Die am Montag gestartete Tagung „Stat(d)t Kultur: Chemnitz 2025“ ist heute mit einer Conclusio durch Bürgermeister Michael Stötzer zu Ende gegangen. Zwei Tage lang hatten über 100 Interessierte, darunter Vertreter aus den Bewerberstädten Dresden, Gera, Görlitz, Hannover, Hildesheim, Kassel und Zittau, mit europäischen Expertinnen und Experten aus Österreich, Deutschland, Kroatien, Bulgarien und Griechenland über die Idee der Europäischen Kulturhauptstadt und zu Fragen kultureller Strategie diskutiert. Ferenc Csàk, Projektleiter der Chemnitzer Bewerbung, erklärte in seiner Begrüßung: „Chemnitz steht seit dem 19. Jahrhundert spiegelbildlich für die europäische Geschichte und hat damit die DNA einer Kulturhauptstadt.“

Schwerpunkte in den geführten Diskussionen waren die Fragen, wie Städte vom Bewerbungsprozess profitieren können, wie die Bewerbung in eine langfristige Stadtentwicklung eingebunden werden kann, welche Rolle die Bürgerbeteiligung spielen muss und welche Bedeutung auch das Scheitern einer Bewerbung hat.

Dr. Oliver Scheytt, langjähriger Kulturdezernent der Stadt Essen und von 2006 bis 2012 Geschäftsführer der Ruhr.2010 GmbH: „Es geht bei dem Titel um Lagerfeuer, nicht um Leuchttürme. Das Lagerfeuer symbolisiert die Breite, Leuchttürme hingegen nur die Spitze.“

Ektor Tsatoulis, Kulturmanager aus Athen und beteiligt an den Bewerbungen der Städte Paphos 2017 und Kalamata 2021: „Das Scheitern einer Bewerbung als Kulturhauptstadt muss von Anbeginn mitgedacht werden.“

Neben den Vorträgen der internationalen Experten gab es bereits am Montag einen Workshop über EU-Fördermöglichkeiten, der auf reges Interesse stieß und über 70 Teilnehmer anlockte. Weiterhin wurde in sogenannten Bar-Camps über verschiedene Themen diskutiert.

Erstmals vorgestellt wurde das neue Förderprogramm „KRACH – Kreativraum Chemnitz“, das Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft im Gründungsprozess unterstützen möchte. Das Programm wird demnächst europaweit ausgeschrieben. Die Stadt fördert dabei Startups, indem sie mietfrei Räume zur Verfügung stellt, in der Gründungsphase finanzielle Zuwendungen gibt und Beratungen durch ein Expertennetzwerk anbietet.

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