Der Verein „Jahnsdorf trifft sich“ lud am Freitag, den 22. März zur "Lost Place Convention" in die historische Kreissigfabrik ein. Die Veranstaltung hatte den fragenden Titel: „Kann Jahnsdorf Kunst? Die Antwort war ein eindeutiges "Ja", denn der Andrang der Besucher:innen war enorm.
Ein Jahr vor dem Kulturhauptstadtjahr“ stellten die Initiator:innen u.a. die Künstler:innen Anastasia Khoroshilova und Jeppe Hein vor, mit denen die Kommune für den Kunst- und Skulpturenweg PURPLE PATH zusammenarbeitet. Das Kennenlernen geschah auf unkonventionelle Weise, denn die Besucher:innen waren eingeladen, selbst zum Pinsel zu greifen und mitzumachen.
In der ehemaligen Strumpffabrik gab es neben den künstlerischen Aktivitäten gab es eine Reihe von Mitmachaktionen, Probetrainings und Workshops, bevor sie zu Wohneigentum umgebaut wird.
die geplante Projekte entlang des Kunst- und Skulpturenweg PURPLE PATH in Jahnsdorf:
Der dänische Künstler Jeppe Hein hat das partizipative Kunstprojekt „Breathe with me“ (Atme mit mir) entwickelt, das weltweit bereits an unzähligen Orten umgesetzt wurde. Nun haben auch die Jahnsdorfer eigene Kunstwerke im Sinne von Jeppe Hein produziert. Unter Anleitung eines Mitarbeiters aus Jeppe Heins Studio malten sie große blaue Pinselstriche auf eine weiße Leinwand und folgten mit den Bewegungen ihren Atemnzügen. Damit kreierten sie gemeinschaftlich neue Kunstwerke. Aus Achtsamkeit der Einzelnen und dem gemeinsamen Handeln soll ein neues kollektives Ganzes entstehen, so die Intention des Künstlers.
Jeppe Heins interaktive künstlerische Arbeiten entstehen an der Schnittstelle zwischen Kunst, Architektur und technischer Innovation. Seine für den PURPLE PATH geplante Skulptur ist eine sogenannte „soziale Bank“, die im Rahmen seiner Serie „Modified Social Benches“ entsteht und im Sommer in Jahnsdorf installiert wird.
Die Künstlerin Anastasia Khoroshilova begleitet für ein Langzeit-Fotoprojekt die Familien Ziegs in Jahnsdorf und Huber in Bernbeuren in Oberbayern mit der Kamera und porträtiert deren sehr unterschiedlichen bäuerlichen Lebens- und Arbeitswelten. Nachdem das Jahnsdorfer Ehepaar Diana und Peter Ziegs ihre Milchwirtschaft aufgrund fehlender Erlöse aufgeben mussten, führen sie heute mit großem Erfolg den Hofladen Ziegs, in dem sie lokale Produkte anbieten und vermarkten. Regelmäßig laden sie zu legendären Hof-Festen ein, hunderte Gäste kommen regelmäßig nach Jahnsdorf im Erzgebirge. Was den Ziegs fehlt ist ein überdachter Raum, in dem sich die Jahnsdorfer:innen mit ihren Gästen treffen können. Bei den Hubers stand ein alter Heustadel, den die Jahnsdorfer im vergangenen Jahr in Bayern abgebaut und nach Jahnsdorf gebracht haben, wo er in diesem Jahr wieder aufgebaut und als Begegnungsstädte genutzt werden soll. Auch diesen, von Chemnitz 2025 initiierten „Stadl-Transfer“ hat Anastasia Khoroshilova fotografiert. Auch dieses Projekt ist ein Bestandteil des Kunst- und Skulpturenweges PURPLE PATH.
38 Kommunen und Gemeinden bilden gemeinsam mit Chemnitz die Kulturhauptstadtregion, die im Jahr 2025 Europäische Kulturhauptstadt sein wird. Bis zum Jahr 2025 und darüber hinaus wird der PURPLE PATH, ein großer Kunst- und Skulpturenweg sowie und Hauptprojekt der Kulturhauptstadt, in der Region entstehen.