Zum mittlerweile 14. Mal werden im Rahmen von Chemnitz 2025 Mikroprojekte gefördert. Aus 60 Anträgen, die in dieser Runde eingereicht wurden, hat die Jury 19 Förderprojekte ausgewählt.
Die erfolgreiche Initiative der Mikroprojektförderung unterstützt bereits seit mehreren Jahren zivilgesellschaftliches Engagement in Chemnitz und der Region. Gefördert werden nichtkommerzielle, kreative Vorhaben, die das Kulturhauptstadtjahr durch neue Formate und Begegnungen erweitern und damit die Vision eines kreativen und lebendigen Chemnitz stärken. Eine Jury wählt jeweils die überzeugendsten Projektideen aus. Die Antragsteller:innen erhalten bis zu 3.000 Euro für die Umsetzung.
Im Frühjahr 2025 folgt die finale Ausschreibungsrunde für das Kulturhauptstadtjahr, die Einzelpersonen, Vereinen oder Initiativen nochmals die Chance bietet, kleine kreative Ideen zu verwirklichen und damit selbst mitzugestalten.
Die folgenden Projektideen werden in der 14. Mikroprojektrunde gefördert:
Interkulturelles Kabarett: "Lachkräftemangel", KarmaStadt, Premiere
Das interkulturelle Kabarett soll satirische Begegnungen schaffen, Vorurteile knacken und mit der Kraft des Humors zu einem toleranten, weltoffenen Miteinander beitragen. Das Debüt-Programm "Lachkräftemangel" schippert durch die paradoxen Abgründe des bürokratischen Zuwandereralltags, an Personallücken vorbei, um menschliche und institutionelle Hürden herum direkt durch den Kakao.
Initiator:in/Antragsteller:in: Veronika Ahnert und Ahmed Béjaoui
„Wenn ein Text und ein Bild zusammenstoßen …“
Ein künstlerisches und multimediales Dialogformat, das generationenübergreifend zur Beteiligung einlädt. Fachoberschüler des BSZ für Wirtschaft I überführen Texte der Autor:innen des Chemnitzer Autorenvereins in eine bildnerische Umsetzung. Über das Schuljahr entstehen Werke, die im April/Mai 2025 erstmals präsentiert werden (Schulgebäude des BSZ und Jugendherberge Chemnitz „eins“).
Initiator:in/Antragsteller:in: Thomas Grieser / Autorenverein Chemnitz
Die Geschichte von Moritz Lippmann, seinem Möbelhaus und seiner Familie
Eine Schaufenster-Ausstellung in einem ehemaligen Möbelhaus in der Mühlenstraße erinnert an den Chemnitzer Unternehmer Moritz Lippmann. Die Ausstellung berichtet die Geschichte von der Entstehung des Möbelhauses 1932 bis zur Enteignung 1953 und zeigt ein Stück beinah vergessener Stadtgeschichte. Vorraussichtlicher Beginn ist Ende 2024.
Initiator:in/Antragsteller:in: Adrian Lippmann
Gemeinsames Bemalen des Fußgänger- und Radweges nahe Falkeplatz
Ein etwa 100 Meter langer Abschnitt des Fußgänger- und Radweges im Park zwischen Falkeplatz und Fabrikstraße soll gemeinsam bemalt werden. Es soll ein großes, buntes, langes Stück Gehweg entstehen, auf dem man laufen und staunen kann, und das der Stadt Farbenpracht verleiht. Der Fluss, die Frühjahrsblüher und die neu angesiedelten Reiher inspirieren die offene Malaktion, an der Passant:innen, Interessierte und Freiwillige teilnehmen können. Frühjahr 2025.
Initiator:in/Antragsteller:in: Philipp Reiss
Natur- und Kneippgarten als Ort der (Umwelt-)Bildung und Begegnung
Im Hutholzgarten finden sich viele Kräuter, ebenso Gemüse und Blumen sowie kaum bekannte (Heil)Pflanzen. In Kräuter- und Heilpflanzenführungen gibt es mehrfach monatlich Tipps zur Verarbeitung, Wirkweise und Zubereitung von Tinkturen und Teezusammenstellungen. Es entstehen ein Malbuch für Kinder, eine Gartenbibliothek, ein Barfußpfad und mehr. Die Nachbarschaft ist eingeladen, durch gemeinsames Lernen und Ausprobieren zusammenzukommen.
Initiator:in/Antragsteller:in: Heike Priebe / Kneipp-Verein Bad Chemnitz e.V.
Von goldenen Sonnen und Schneeglöckchen
„Von goldenen Sonnen und Schneeglöckchen“ lädt Menschen in Chemnitz ein, verschiedene europäische Traditionen rund um Mariä Lichtmess (2. Februar) kennenzulernen und gemeinsam neu zu interpretieren. Mit Workshops wie Kerzenziehen und Lampiongestaltung, Musik, Geschichten und einem gemeinsamen Essen schaffen die Teilnehmenden neue Verbindungen und fördern den Austausch. Höhepunkt ist die Präsentation der Workshop-Ergebnisse und ein gemeinsamer Friedenstanz vor dem Karl-Marx-Denkmal. Kooperationspartner sind Deutsch-Französische Gesellschaft, Formation Ent_Rüstet, Deutsch-Polnische Gesellschaft, Mozartgesellschaft, Verein der Freunde Historischen Handwerks e.V., Chemnitzer Folkverein. Umsetzung am 2. Februar 2025.
Initiator:in/Antragsteller:in: Birgit Leibner / Bürgerhaus City e.V.
Treffpunkt WollGarage
Die WollGarage ist ein Treffpunkt für alle, die sich für Wolle interessieren – ob Stricken, Häkeln, Sticken, Filzen oder Spinnen. Nach dem Motto „Zeig du mir deine Arbeiten, ich zeig dir meine!“ können sich Gleichgesinnte hier austauschen. Inspiriert vom Kulturhauptstadtprojekt #3000 Garagen und der erzgebirgischen Tradition des „Hutzens“, wird in einer ehemaligen Garage in Chemnitz/Borna-Heinersdorf ein Ort geschaffen, der gemeinsames Handarbeiten und gesellschaftliches Miteinander fördert.
Initiator:in/Antragsteller:in: Sabine Hochmuth
„Gemeinsam unterwegs“ – Ein Geschichtenfest für Kinder
Beim Geschichtenfest „Gemeinsam unterwegs“ können rund 100 Chemnitzer Kinder an einem Tag in den Winterferien in der Stadtbibliothek auf Reisen gehen. Vier Kinderbuchautorinnen stellen jeweils ein Buch vor, das von einer Reise handelt; im Anschluss bringen die Kinder ihre eigene Geschichte von einer echten oder erfundenen Reise zu Papier. Die Ergebnisse ihres kreativen Schreibens und Schaffens präsentieren die Kinder sich schließlich gegenseitig. Der Lesetag ist der 19. Februar.
Initiator:in/Antragsteller:in: Katharina Bendixen
Lichtensteins Pohoda-Garage
Eine Garage wird in Lichtenstein zur Konzertbühne. Es spielen lokale und regionale Bands und Musiker:innen aus dem slowakischen Trenčín, der Kulturhauptstadt Europas 2026, das mit seinem Pohoda-Festival wiederum eine Garagenbühne stattfinden lässt. Konzerte sollen im Kulturhauptstadtjahr monatlich stattfinden. Der Lichtensteiner Verein Voice of Art sowie der Musikverein Lichtenstein e.V. unterstützen das Projekt mit Technik und Fachwissen.
Initiator:in/Antragsteller:in: Nicole Schubert / Kulturpalais Lichtenstein
C the Green: Chemnitz vereint für eine saubere Zukunft
Bürgerinnen und Bürger treffen sich für ein gemeinsames Umweltprojekt, um ihre Stadtteile von Müll zu befreien – mit Fokus auf Grünflächen rund um Gewässer, um den Umwelt- und Gewässerschutz zu fördern. Die Aktionen bieten Raum für Diskussionen, Austausch und Begegnung zwischen den Teilnehmenden
Initiator:in/Antragsteller:in: Ruben Otto
Sprachkultur 2025
Das Projekt „Sprachkultur 2025“ soll hörenden Besucher:innen der Kulturhauptstadt die Sprache und Kultur gehörloser Menschen näherbringen und dabei gleichzeitig die Vielfalt von Menschen mit Hörbehinderung und ihrer Biografien und Lebensleistungen zeigen. Es entsteht eine Wanderausstellung, die im Kulturhauptstadtjahr an verschiedenen Orten zu sehen sein wird.
Initiator:in/Antragsteller:in: Karola Tiffe-Mey / Gehörlosenzentrum Chemnitz
Der Chemnitz-2025-Tanz
Die Chemnitzer Tanzschule Köhler-Schimmel hat sich vorgenommen, einen Chemnitz-2025-Tanz zu entwickeln. Einfach, leicht zu erlernen, von allen Generationen tanzbar und ansprechend soll er sein. Geplant sind Workshops und Aufführungen im Laufe des Kulturhauptstadtjahres, auf Interventionsflächen, von März bis Oktober 2025 mehrmals im Monat.
Initiator:in/Antragsteller:in: ADTV Tanzschule Köhler-Schimmel / i.A. Veronique Anke & Linda Herrmann
Chemnitz tippt ein Collective-Poem
Performatives Mitmach-Event: Eine Schreibmaschine lädt zum kollektiven Schreiben ein – an einem „Collective Poem“ zur Stadtgeschichte, wie sie die Passant:innen an diesem Tag erleben. Der Zufall zählt genauso wie das Miteinander. Jede:r darf tippen, was er oder sie will, in jeder Sprache und ohne Zwang zum Sinn. Die Zeichen füllen eine mehrere Meter lange Papierrolle in der Schreibmaschine. Am Ende der Performance wird das Werk laut vorgelesen. Umsetzung im Frühjahr/Sommer 2025.
Initiator:in/Antragsteller:in: Lucia Biller
Internationales Street-Art-Kunstprojekt für Jugendliche aus Marienberg und Most
Jugendliche aus Marienberg und der tschechischen Partnerstadt Most kommen beim Street-Art-Projekt des Vereins Kultur & Natur Erzgebirge e.V. zusammen. Unter Leitung des tschechischen Street-Art-Künstlers Lukáš Zadek Brožovský entwickeln die Jugendlichen bei einem kostenlosen Tagesworkshop ein Gefühl für den Umgang mit Sprühfarbe und die Wirkung ihrer Bilder. Umsetzung März/April 2025. Das Werk der Jugendlichen soll dann mindestens für die Dauer des Kulturhauptstadtjahrs sichtbar bleiben.
Initiator:in/Antragsteller:in: Ronny Kienert
Kinderkathedrale Freiberg
Die "Kinderkathedrale Freiberg" ist ein Projekt für Kinder, das Kirchenräume als Orte der kulturellen Bildung erlebbar macht. Kinder können in der Petrikirche Freiberg spielerisch und kreativ den Kirchenraum entdecken. Geplant sind Formate wie eine Kinderkirchennacht, Kunst- und Handwerksprojekte, musikalische Angebote und Begegnungstage. Höhepunkte sind eine Eröffnungsfeier und ein Abschlussfest mit Laternenumzug. Kinder gestalten die Kathedrale aktiv mit und bringen ihre Vorstellungen in die Gestaltung ein. Das Projekt findet vom Juli bis August 2025 statt.
Initiator:in/Antragsteller:in: Anne Kopp / Arbeitsstelle Kinder Jugend Bildung des Ev.-Luth. Kirchenbezirks Freiberg
Mannl in Motion – Edition Chemnitz 2025
„Mannl in Motion“ ist eine interaktive Box, die es ermöglicht, mit traditionellen Figuren aus dem Erzgebirge eigene Stop-Motion-Filme zu erstellen. Die Box enthält alles Nötige: Figuren, Hintergründe mit regionalen Motiven und ein Drehbuch. Mit der einer Stop-Motion-App werden die Filme auf dem eigenen Smartphone oder einem bereitgestellten Tablet gedreht und können mit eigener Stimme vertont werden. Jetzt entsteht eine Chemnitz-2025-Edition mit Chemnitzer Bildern, Geschichten und Figuren.
Initiator:in/Antragsteller:in: Nils Kochan
C the Unseen - der Chemnitz-2025-Hip-Hop-Song
Für das Kulturhauptstadtjahr 2025 produziert Lichtenstein den Hip-Hop-Titel „C the Unseen“. Gemeinsam mit Holger Wettstein gestalten Jugendliche und Hip-Hop-begeisterte Kinder Text, Musik und Choreografie. Die Premiere ist für die Eröffnungsfeier im Januar geplant. Die Jugendlichen sind dabei in alle Aspekte der Musikproduktion und Choreografie eingebunden.
Initiator:in/Antragsteller:in: Nicole Schubert / Kulturpalais Lichtenstein
The Spinning Tree
„The Spinning Tree“ ist ein kollaboratives Kunst- und Handwerksprojekt, das Chemnitz, Olbernhau und Sardinien (Italien) miteinander verbindet. Kinder und Jugendliche werden spielerisch an die traditionelle Kunst des Webens und das Handwerk der Spielzeugherstellung herangeführt. Sie lernen dabei, durch Handgriffe, Materialkunde und die Wertschätzung lokaler Fasern wie Wolle und Flachs die kulturellen Traditionen und nachhaltigen Werte dieser Handwerkskünste kennen. Geplant sind Workshops und Aktionen im Frühjahr 2025.
Initiator:in/Antragsteller:in: Karl and Marta / LOGGE & ROMANI
Chemnitz ist auch Landwirtschaft. Zu Gast beim Guidohof
Verschiedene Workshops zeigen, was es braucht, um ein Brot zu backen – vom Acker bis zur Verkostung. Die Besucher:innen lernen beim Ackerland-Workshop den Bodenmarkt im Osten kennen, der Getreidetechnik-Workshop erlaubt Einblicke in die technischen Prozesse während der Ernte und Verarbeitung und in der Backstube lernen die Gäste nicht nur die Schritte des Brotbackens kennen, sondern Sie erfahren auch, was biologische Landwirtschaft im Chemnitzer Umland bedeutet. Die Veranstaltungen finden im Herbst 2024, Frühjahr 2025 und Sommer 2025 statt.
Initiator:in/Antragsteller:in: Hannah Gläser / Kulturland-Genossenschaft