Kerstin ist 60 Jahre alt und arbeitet als Bürokommunikationskauffrau. Die gebürtige Burgstädterin ist als Volunteer auf verschiedenen Events von Chemnitz 2025 präsent; unter anderem hat sie gemeinsam mit Oberbürgermeister Sven Schulze und anderen Gästen den Countdown fürs Kulturhauptstadtjahr eingeleitet.
„Heute ist nun der Tag gekommen, …der letzte Tag der KuHA“, dachte ich so beim Aufwachen am frühen Samstagmorgen und freute mich aber irgendwie trotzdem auf den Tag, der hoffentlich so viele Erlebnisse bringen wird.
Mein erster Einsatz an diesem Tag war im Industriemuseum, denn dort fand die offizielle Abschlussveranstaltung der Europäischen Kulturhauptstadt 2025 mit den geladenen Gästen statt. Meine Aufgabe war es, an der Eingangstür zu stehen und die Gäste freundlich zu begrüßen und willkommen zu heißen. Als alle Gäste ihre Plätze eingenommen hatten, haben wir Volunteers ebenfalls im Veranstaltungsraum Platz genommen. Es war eine schöne, festliche und sehr bewegende Veranstaltung. Der Bürgermeister von Chemnitz, Herr Sven Schulze, ließ das KuHa – Jahr noch einmal Revue passieren, indem er, zusammen mit einem kleinen Mädchen, KuHa-typische Dinge aus einem gelben Koffer nahm und kleine Geschichten dazu erzählte. Am meisten hat mich bewegt, als unserer ehemaligen Bürgermeisterin, Frau Barbara Ludwig, gedankt wurde. Ihr und ihrem Team haben wir zu verdanken, dass Chemnitz den Titel „Kulturhauptstadt“ bekommen hat, denn sie hat die Bewerbung damals zum Erfolg gebracht. Alle Gäste standen von ihren Plätzen auf und der Beifall für Frau Ludwig wollte nicht enden. Das hat sie wirklich verdient! Zum Schluss traten der Sänger Felix Räuber und der Chor aus Chemnitzer Bürgern mit der „Hymne für Chemnitz“ auf.
Pünktlich um 14 Uhr begann die Europäische Bergparade am Theaterplatz. Ich traf mich mit meiner Familie und wir schauten uns gemeinsam auf der Straße der Nationen die vorbeimarschierenden Bergkapellen und Knappschaften an, danach verfolgten wir das große Abschlusskonzert auf dem Theaterplatz. Es waren über 6000 Besucher auf dem Platz und viele davon blieben da, denn 17 Uhr begann das Weihnachtssingen, gemeinsam mit den Chören der Theater Chemnitz und den Blechbläsern der Robert-Schumann-Philharmonie. Bei Glühwein und Weihnachtsliedern kam da schon die erste Weihnachtsstimmung auf.
Jetzt war es so weit, mein letzter Volunteer-Einsatz im Kulturhauptstadtjahr.
Wir waren um die 130 Freiwillige, die beim letzten Akt vom Bühnenprogramm mitwirkten. Dafür bekamen wir so etwa 50 cm lange Leuchtstäbe, die wir erst einmal unter unseren Jacken versteckten, bevor wir uns im Publikum vor der Bühne verteilten. 20 Uhr begann das Bühnenprogramm neben dem Karl-Marx-Kopf mit Musik von einer Bläsergruppe, die weit oben auf einem Balkon stand. Dann kamen die zwei Geschäftsführer der KuHa auf die Bühne und erzählten von den Höhepunkten des KuHa-Jahres und bedankten sich bei den Chemnitzer Bürgern und den Mitarbeitern. Unser Bürgermeister holte alle 38 Bürgermeister:innen der Kulturhauptstadtregion auf die Bühne und bedankte sich für die großartige Unterstützung und den Zusammenhalt. Jetzt kam unser Einsatz, denn die Tänzer von „Ballroom Bliss“ standen auf der Bühne und das Kommando „Haltet eure Leuchtstäbe in den Himmel von Chemnitz“ ertönte. Es spielte Musik und wir drehten uns um unsere eigene Achse und animierten die Menschen, die um uns herumstanden, zum Mittanzen sie sollten sich um uns drehen. Es entstand ein cooles Miteinander. Auf der gesamten Straße wurde getanzt. Gefühlt tanzte jeder mit jedem und wir Volunteers lagen uns in den Armen und waren glücklich, dass es so ein schöner Abschluss war. Aber wir waren auch traurig, dass nun alles vorbei ist.
Mein Fazit:
Ich hatte ein wunderschönes und erlebnisreiches Jahr. Diese geile Zeit kann mir keiner nehmen. Ich habe so viele wunderbare Menschen kennengelernt, die mir sonst nicht über den Weg gelaufen wären. DANKE SCHÖN, liebe Europäische Kulturhauptstadt 2025!