Gestern Abend haben wir erneut zum After Work Treffen im Tietz eingeladen: Zum einen, um mit den Chemnitzerinnen und Chemnitzern über die Bewerbung im Gespräch zu bleiben. Zum anderen, um die neuen Mikroprojekte vorzustellen.

Am 30. September endete die fünfte Förderperiode für kleine kreative Projekte mitten aus der Stadtgesellschaft, die das Zusammenleben in Chemnitz immer noch ein bisschen spannender, bunter, vielfältiger, interessanter machen.

Insgesamt 21 Projektideen sind eingereicht worden, darunter mehrere von jungen Initiativen. Die Jury entschied sich für sechs Vorhaben, die gemeinsam von Chemnitz2025 und dem Klub 2025, einer Initiative der Wirtschaft zur Unterstützung der Bewerbung finanziert werden.

Drei Projekt-Initiatoren haben ihre Ideen dann gestern Abend persönlich vorgestellt:

Dave Schmidtke vom Projekt „Horizont“, einem Magazin, das Geflüchteten/Migranten in Chemnitz eine Stimme gibt. Neben individuellen Fluchtgeschichten werden jeden Monat regionale Organisationen, Sprachkurs- und Jobangebote sowie Geschichten der Integration vorgestellt.

Mary Ann Mihalyi vom Projekt „Raise Up Academy“, das Kinder und Jugendliche (im Alter von 8-15 Jahren) über Sport und Kreativangebote zusammenzubringt und ihnen wie ihren Eltern einen Projektraum und eine Anlaufstelle für gemeinsame Aktionen bietet.

Bernd Tittmann und Bernd Eckart, die von der Idee der Froschlandbuben Stelzendorf erzählten. Zusammen mit Skatfreunden aus dem polnischen Katowice wollen die Stelzendorfer ein internationales Skatturnier in Chemnitz ausrichten – und damit dem Skatspiel, das seit 2012 als immaterielles UNESCO-Kulturerbe anerkannt ist, zu mehr Aufmerksamkeit verhelfen. Dazu wollen sie speziell Skatfreunde aus unseren Partnerstädten Düsseldorf und Mulhouse einladen, um den internationalen Kontakt unter Skatfreunden zu fördern und auszubauen.

 

Außerdem gefördert werden die Projekte:

Chemnitz, Ahoi! – die kleinen Bootspartien

Die Projekt-Initiatoren Teresa Stelzer, Hanna Malhas und Marc Philipp Gabriel planen eine Theater-Experiment Chemnitzer*innen und Nicht-Chemnitzer*innen werden eingeladen, gemeinsam in einem Boot Platz zu nehmen. In 15-minütigen One-on-one-Performances werden Impulse zur positiven Kommunikation gegeben.

 

Chemnitzer jüdische Zeitzeugen

Die jüdische Gemeinde möchte in fünf- bis siebenminütigen Filmen das Leben von gebürtigen Chemnitzerinnen und Chemnitzern dokumentieren, die in den 1930er Jahren wegen ihres Glaubens verfolgt wurden und nach Palästina, heute Israel auswanderten. Vier Filme sind geplant: Über die Schauspielerin Ruth Geller, über Uri Gutman, dessen Vater im jüdischen Jugendverband Sachsen aktiv war und dessen Großvater das Chemnitzer Textilgeschäft „Haus der Herrenmode“ führte, über Franzia Amir, deren Vater in Israel den Club der Ehemaligen Chemnitzer gegründet hatte und intensive Beziehungen zur Stadt hielt und über Esther Parat, die erst kürzlich mit ihren drei Söhnen die Stadt besuchte. Sie alle bringen einzigartige Erinnerungen und Bilddokumente über Chemnitz ein, die als Zeitzeugnisse viel über die Geschichte der Stadt erzählen und bewahrt werden sollen.

 

„Der verdammte Flüchtling“

Der Gedichtband von Thaer Ayoub ist ein ganz persönlicher Blick auf das Leben in seiner Heimat Syrien, auf Flucht, auf Eltern und Heimat, Identität und Begegnung, Rassismus und Asyl in Chemnitz.

 

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