In der Freiwilligenredaktion veröffentlichen Volunteers für Chemnitz 2025 Berichte von ihren Erlebnissen, Einsätzen und Erfahrungen rund um die Kulturhauptstadt Europas.
Kerstin ist 60 Jahre alt und arbeitet als Bürokommunikationskauffrau. Die gebürtige Burgstädterin ist als Volunteer auf verschiedenen Events von Chemnitz 2025 präsent; unter anderem hat sie gemeinsam mit Oberbürgermeister Sven Schulze und anderen Gästen den Countdown fürs Kulturhauptstadtjahr eingeleitet.
Heute berichte ich nicht von einem meiner Volunteer-Einsätze, sondern ich war ganz privat zu einer Vernissage des Projektes #3000 Garagen im Garagen-Campus. Ich konnte mir unter: „Vogelperspektiven- ein Kunstwerk aus Filz“ nicht so richtig was vorstellen und bin ganz neugierig hingegangen. Als ich den Ausstellungsraum betrat, waren schon viele Gäste anwesend und hatten sich um einen riesengroßen Tisch versammelt. Auf einmal sah ich, was die Menschen so interessant fanden, einen großen, farbenfrohen Teppich! Beim näher betrachten sah ich, dass es sich um ein Bild aus gefilztem Stoff, von Chemnitz handelte. Es waren ganz viele liebevoll gefilzte Wahrzeichen, Häuser, Fahrzeuge, Menschen, Wasser, Pflanzen, Tiere – eben alles, was man mit einer Stadt, verbindet, zu sehen. Beim genauen Hinsehen entdeckte ich so viele kleine Details, die die Künstler, Volunteers und anderen Freiwilligen in hunderten Stunden gestaltet hatten, dass ich immer weiter hinschaute und staunte … und da war noch etwas, und das gehörte zu Chemnitz, und diese Straße dort … einfach großartig.
Dann wurde die Ausstellung eröffnet und eine der vielen Mitwirkenden am Projekt, die Volontärin Petra Leonhardt, hielt diese Ansprache, die, wie ich finde alles über das wunderbare Kunstwerk aussagt:
„Hallo, ich bin Petra und Volunteer seit März 2024.
Was für ein schönes Projekt! Vor über einem Jahr – im September 2024 – wurden über die Volunteer Mitmachangebote der Kulturhauptstadt Interessenten für das Projekt „Vogelperspektiven“ gesucht. Es stand geschrieben, wer Spaß am Stricken, Häkeln, Sticken – also am Arbeiten mit Wolle hat und sich vorstellen kann, über einen längeren Zeitraum mitzuarbeiten, kann gern zu einem Kennenlerntreffen in die Wollgarage an der Bornaer Straße kommen. Aufgrund des schlechten Wetters fand das 1. Treffen nicht in der Wollgarage, sondern in Sabines, auch genannt die Wollbiene, Werkstatträumen statt. Die Idee war, einen Wollteppich mit Chemnitzer Lieblingsmotiven entstehen zu lassen. Ein Stadtplan als Wimmelbild war, angedacht. Die Arbeitsmethode wurde das Trockenfilzen. Noch nie gemacht, aber wie sich schnell herausstellte, ist es leicht zu lernen und hat was herrlich Meditatives. Es entstanden sehr schöne Sachen – wie ihr hier dann sehen werdet. Toll ist, dass so viele Leute mitgearbeitet haben – Menschen fast jeden Alters. Die somit entstandene Vielfalt der Motive ist einfach großartig. Ich habe selbst dadurch neue Motive von Chemnitz entdeckt. Z.B. hatte ich noch nie etwas von einer Eselsbrücke in Chemnitz gehört – aber es gibt sie. Und nicht nur Chemnitzer kamen. Auch aus anderen Teilen Deutschlands kamen z.T. Interessierte extra wegen dieses Projektes – welches z.B.: im ZDF-Magazin „Aspekte“ vorgestellt wurde (sogar das Schweizer Fernsehen berichtete) nach Chemnitz. Das war eine großartige Erfahrung. Also danke liebe Sabine für den Umbau deiner Garage zur Wollgarage, für deine Idee des Wollteppichs und deinen Einsatz über diesen langen Zeitraum und an so vielen verschiedenen Orten und dir liebe Kati Hyypiä für deine künstlerische Betreuung, Beratung und persönlichen Einsätze hier in Chemnitz. Liebe Heike Schlegel-Hielscher, schön dich kennengelernt zu haben. Es hat mir großen Spaß gemacht. “
