Freiwilligenbericht: „Ode an das Handwerk u. weitere Werke“

Foto: Irmgard Teschner

In der Freiwilligenredaktion veröffentlichen Volunteers für Chemnitz 2025 Berichte von ihren Erlebnissen, Einsätzen und Erfahrungen rund um die Kulturhauptstadt Europas.

Irmgard, im Ruhestand, tanzt seit Mai 2024 mit den „Tanzenden Nachbarn“, engagiert sich seit Herbst 2024 im Freiwilligenprogramm und organisierte als Mitglied einer Netzwerkgruppe ein Treffen von Seniorinnen und Senioren aus den europäischen Partnerstädten von Chemnitz im September 2025 hier in der Kulturhauptstadt.  Alle Aktivitäten bereiten ihr sehr viel Freude.

 

Zum Ende des Kulturhauptstadtjahres gibt es noch einmal ein Highlight am Purple Path in Flöha. Der Eingangsbereich des Kulturbahnhofs Flöha wurde in einen Kinosaal umgestaltet - alle Fenster sind verdunkelt, zahlreiche Reihen gemütlicher Sofas bieten dem Publikum Platz, die Wandfläche über dem Durchgang zu den Bahnsteigen dient als Projektionsfläche für den Hauptfilm.

Dieser umfasst zehn kurze Sequenzen, in denen alte traditionelle Handwerkskünste und ihre sächsischen Produzenten porträtiert werden: der Nussknackerhersteller, der Schumacher, der Bandonionfabrikant, die Blaudruckerin, der Handschuhmacher, der Töpfer, der Schmied, der Papierschöpfer, der Schreibgerätehersteller und die Kunstblumenmacherin. Die Filmemacherin Donata Wenders hatte ihnen einige Tage bei der Arbeit über die Schulter geschaut.  Im Film rückt sie vor allem die verwendeten Materialien und die geschickt und präzise arbeitenden Hände der Handwerkerinnen und Handwerker in den Mittelpunkt.  Donata Wenders versteht   diesen Film als „audiovisuelles Gedicht“, das „die Schönheit des Handwerks besingt“ – daher trägt der Film auch den Titel „Ode“.

Und wahrlich: Es ist gelungen, die Leidenschaft und das Herzblut, die jede  Handwerkerin und jeder Handwerker in die eigene Arbeit steckt, für das Publikum spürbar werden zu lassen. Und der Film ist meiner Meinung nach zugleich ein leidenschaftlicher Appell, dem Handwerk im Allgemeinen den Respekt entgegenzubringen, den es verdient. Jeder von uns, der einen Nussknacker zuhause hat, wird diesen nun mit anderen Augen betrachten – jetzt, da wir wissen, dass es rund eine Woche dauert, bis ein solch gutes Stück vollständig gefertigt ist.

Am Sonntagnachmittag des 02.11.2025 ist der Kinosaal gut besucht und die Reihen sind gefüllt. Viele Gäste verfolgen interessiert alle zehn Sequenzen - immerhin rund 1 ¼ Stunden lang. Manche verweilen nur kurz, denn durch die geöffneten Türen der Eingangshalle zieht es spürbar und es ist recht frisch. Eine Möglichkeit zum Aufwärmen besteht im benachbarten Bistro, auch für uns Volunteers. Abreisende und Ankommende halten erstaunt inne, erwarten sie doch in der Eingangshalle keine Filmvorführung. Auch die ausgelegten Flyer zum Purple Path und zum Novemberprogramm blieben nicht unbemerkt.

Bei meinem zweiten Einsatz am 05.11.2025, wohlgemerkt einem Werktag, fanden sich in der Mittagsschicht immerhin 13 neugierige  Kinobesucher ein.

Auch „weitere Werke“ von Donata Wenders - an die Wände neben der Eingangstür projizierte Schattenspiele in Schwarz-Weiß und  ein Film über die handschriftlich verfassten Biografien der Mitglieder der Herrenhuter Brüdergemeine - verdienen und erfahren Beachtung.

Der Kinosaal zu diesen sehenswerten Filmen ist noch bis zum 02.12.2025 geöffnet; es ist dringend angeraten, sich in warme Kleidung zu hüllen. 

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Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes und durch Bundesmittel des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, sowie durch Mittel der Stadt Chemnitz.