Freiwilligenbericht: Bewegung hält jung

Foto: Kristina Köhler

Kristina wohnt in Neukirchen im Erzgebirge. Die frühere Archivarin und Fallmanagerin ist als Volunteer für Chemnitz 2025 auf zahlreichen Veranstaltungen unterwegs. Außerdem schreibt sie sehr gern: Daher kam auch ihr die Idee, die Erfahrungen der Volunteers zu sammeln - der Startschuss für die Freiwilligenredaktion.

Wer hatte wohl größere Erwartungen an das erste Treffen „Tanzende Nachbarn“ am 7. Mai 2024? Waren es, die in Übungskleidung erschienen, ca. 30 Frauen und 2 Männer – alle Ü60? War es der in Vertretung der eigentlichen Leiterin des Projekts „Tanzende Nachbarn“ Tanzpädagogin Terry Pedersen Pfeiffer erschienene Projektmanager der Kulturhauptstadt gGmbH Michal Sandor oder Frau Dr. Takats, Leiterin des Teams Generationen?     

Einführende Worte zum Projekt richteten Frau Dr. Takats und Michal Sandor auch an die „nur zum Schnuppern“ erschienenen Frauen. Herr Sandor stammt aus der Slowakei und ist ausgebildeter Tänzer. 

Er verschaffte sich einen kurzen Überblick zu den Erwartungen sowie eventuell vorhandenen Tanzerfahrungen der Frauen und Männer.  

Und los ging es! Der große Saal des Kraftwerks e.V. auf der Kaßbergstraße in Chemnitz bot ideale Voraussetzungen für das anspruchsvolle Vorhaben.  

Die Gruppe hatte Aufstellung genommen. Aus der Konserve kam die passende Musik. Die TeilnehmerInnen setzten die Anleitungen des Übungsleiters aufmerksam um. Nicht lange und es fielen die ersten Fachbegriffe wie Position 1, Position 2 usw. Das klang ja dann doch eher nach Ballett. Die Irritation hielt nicht lange an. Scherzhaft hatte Michal Sandor ja auch mehrfach gesagt, dass es hier nicht um Spagat gehe. Der weitere Verlauf der geplanten zwei Stunden brachte wie versprochen gemeinsame Bewegung – nicht mehr und nicht weniger. 

Die Volunteerin Sandy Nutze und ich beobachteten die Frauen bei den Übungen. Voller Konzentration bemühten sich diese, alles richtigzumachen. Keine der TeilnehmerInnen musste eine Übung unterbrechen. Zumindest für den Anfang reichte die Kondition also erst einmal aus. 

Nach einer Stunde gestattete Michal Sandor den Frauen eine kurze Pause. Ich nutzte die Chance und versuchte, mit den Frauen ins Gespräch zu kommen. Man habe bereits Erfahrungen als Hobbytänzerin, erfuhr ich und wolle die Gelegenheit nutzen, das Hobby weiter auszuführen. Aus den Medien hatten die Frauen vom Projekt erfahren und nicht lange gezögert, sich anzumelden. Nach 10 Minuten Pause bat Michal Sandor die TänzerInnen wieder auf die Tanzfläche.  

Konzentration, Anspannung, Musik, Vorgaben des Profitänzers und der unbedingte Wille der Frauen, alles richtigzumachen – so lässt sich die zweite Übungsstunde zusammenfassen. 

Spannend wurde es zum Schluss. Die Frauen nahmen vor der Bühne Aufstellung. Eine nach der anderen sollte sich einzeln, der eingespielten Musik folgend, tänzerisch nach eigenem Geschmack und Können quer durch den Saal bewegen. Michal Sandor schaute aufmerksam zu. Das eine oder andere „Talent“ hatte er dabei sicherlich schon entdeckt. Nachdem diese abschließende Übung beendet war, zog der Übungsleiter gemeinsam mit den Frauen Bilanz. Die Frauen zeigten sich sehr zufrieden mit den ersten Übungsstunden und bedankten sich bei Michal Sandor. In aufgeschlossener und konstruktiver Stimmung sprach man über Hinweise und Anregungen der Frauen für die weiteren Stunden. 

Das Projekt „Tanzende Nachbarn“ besteht momentan aus zwei Gruppen. Die hier beschriebene Gruppe trifft sich samstags im Kraftwerk e.V.  Eine etwas kleinere Gruppe trifft sich dienstags in Räumen der Volkssolidarität auf der Clausstraße.

Zu Beginn der Übungsstunden am 7. Mai 2024 gaben Frau Dr. Takats und Michal Sandor einen groben Ausblick auf den Verlauf des Projekts.

Neben den wöchentlichen Übungsstunden dürfen sich die TänzerInnen auf ein jeweils fünf Tage währendes Intensivtraining freuen. Der Übungsleiterin Terry Pedersen Pfeiffer werden Tänzer aus Japan zur Seite stehen. 

Gedacht ist auch an öffentliche Auftritte der Tanzgruppe im Verlauf des Kulturhauptstadtjahres 2025.

Bis dahin gilt es zu üben und nochmals zu üben. Na und Spaß soll es machen. Natürlich!

Ich selbst bin erst einmal neugierig auf den 15. Juni in der Clausstraße. Ich freue mich darauf, die andere Gruppe beim Tanzen zu beobachten, mit den Frauen zu sprechen und die eine oder andere Frage zur Kulturhauptstadt zu beantworten.  

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