In der Freiwilligenredaktion veröffentlichen Volunteers für Chemnitz 2025 Berichte von ihren Erlebnissen, Einsätzen und Erfahrungen rund um die Kulturhauptstadt Europas.
Gabriele ist 61 Jahre alt und arbeitet als Kundenbetreuerin. Sie lebt in Schlosschemnitz und setzt sich gern für ihre Heimatstadt ein. Daher ist sie als Volunteer auf verschiedenen Events zu treffen, über die sie anschließend Texte für die Freiwilligenredaktion verfasst.
Das Projekt 3000 Garagen verbindet mehrere kleine Veranstaltungen in den verschiedenen Garagenkomplexen von Chemnitz. Diese Garagenkomplexe bestehen schon sehr lange und beinhalten ganz viele persönliche Geschichten und Geschichten von den Besitzern der einzelnen Garagen.
An diesem Abend war im Garagenkomplex Hainstraße ein Fahrradkino geplant.
Das bedeutet, der Film läuft nur, wenn die Besucher mittels Pedaltreten auf Fahrrädern den entsprechenden Strom liefern.
Ich war neugierig, ob sich genug aktive Zuschauer finden würden und ob das wirklich funktioniert.
Der Beginn war für 20.15 Uhr geplant. Als ich gegen 19 Uhr ankam, waren die Technik und die Bestuhlung schon aufgebaut und es duftete schon verführerisch nach gegrillten Würstchen. Vor der Leinwand standen 6 Fahrräder.
Allerdings waren noch keine Besucher da und ich begann zu zweifeln, ob das heute noch was wird mit der Filmvorführung.
Ich war zuständig für die Ausgabe von Grillgut und Getränken. Dafür gibt der Gast eine kleine Spende ab.
Die Spenden waren teilweise sehr großzügig, was zeigt, dass den Menschen die Veranstaltungen im Rahmen der Kulturhauptstadt etwas bedeuten und sie bereit sind, einen Obolus dazuzugeben.
Dann kam der erste Besucher und innerhalb von einer halben Stunde waren alle Plätze inclusive der Fahrräder besetzt. Es hatten ca. 90 Personen Platz.
Viele Besucher hatten sogar ihre eigenen Fahrräder mit, falls die „offiziellen“ ausfallen.
Passend zur Örtlichkeit wurde der Film „Zwei zu Eins“ aufgeführt. Dieser handelt in den letzten Tagen der DDR -Mark in einer Garagengemeinschaft und ist sehr sehenswert.
Unsere Besucher waren sehr engagiert und der Film lief bis zum Ende durch.
Ich war beeindruckt, was man in einer eigentlich „hässlichen“ Garagenzeile für eine schöne Atmosphäre zaubern kann, wenn man Ideen und Fantasie hat und jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten hilft.
Der Erfolg des Konzeptes Kulturhauptstadt funktioniert auch allgemein so und ich freue mich jedes Mal, wenn ich auch durch meinen Beitrag Leute dafür begeistern kann.
Die Besucher haben den Abend genossen und noch über den Film miteinander diskutiert.