Die Ausstellung "Offener Prozess" widmet sich dem NSU-Komplex. Sie nimmt dabei die Ost-Deutsche Realität, insbesondere in Sachsen, zum Ausgangspunkt, um eine Geschichte des NSU-Komplexes zu erzählen, die von den Migrationsgeschichten und den Kontinuitäten rechter und rassistischer Gewalt und des Widerstandes dagegen ausgeht. Mit dem Ansatz eines "lebendigen Erinnerns" rückt sie marginalisierte Perspektiven in den Mittelpunkt. Darüber hinaus nimmt sie strukturellen und institutionellen Rassismus ins Visier. Künstlerische Beiträge von Harun Farocki, Hito Steyerl, belit sağ, Želimir Žilnik, Ulf Aminde und Forensic Architecture u.a. widmen sich den Lebensrealitäten von Gastarbeiter:innen, Migrationsgeschichten, dem Alltag in Deutschland und der rechtsterroristischen Gewalt wie dem Alltagsrassismus. Aktivistische Initiativen erinnern an diejenigen, die Opfer dieser Gewalt geworden sind und sind die lauten Stimmen derer, die sich dagegen zur Wehr setzen. Zuhören wird hier als politische Praxis verstanden, Erinnern als Prozess. Diese Ausstellung fordert auf zum Handeln.
Das langfristige Ausstellungsprojekt ist im Rahmen des Projekts "Offener Prozess – NSU- Aufarbeitung in Sachsen" des ASA-FF e.V. entstanden, zudem ist eine Dauerausstellung und ein Bildungs- und Vernetzungsort im Interims NSU-Dokumentationszentrum in Chemnitz geplant.
Noch bis zum 15. Juli 2023 gastiert eine Teilaustellung im Theater Variabel Olbernhau und in der alten Brauerei Annaberg.
Das Projekt "Offener Prozess" ist eines der Projekte für das Programm der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 und die Kulturhauptstadt GmbH unterstützt den Entwicklungsprozess des Projekts.