Freiwilligenbericht: Einsatz in der Hartmannfabrik zum Opening

Foto Andrea Oelsner

In der Freiwilligenredaktion veröffentlichen Volunteers für Chemnitz 2025 Berichte von ihren Erlebnissen, Einsätzen und Erfahrungen rund um die Kulturhauptstadt Europas. 

Andrea lebt in Chemnitz. Vor ihrem Ruhestand hat sie als Lehrerin gearbeitet. Daher besitzt sie ein gutes Sprachgefühl und ein Auge fürs Detail - alles Eigenschaften, die sie als Lektorin in der Freiwilligenredaktion von Chemnitz 2025 einbringt. 

Heute ist Mittwoch, der 22. Januar 2025, und die Eröffnung der Kulturhauptstadt ist 4 Tage her. Meine Stimme klingt wieder normal und auch sonst bin ich wieder im Alltag angekommen, was nach so einem Wochenende gar nicht so einfach war. Die Begeisterung war groß, es hätte von mir aus ruhig noch ein paar Tage so weitergehen können. 

Aber von Anfang an. Ich hatte mich für den Empfang der Gäste in der Hartmannfabrik gemeldet, Beginn Samstag 10.00 Uhr, Ende Samstag 16.00 Uhr. Als ich dort ankam, natürlich nach der Anmeldung in der Schmidtbank, war noch nicht so viel los. Ich hatte den Eindruck, dass vor allem Gäste da waren, die schon am Freitag von weiter angereist waren und sich informieren wollten, was Chemnitz als Kulturhauptstadt zu bieten hat. Das hatte den Vorteil, dass ich viel Zeit für die Fragen und Wünsche unserer Besucher hatte und auch die Hartmannfabrik und ihre Geschichte ausführlich vorstellen konnte. Da war zum Beispiel ein Ehepaar aus Hamburg, das sehr interessiert war, viele Fragen stellte und sich sehr beeindruckt zeigte. Bevor sie sich auf den Weg in die Innenstadt machten, versicherten sie mir, unbedingt 2025 noch einmal die Stadt besuchen zu wollen. Oder eine Journalistin aus Heidelberg, die immer wieder betonte, dass sich ihr Bild von Chemnitz nach diesem ersten Besuch von dem unterschied, das in der Vergangenheit in der Öffentlichkeit kommuniziert wurde. Sie wolle einen positiven Text über eine Stadt schreiben, die sich in beeindruckender Weise präsentiere. Ich hätte sie am liebsten umarmt, so sehr freute ich mich über ihr Lob. Auf eine angenehme Weise ging das so weiter, der Tag begann mir immer besser zu gefallen. 

Und dann war es kurz vor Mittag und es ging richtig los! Man konnte an den Dialekten erkennen, welcher Zug gerade am Hauptbahnhof Halt gemacht hatte: Eine Gruppe Franken aus Hof oder Nürnberg eroberte die Halle und unsere Herzen mit ihrem Interesse, eine halbe Stunde später hörte man das Sachsen-Anhaltinische. Sie kamen aus Halle, Magdeburg oder Halberstadt und gingen mit dem letzten Satz auf den Lippen: „Wir müssen unbedingt noch einmal wiederkommen!“  

Als Matthias mir auf die Schulter klopfte und mir mitteilte, dass für uns auch Essen und Getränke bereitstünden, merkte ich, dass schon ganz schön viel Zeit vergangen war seit dem Frühstück. Aber jetzt essen und vielleicht Gäste verpassen? Nein, kam gar nicht in Frage! Dazu war das alles viel zu aufregend! Und es kamen so viele, dass sich am Eingang zur Halle eine Schlange bildete. 

Ich habe dann doch noch ein belegtes Brötchen gegessen, sehr lecker übrigens! Und als mein Dienst 16.00 Uhr zu Ende war, fühlte ich mich wie auf Wolke 7 vor Glück darüber, so ein Ereignis mit vielen anderen teilen zu dürfen. Und auch Erleichterung, dass die Zahl 80000 Gäste an diesem Tag vielleicht doch keine Utopie bleiben würde. Immer wieder hatte ich bei neu ankommenden Volunteers nachgefragt, ob in der Innenstadt schon viel los wäre. Und als mein Mann, auch ein Volunteer, auftauchte und dies bestätigte, kannte mein Glück keine Grenzen! 

Nach Hause bin ich nicht gefahren, sondern habe meine zweite Schicht am Info-Container angetreten, wo ich mit anderen bis 22.00 Uhr weiter auf die Fragen und Wünsche unserer Gäste eingehen durfte. Am Sonntag dann der Ausklang: Wir haben auf dem Neumarkt Flyer verteilt, die Leute informiert oder nach ihren Eindrücken und Erlebnissen befragt. 

Und nun wundert ihr euch sicher nicht mehr darüber, dass meine Stimme 3 Tage lang etwas heiser klang!  

Kulturhauptstadt Europas Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien Freistaat Sachsen Kulturhauptstadt Europas

Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes und durch Bundesmittel der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, sowie durch Mittel der Stadt Chemnitz.