestellungen zur viel diskutierten Nachhaltigkeit der Stadtgestaltung wichtige Impulse geben.

Die bisherige Arbeit an diesem Projekt hat gezeigt, dass das Interesse der Chemnitzer:innen an einer gemeinschaftlichen, zukunftsweisenden Entwicklung des öffentlichen Raumes groß ist. Die Kulturhaupstadt Europas Chemnitz 2025 GmbH will diesem Engagement Raum geben und die aktive gestaltende Teilhabe ermöglichen.

Die Idee für die Neuausrichtung ist, zusammen mit den Bewohner:innen über konkrete Pflanzkonzepte, die individuell für einzelne Standorte geplant werden, ins Gespräch zu kommen. Außerdem sollen Gruppen von Baumpat:innen gegründet werden, die sich zukünftig gemeinsam um die Pflege der Bäume kümmern. Der Klimawandel stellt vor allem Stadtgesellschaften vor noch nicht absehbare Herausforderungen. Hitze, Trockenheit, Wasserknappheit und Nachhaltigkeit sind große Zukunftsthemen. Diese sollen populär vermittelt und mit Teilhabe neue Nachbarschaften initiiert werden.

Stefan Schmidtke (Geschäftsführer Programm): „Die Bewerbung (Bid Book II) um den Titel Kulturhauptstadt hat eine Idee gezeichnet. Kulturhauptstadt zu sein, ist jedoch ein Prozess. Die Überprüfung der Machbarkeit einzelner Ideen ist Teil dieses Prozesses und gehört zur Aufgabe der Kulturhauptstadt GmbH. Mit einer großen Offenheit werden wir viele Menschen in die Gestaltung dieses Prozesses einbeziehen und gemeinsam daran arbeiten, dass er sich in viele Richtungen entwickeln kann.“

Die konzeptionelle Neugestaltung dieses Flagship-Projekts ist zunächst bis zum Jahresende geplant. Ziel ist, im November 2023 mit einer gemeinsamen Pflanzaktion Ansätze und möglicherweise erste Ergebnisse vorzustellen.

Foto: Ernesto Uhlmann

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