Fotoausstellung "Mitgliederversammlung" startet zur Eröffnung des Kulturhauptstadtjahres

Foto: Peter Rossner, Illustration: Anja Jurleit (Bikini Kommando)

Über ein Jahr hinweg hat die Fotografin Maria Sturm Garagenhöfe in Chemnitz erkundet – Orte, die mehr sind als nur Abstellplätze für Autos. Mit ihrer analogen Mittelformatkamera hat sie Menschen porträtiert, die sie bei ihren Besuchen kennengelernt hat. 

Vom 17. Januar bis zum 26. April 2025 werden die so entstandenen 164 Porträts von Chemnitzer Garagennutzer:innen in einer dezentralen Ausstellung in 50 Geschäften in Chemnitz gezeigt. Die Ausstellungsorte sind auf der digitalen Karte (karte.chemnitz2025.de) verzeichnet und auch auf den Ausstellungsflyern, die in allen teilnehmenden Geschäften ausliegen. Bei einem digitalen Audiowalk stellen Garagennutzer:innen sich und ihre Garagen vor.

Die Ausstellung "Mitgliederversammlung" mit den Arbeiten der Fotografin Maria Sturm ist eines der zentralen Projekte im Chemnitz 2025 Hauptprojekt #3000Garagen. Das Projekt #3000Garagen präsentiert die rund 30.000 Chemnitzer Garagen, die größtenteils zu DDR-Zeiten kollektiv und in Eigenleistung gebaut wurden, als lebendige Archive, Kreativräume und Orte der Begegnung. In verschiedenen künstlerischen Projekten im Laufe des Kulturhauptstadtjahres werden die individuellen Geschichten der Garagennutzer:innen vor dem Hintergrund der Chemnitzer Stadtgeschichte kreativ verwandelt. Feste, Workshops und Kunstaktionen aktivieren die Garagenhöfe als soziokulturelle Gemeinschaftsorte. Aktuell läuft auch, bis Ende 2025, die Ausstellung "Ersatzteillager" von Martin Maleschka mit Fundstücken aus Chemnitzer Garagen im Museum für Sächsische Fahrzeuge.

Die Porträts der Garagennutzerinnen von Maria Sturm erzählen jeweils individuelle Geschichten: von Begegnungen, Gesprächen und dem Austausch, der oft zu einer freundschaftlichen Verbindung führte. Daraus ist ein fotografisches Gemeinschaftsporträt der Stadt Chemnitz entstanden, das bis April überall in der Chemnitzer Innenstadt zum Beispiel in vielen Schaufenstern sichtbar und zugänglich ist.
Es lohnt sich, viele Ausstellungsorte zu erkunden. Besucher:innen, die fünf oder mehr der teilnehmenden Geschäfte besuchen, können Stempel sammeln und sich ein #3000Garagen-Multitool abholen. Der Ausstellungsflyer dient dabei gleichzeitig als Stempelkarte. Die Multitools können in der Hartmannfabrik, dem Besuchszentrum von Chemnitz 2025, abgeholt werden.

Die aus Rumänien stammende Fotografin Maria Sturm (*1985) studierte zunächst Fotografie an der Fachhochschule Bielefeld, bevor sie als Fulbright- und DAAD-Stipendiatin ihren MFA in Fotografie an der Rhode Island School of Design absolvierte. Mit besonderer Sensibilität für die Risse und Lücken in den sorgfältig ausgewählten Ausschnitten der Wirklichkeit porträtiert sie Menschen in ihrem soziokulturellen Umfeld. Die fragile Kraft ihrer Protagonist:innen kommt dabei gleichzeitig zart und schonungslos expressiv zum Vorschein. Die Arbeiten von Maria Sturm wurden bereits mehrfach international ausgezeichnet, publiziert und in Ausstellungen gezeigt.

Zur Eröffnung von Chemnitz 2025 am 18. Januar 2025 wird das Team des Hauptprojekts #3000Garagen von 13:20 bis 13:30 beim Programmschaufenster in der Stadthalle Chemnitz weitere Vorhaben im Kulturhauptstadtjahr vorstellen. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit, an einer kleinen Führung durch die Ausstellung in der Chemnitzer Innenstadt teilzunehmen.

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