Zschopau

Schloss Wildeck, Aussichtsturm „Dicker Heinrich“, Zar Peter I., Jörgen Skafte Rasmussen, Motorräder, DKW und MZ, Ausstellung „Motorrad(T)räume“, Enduro-Museum im alten MZ-Werk, Zschopautalwanderweg

Die Große Kreisstadt Zschopau im Erzgebirgskreis verdankt ihre Existenz einer Burg, die Mitte des 12. Jahrhunderts an der Kreuzung des Flüsschens Zschopau mit der Salzstraße errichtet wurde – heute als Schloss Wildeck bekannt, von dessen mittelalterlichen Bergfried „Dicker Heinrich“ man einen Blick auf die 9.000 Einwohnerstadt und in die umliegende Landschaft genießen kann. 1292 wird der Ort rund um die Burg erstmals erwähnt, 1451 erhielt er das Marktrecht, 1466 das Braurecht und 1493 die Privilegien einer Freien Bergstadt, erlangte in Sachen Bergbau jedoch nie das Niveau benachbarter Städte im Erzgebirge. Früh wandelte sich Zschopau zur Industriestadt, deren wirtschaftliche Bedeutung durch Besuche von Zar Peter I. bezeugt sind. Ab dem frühen 20. Jahrhundert wurde Zschopau zur Motorradstadt: Ab 1922 erweiterte Jörgen Skafte Rasmussen, der in seiner Maschinenfabrik zunächst Armaturen und Baugruppen für Dampferzeuger produzieren ließ, seine Produktpalette um Motorräder unter der Marke DKW, die ab 1926 mithilfe des weltweit ersten Motorradfließbandes und ab 1928 in der damals größten Motorradfabrik der Welt gebaut wurden. Ab 1953 firmierte die Produktion unter Motorradwerk Zschopau, die Zweiräder erhielten das Markenkürzel MZ.

Im Schloss Wildeck findet sich in der Ausstellung „Motorrad(T)räume“ eine beeindruckende Sammlung edler DKW- und MZ-Maschinen, die die Leidenschaft der Stadt fürs Motorrad spüren lassen. Unweit vom Schloss wartet zudem das Enduro-Museum im ehemaligen MZ-Werk, das von der legendären Geländesportfahrt „Rund um Zschopau“ berichtet. Rund um die Stadt geht’s aber auf dem Rundgang Zschopau auch zu Fuß – und wer längere Strecken mag, kann von hier aus auch den Zschopautalwanderweg über 120 Kilometer in Angriff nehmen.

Michael Sailstorfer: Fließgleichgewicht

Kunst- und Skulpturenweg PURPLE PATH

Die Skulptur Fließgleichgewicht des Bildhauers Michael Sailstorfer ist inspiriert von den Motorradspiegeln des früheren MZ-Werks Zschopau. Der Blick in den Spiegel zeigt so nicht nur die aktuelle Umgebung, sondern spielt auch mit dem Rückblick auf die bewegte Handels- und Motorradgeschichte. Im Betrachten entsteht ein fließendes Gleichgewicht aus Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart. Michael Sailstorfer wurde 1979 in Velden geboren. Er lebt und arbeitet heute in Berlin.

Expand image
Foto: Ernesto Uhlmann

Kulturhauptstadt Europas Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien Freistaat Sachsen Kulturhauptstadt Europas

Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes und durch Bundesmittel der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, sowie durch Mittel der Stadt Chemnitz.