Robert-Schumann-Philharmonie lud mit Konzerten in Polen musikalisch nach Chemnitz ein

Foto: Slawek Przerwa

„Mosty Muzyczne – Musikalische Brücken“ ist der Titel des Programms, mit dem die Robert-Schumann-Philharmonie gemeinsam mit dem Fauré Quartett am 11. Juni in der Artur-Rubinstein-Philharmonie in Łódź und am 12. Juni im Nationalen Forum für Musik in Wrocław zu Gast waren. Unter der Leitung des international erfolgreichen Dirigenten Elias Grandy spielte das Orchester Werke der in Łódź geborenen Komponist:innen Alexsander Tansman und Grażyna Bacewicz sowie des österreichischen Komponisten Anton Bruckner. Die musikalische Einladung in die Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 wurde vom Publikum in beiden Städten mit enthusiastischem Applaus entgegen genommen.

Łódź ist seit 50 Jahren Partnerstadt von Chemnitz, Wrocław trug 2016 den Titel „Europäische Kulturhauptstadt“. An diese Verbindungen und die geografische Nähe knüpft das Programm von Chemnitz 2025 auf vielfältige Weise an. So führt beispielsweise die bereits im Bewerbungsprozess auf den Titel initiierte Europäische Friedensfahrt sowohl durch Polen als auch Tschechien. 2023 startete die dreitägige Tour in Görlitz/Zgorzelec und 2022 in Wrocław. Auch in diesem Jahr nehmen polnische Radfahrer:innen an dem Event teil. Sie fahren kein Rennen, sondern für europäischen Austausch und Verständigung.

Auf gemeinsame Erfahrungen von Industriestädten schaut die große Ausstellung, die das Chemnitz Museum of Industry im Kulturhauptstadtjahr plant. „Tales of Transformation Chemnitz – Gabrovo – Łódź – Manchester – Mulhouse – Tampere“ vergleicht die Transformationsprozesse dieser europäischen Industriestädte von den Anfängen der Industrialisierung im 19.Jahrhundert bis heute und macht deren jeweilige Erfahrungen erlebbar. In Łódź arbeitet das Team des Chemnitz Museum of Industry mit dem Central Textile Museum zusammen. Die Textilindustrie war sowohl für die Entwicklung von Łódź als auch Chemnitz von besonderer Bedeutung. Nach der politischen Wende 1989 waren beide Städte mit dem Niedergang der Industrie konfrontiert. Ehemalige Industriegebäude wurden transformiert: in Łódź beispielsweise Manufaktura, EC1 oder Fabryka Sztuki. In Chemnitz zieht das Besuchs- und Informationszentrum der Kulturhauptstadt in eine sanierte Fabrikhalle ein.

Die aus Wrocław stammende Kuratorin Agnieszka Kubicka-Dzieduszycka begleitete die Konzertreise und traf verschiedene Journalist:innen und gab Interviews, um einen Vorgeschmack auf das Kulturhauptstadtjahr zu geben. Sie leitet für das Programm von Chemnitz 2025 das Projekt #3000Garagen. Die Medienkunst-Expertin hat sowohl für das Wro Art Centre als auch die WRO Media Art Biennale gearbeitet und bringt ihre Erfahrung aus der polnischen Kulturhauptstadt Wrocław 2016 mit nach Chemnitz. Das Projekt #3000Garagen nimmt die aus DDR-Zeiten stammenden Garagenhöfe in den Fokus.

Hier sind ein interessanter Radiobeitrag (in deutscher Sprache) und ein Artikel (in polnischer Sprache) zum Besuch der Robert-Schumann-Philharmonie zu finden.

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