Die Projekte der 10. Runde unserer Mikroprojekte stehen fest!

Foto: Johannes Richter

 Auf dem Weg zur Europäischen Kulturhauptstadt 2025 sind die Mikroprojekte eine echte Erfolgsgeschichte in Chemnitz und der Kulturregion!

Im Jahr 2017 im Rahmen des Bewerbungsprozesses zur Europäischen Kulturhauptstadt 2025 initiiert, konnten wir diese Kleinprojektförderung stetig weiterentwickeln und haben diese inzwischen fest in unser Kulturhauptstadtprogramm integriert.

Mit Abschluss dieser 10. Runde konnten wir mehr als 120 Mikroprojekte mit einer Gesamtfördersumme von 270.000 Euro finanziell unterstützen. Doch auch für die nächsten Jahre ist die Finanzierung weiter eingeplant, so soll es bis 2025 zweimal jährlich weitere Projektrunden geben. 

Gemäß dem Ansatz “im Kleinen Großes bewirken” zeigen eine Vielzahl von Projekten in allen Stadtteilen von Chemnitz und der Kulturregion, wie echtes Machertum funktioniert, Europa sichtbar gemacht werden kann und wie gelebte Vielfalt aussieht. Dabei haben alle Projekte einen positiven Einfluss auf Chemnitz und/oder die Kulturregion und sind teils durch eine gut ersichtliche europäische Dimension gekennzeichnet.

Auch in der 10. Runde der Mikroprojekte sind zum Bewerbungsschluss erneut über 100 Projektideen eingereicht worden. Die unabhängige Mikroprojektjury, die sich aus verschiedenen Akteurinnen und Akteuren der Stadt und der Kulturregion zusammensetzt, hat in mehreren Sitzungen die Projekte ausgewählt, die unsere Bewertungskriterien am besten getroffen haben. Diese sollen nun in der zweiten Jahreshälfte 2022 umgesetzt werden. Insgersamt werden 19 Projekte mit einer Gesamtfördersumme von 45.000 Euro unterstützt.

Die aktuelle Mikroprojekt-Jury bilden:

  • Nadine Rothe (Vorsitzende der Jury, freie Künstlerin für Kommunikationsdesign und Illustration, Mitglied u.a. Huhlern e.V. und Kulturbündnis Hand in Hand e.V., ehemaliges Mitglied des Porgrammrats Chemnitz2025)
  • Tobias Möller (Stellvertretender Vorsitzender der Jury, Mitarbeiter des Netzwerk für Kultur- und Jugendarbeit e.V., Mitglied Kulturbeirat der Stadt Chemnitz, ehemaliges Mitglieds des Programmrats Chemnitz2025)
  • Prof. Dr. Bernadette Malinowski (Professurinhaberin „Neuere Deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaft“ der TU Chemnitz, ehemaliges Mitglied des Programmrats Chemnitz2025)
  • Simone Becht (Verantwortliche für „Kunst im öffentlichen Raum, Bildende Kunst“ der Stadt Chemnitz, ehemals Leiterin des Kulturhauptstadtbüros)
  • Benjamin Knoblauch (freier Künstler Garlix-Art, Niederwürschnitz)
  • Wolfgang Dorn (Geschäftsführer “Die Theatermacher UG”, Limbach-Oberfrohna)
  • Kristina Ebert (Leiterin der Stadthalle Oelsnitz/Erzgebirge)
  • Kerstin Pfeil (Kulturmanagerin i.R., Hainichen)

Die 19 neue Mikroprojekte für die Europäische Kulturhauptstadt 2025:

Kunst und Kuchen

Eine Vielzahl an handwerklichen Fähigkeiten, wie Klöppeln, Sticken, Fermentieren oder Einmachen von Lebensmitteln geraten immer mehr in Vergessenheit. Doch mit Mitmach-Angeboten und Workshops, insbesondere für Kinder und Menschen mit psychischen Erkrankungen, will das Förderzentrum Barbara-Uttmann-Haus Elterlein e.V. in Annaberg-Buchholz zeigen, wie viel Nachhaltigkeit in diesen alten Techniken steckt.

Infotafel - neuer Wald

In den letzten Jahren musste in Chemnitz-Einsiedel einiges an Waldfläche zwangsgerodet werden. Inzwischen wurde mit einer Wiederaufforstung eines Mischwalds und einer Wiederbelebung des Ökosystems begonnen. Eine große Informationstafel und ein Insektenhotel sollen einladen, mehr über den Lebensraum Wald zu erfahren.

Kurzzeitladen in Oelsnitz/Erzgebirge

Den Leerstand in Oelsnitz sinnvoll mit neuem Leben füllen - der Kurzzeitladen lädt regionale Händler und Künstler:innen ein, versuchsweise und unkompliziert einen eigenen Laden zu betreiben, sowie Workshops und Mitmachaktionen durchzuführen. 

So eine Saftwirtschaft!

Über die Plattform “Solidarische Saftwirtschaft”, die sich gerade im Aufbau befindet, sollen Besitzer:innen von Obstbäumen und Streuobstwiesen, motivierten Erntehelfer:innen und Mostereien zusammengebracht werden, um koordiniert zusammenarbeiten zu können.

Make Bubbles not Troubles - Riesenseifenblasen zum Mitmachen

Riesenseifenblasen faszinieren und laden zum Staunen ein. In gemütlicher Atmosphäre und verbunden mit einem Picknick wird die Schlossteichinsel so zu einem Ort der Begegnung. 

Mittelpunkt von Chemnitz

Wo liegt eigentlich der geographische Mittelpunkt von Chemnitz? Schüler:innen des Chemnitzer Schulmodells haben diesen berechnet. Dieser Flächenschwerpunkt soll nun mit einer Stehle sichtbar gemacht werden.

Spaziergang über den Tellerrand hinaus

Im Rahmen einer kulinarischen Stadtführung durch Chemnitz laden internationale Gastgeber:innen ein, mehr über ihre kulturellen und persönlichen Hintergründe zu erfahren. 

Internationale Kunst im Schloss Wildeck zum Anfassen

Europäische Macher:innen laden Kinder und Jugendliche aus Zschopau ein, ihre Leidenschaft für das kreative Schaffen kennenzulernen, gemeinsam kreativ zu werden und das Miteinander in Europa zu erleben.

(K)eine Einheit - Wie die GenZ über den Osten denkt

Über das Gefühl innerer Zerrissenheit zwischen westlich und östlich geprägten Idealen und von Perspektiven(losigkeit) im Osten - Das Filmprojekt zeigt Perspektiven auf ein geeintes Deutschland von jungen Menschen, welche die Teilung nie kannten.

T-move(s)

Die Textilproduktion hat in Chemnitz und der Kulturregion eine lange Tradition – mit dem Begegnungsprojekt soll zu einem Erfahrungsaustausch und Gespräch über die früheren, aktuellen und zukünftigen Arbeitsprozesse in diesem Handwerk eingeladen werden. 

Chemnitz Untold

C the Unseen – tell the untold. Das Projekt erzählt mit Videos, Bildern, Texten und einem Podcast aus dem Leben von Menschen mit internationaler Geschichte und zeigt uns ihre Ideen für Chemnitz. Neben digitalen Formaten fand auf dem KOSMOS 2022 bereits eine erste Fotoausstellung des Projekts statt.

Die gute Geschichte

Oberwiesenthal gilt als eine diskussionsfreudige Stadt. Das sind die Geschichten, die uns erzählt wurden und die wir glauben. Doch es geht auch anders: die großen und kleinen Stories von Aktivist:innen und Menschen, die das Leben am Berg positiv mitgestalten, sollen in einem Film gezeigt werden.

VRliebt (in) Chemnitz

Mittels digitaler Virtual Reality Technologie an Chemnitzer Lieblingsort reisen - für mobilitätseingeschränkte Chemnitzer:innen wird das bald möglich. Ganz nebenbei verbinden sich dabei die Welten von jungen und technikaffinen Freiwilligen mit Mitbürger:innen, die zumeist aufgrund ihres Alters, nicht mehr uneingeschränkt mobil sind. 

Interkulturelles Picknick

Der Park des Ritterguts Olbernhau öffnet seine Pforten für ein großes Picknick. Alle Bürgerinnen und Bürger aus Olbernhau, sowie der tschechischen Nachbargemeinden sind eingeladen dabei zu sein und sich bei Spiel, Spaß und Musik kennenzulernen und miteinander ins Gespräch zu kommen. 

Zu Besuch in der Horrorvilla von Graf Dracula

Ende Oktober, zu Halloween, öffnet sich in der Villa des Jungendhauses Punkt West e.V. in Chemnitz-Rabenstein eine Welt für alle Kunstinteressierten, Theater- und Gruselfreund:innen.

Gespiegelt erkennt (man) sich besser

Auszubildende aus der Kulturregion und der rumänischen Bergbauregion Retrosani lernen sich in diesem Austauschprojekt kennen, und helfen beim Aufbau sozialer Projekte. Dabei reflektieren sie einander und revidieren eigene, meist falsche Fremdbilder.

Carl Friedrich Tango - unerhört!

Unterwegs auf den Spuren des Bandoneons - die Klänge des in Chemnitz entwickelten Tasteninstruments werden digital aufgearbeitet und mit energiereicher, moderner Tangomusik kombiniert. Das Ergebnis dieses musikalischen Crossovers wird im Garagen-Campus zur Aufführung kommen. 

Speeddating “Solidarity City / Stadt für Alle”

Wie kann es gelingen, Chemnitz zu einer Stadt der Vielfalt und zu einem Zuhause für alle zu machen? Dieses Projekt möchte verbinden und für Chemnitzer:innen mit und ohne Migrationshintergrund eine Austausch- und Diskussionsplattform schaffen.

Das zweite Leben

Eine Fotografie-Ausstellung lädt ein, Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung und ihr neues Leben in Chemnitz kennenzulernen. Wie haben sie es geschafft, sich ein eigenes Unternehmen aufzubauen und wofür engagieren sie sich in der Zivilgesellschaft? 

Kulturhauptstadt Europas Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien Freistaat Sachsen Kulturhauptstadt Europas

Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes und durch Bundesmittel der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, sowie durch Mittel der Stadt Chemnitz.