Am 26. August 2023 wird auf dem Gelände der alten Textilfabrik ESDA Iskender Yedilers Kunstinstallation OHNE TITEL (ESDA) unter Beisein des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer eingeweiht.
Iskender Yedilers Arbeit orientiert sich fragmentarisch an baulichen Merkmalen historischer Industrieanlagen. Der Künstler nimmt direkten Bezug auf das industrielle Erbe der Stadt Lichtenstein/Sa. und lässt einen neuen Erinnerungsort entstehen, dessen Geschichte nicht nur visuell, sondern auch auditiv durch den Einsatz von Soundcollagen erzählt wird. Die Steine des circa fünf Meter hohen Fabrikturms stammen vom ehemaligen Lichtensteiner Unionhof („Uni“), der 2022 abbrannte und nun als Bestandteil des Kunstwerks erneut zum Leben erweckt wird. Iskender Yediler lebt und arbeitet heute in Berlin.
Diese Arbeit ist bereits das siebte Kunstwerk am PURPLE PATH, einem der fünf Flagship-Projekte für das Kulturhauptstadtjahr 2025.
Das Kunstwerk von Iskender Yediler wird über das Projekt „Weitergehen am PURPLE PATH“ vom Regionalmanagement der Kulturregion Chemnitz und der Gemeinde Lichtenstein/Sa., im Rahmen der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025, mitfinanziert.
Mit Grußworten von:
- Jochen Fankhänel, Bürgermeister der Stadt Lichtenstein/Sachsen
- Michael Kretschmer, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen
- Ralph Burghart, Bürgermeister für Personal, Finanzen und Bildung Stadt Chemnitz
- Romy Brock, Leiterin Regionalmanagement Europäische Kulturregion Chemnitz
In die Arbeit Iskender Yediler führen ein:
- Anne-Sophie Berner, Leiterin des Museums der Stadt Lichtenstein/Sa.
- und Alexander Ochs, Kurator des Flagship-Projekts PURPLE PATH
Der Künstler Iskender Yediler ist anwesend.
Die Eröffnung der Arbeit von Iskender Yediler findet in Korrespondenz mit dem KUNSTFESTIVAL BEGEHUNGEN (17.–27. August 2023 im Palais Lichtenstein/Sa.) statt.
Wann? 26. August 2023, 16 – 20 Uhr
Wo? ESDA Fabrik (Achatstraße 5, 09350 Lichtenstein)

zum Kunstwerk „Ohne Titel (ESDA)“:
Aus einer grünen Wiese ragen spitzwinklige, an Sheddächer erinnernde Objekte wie junge Triebe eines Wurzelrhizoms hervor. Zusammen
mit einer schlanken, gemauerten Esse aus Ziegelsteinen des ehemaligen Lichtensteiner „Krystallpalast“ und späteren „Klubhaus 7. Oktober“, das hier einst zum Tanzen einlud, erinnert diese Anordnung an ein Klischee von Industriearchitektur. Eine Soundcollage vermittelt Geräusche von Strumpfwirkmaschinen, die an die einstigen VEB Feinstrumpfwerke ESDA und die hier tätigen Arbeiter:innen erinnern. Aber: Dies ist keine Fabrik!
Der in Berlin lebende Bildhauer Iskender Yediler platziert in Lichtenstein/Sa. ein dem Surrealismus verwandtes Kunstwerk, das ortsspezifische Realität, Geschichte(n) und Klischees verbindet. Yediler, 1953 in Eskişehir/Türkei geboren, wuchs als Sohn tatarischer Eltern in München auf, studierte an der Münchner Kunstakademie und später in Düsseldorf als Meisterschüler von Ulrich Rückriem. Von ihm übernahm der Bildhauer die Platzierung erratischer, wie aus dem All gefallener Fragmente im öffentlichen Raum. Mit der Arbeit „Ohne Titel (ESDA)“, die an ein aus der Erde sprießendes Fabrikgebäude erinnert und die Gemälde der Pittura Metafisica von Giorgio de Chirico in Erinnerung ruft, aktiviert Yediler vorhandene Netzwerke vor Ort. Es sind Menschen, Maschinen und Steine gleichermaßen, die in Yedilers Werk zu ihrem Recht kommen und neue Sprossen treiben.
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