Chemnitz ist Kulturhauptstadt Europas 2025. Der Macher:innen-Ansatz der Bewerbung hat die internationale Jury überzeugt. Ein Ansatz, der auch hinter der Mikroprojekt-Förderung steht, die seit Beginn des Bewerbungsprozesses schon über 60 kreative Vorhaben von Chemnitzer:innen möglich gemacht hat. Nun kommen weitere sieben Projekte hinzu. Sie alle trugen und tragen dazu bei, das Stadtleben hier und da ein bisschen bunter zu machen, die Gemeinschaft zu fördern, sich mit gesellschaftlichen Themen auseinanderzusetzen oder neue Formate zu erproben.
Insgesamt 21 Ideen sind in dieser Förderperiode eingereicht worden. Die Jury des Programmrates Chemnitz2025 entschied sich für sieben Vorhaben, die gemeinsam mit dem Klub 2025, einer Initiative der Wirtschaft zur Unterstützung der Bewerbung finanziert werden.
Gefördert werden:
Ballwand des Tennisverein Siegmar e. V.
Der Verein möchte seine marode Ballwand erneuern und sie bei der Gelegenheit auch gleich mit einem Chemnitz-Motiv zum Hingucker machen. Die Gestaltung wird gefördert.
Die Mitfahrbank – Begegnung, Mobilität und Kunstobjekt
Die Idee einer Mitfahrbank ist nicht neu und wird bereits mehrfach in Deutschland und im europäischen Ausland umgesetzt. Wer auf ihr Platz nimmt und wartet, signalisiert die Suche nach einer kostenlosen Mitfahrgelegenheit.
Künstlerwürfel
Die Mini-Schaufenster-Galerie will wechselnde Arbeiten von Künstler:innen zeigen. Den Kreativen soll so eine Plattform für ihre Arbeiten geboten werden, zugleich werden Passanten zum kurzen Verweilen und Entdecken eingeladen.
Schulprojekt Bunte Luise
Das Projekt will Schüler:innen zur aktiven Mitgestaltung ihrer Lebensumgebung auffordern. Durch die Renaturierung rund um die Schule, bei der auch die Artenvielfalt von Bienen und Schmetterlingen verbessert werden soll, wird ökologische Nachhaltigkeit thematisiert. Durch ein selbständig geplantes und durchgeführtes Schüler:innen-Projekt wird demokratisches Aufwachsen und Mitbestimmung erlebbar. Und mit einer Galerie bzw. einer farbig gestalteten Schulmauer, bei der Künster:innen und Schüler:innen zusammen arbeiten, wird die Bunte Schule zur Realität.
Spuren – Şopên – ίχνη
Ein Ideenwettbewerb soll kreativ ausloten, wie die Geschichten der Opfer des NSU auch in Chemnitz erzählt und verankert werden können, um für die Zukunft zu mahnen. Es geht um künstlerische Interventionen im Stadtraum, die eine Auseinandersetzung mit den Verbrechen des NSU und den Folgen von Rassismus und rechtem Terror fördern und das Gedenken an die Opfer verstetigen. Die Ausrichtung des Ideenwettbewerbs erfolgt durch das Projekt „Offener Prozess“ des ASA-FF e.V.
PinG-PonG
Es geht um Comics. Geplant ist ein vierteiliger Drei-Tages-Comic-Workshop im Weltecho, vergleichbar mit dem Beginn einer Brieffreundschaft. So soll eine lebendige Beziehung zwischen Zeichner:innen aus Chemnitz und Frankreich entstehen, was schließlich zu einer Ausstellung führt: in der Galerie Borssenanger in Chemnitz und im MOTOCO in Mulhouse.
Frau für Frau
Frauen aus Kunst und Kultur der letzten Jahrhunderte rücken ins Rampenlicht, auch jene, die als (Ehe-)Frauen von „großen“ berühmten Chemnitzern den Erfolg der Männer erst möglich machten. Es entsteht eine Fotoserie, die die heutige Frau in einen historischen Kontext setzen.