Häufige Fragen

Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen rund um die Europäische Kulturhauptstadt Chemnitz 2025.

Die Europäische Union vergibt seit 1985 den Titel Kulturhauptstadt Europas, um den Reichtum, die Vielfalt und die Gemeinsamkeiten des kulturellen Erbes in Europa herauszustellen und auch nachhaltige Impulse zur Stadt- und Regionalentwicklung zu setzen. Bis dato tragen 71 Städte den Titel. Athen war die erste Kulturhauptstadt Europas. Im Kulturhauptstadtjahr werden kulturelle Veranstaltungen, Ausstellungen und Aufführungen organisiert. Zudem finden zahlreiche Projekte statt, die eine europäische Dimension aufweisen. So soll der internationale Austausch von Kultur und Bürger:innen gefördert werden. 

Der Weg zum Kulturhauptstadtjahr ist ein mehrjähriger Prozess. Möchte eine Stadt Kulturhauptstadt Europas werden, kann sie sich mit einem Kulturprogramm für den Titel bewerben. Dieses Programm wird durch unabhängige Expert:innen aus dem Kulturbereich bewertet. Der Programmentwurf lässt sich im sogenannten Bidbook II nachlesen. Chemnitz bekam zusammen mit der Kulturhauptstadtregion, die aus 38 Kommunen aus Mittelsachsen, dem Erzgebirge und Zwickau besteht, am 28. Oktober 2020 den Zuschlag. Mit dem Motto C the Unseen richtet die Stadt den Blick auf Ungesehenes: Auf ungesehene Orte und Biografien, die ungesehenen Talente in jedem Einzelnen. 

Als Stadt mit großer Tradition und Umbrüchen, aber auch als ein Ort der Macher:innen und des Aufbruchs, setzte sich Chemnitz aus zahlreichen Bewerber:innen durch. Kultur, Kunst sowie bürgerliche Beteiligung stärken nachhaltig den gesellschaftlichen Zusammenhalt wie auch die Beziehung zwischen Stadt und Umland. Zudem trug die Bewerbung eine klare politische Haltung, die für Weltoffenheit und ein Engagement der gesellschaftlichen Mitte eintrat.

Das Motto C the Unseen ist eine Einladung zum Hinschauen und Entdecken, sich zu zeigen und sichtbar zu werden. Deshalb gilt diese Einladung Menschen vor Ort genau so wie für Gäste von außerhalb. C the Unseen heißt Ungesehenes wird sichtbar  - verborgene Potenziale, unentdeckte Orte und bisher unbekannte Macher:innen. 

Das Motto lässt sich dabei auf zwei Arten lesen: "Chemnitz - die Ungesehene [Stadt]", die mit dem Titel Kulturhauptstadt Europas in den Fokus rückt und europaweit sichtbar wird. Andererseits ist damit gemeint, “das/die Ungesehene/n sehen”. Damit sind u.a. Menschen gemeint, die sich wahrgenommen fühlen und sich selbst und ihre Stadt voller Stolz den Gästen zeigen.

Vielfalt, Kooperation, Respekt, Toleranz, Offenheit und Internationalität - ausführliche Informationen dazu erhalten Sie in unserem Leitbild

Kulturhauptstadt ist ein Prozess. Um diesen Titel zu tragen, müssen Städte ein schlüssiges Konzept vorlegen, wie sie die Kultur zum Motor der Stadtentwicklung machen und wie zur europäischen Stadt werden. Dabei geht es nicht um ein Fest für 365 Tage, sondern um eine nachhaltige Strategie mit einjährigem Zwischenhoch. 

Im Jahr 2025 werden eine unglaubliche Vielzahl an Veranstaltungen und Mitmachprojekten in Chemnitz und der Kulturhauptstadtregion stattfinden. Dazu gehören u.a. Festivals, Konferenzen, Ausstellungen, Konzerte, Performances oder auch Sport- und Maker-Events. Neben dem Programm, das auf dem Bewerbungsbuch basiert, werden viele weitere Akteur:innen in Chemnitz und der Kulturregion Veranstaltungen auf die Beine stellen und so die gesamte Region noch attraktiver für Besucher:innen gestalten. 

Die slowenisch-italienische Grenzstadt Nova Gorica / Gorizia trägt mit Chemnitz gemeinsam den Titel. Ihr Motto lautet GO borderless. Zwischen den Partnerstädten besteht bereits ein enger Austausch. Chemnitzer Akteur:innen haben Nova Gorica besucht, um sich dort zu vernetzen und umgekehrt. Vom Erfahrungsaustausch auf Teamebene bis hin zur Umsetzung gemeinsamer Projekte im Kulturprogramm gibt es eine intensive Zusammenarbeit.

 

Chemnitz trägt gemeinsam mit 38 Kommunen aus Mittelsachsen, dem Erzgebirge und Zwickau den Titel Kulturhauptstadt Europas 2025. Der Kunst- und Skulpturenweg PURPLE PATH ist das größte Projekt in der Kulturhauptstadtregion. Mit den Arbeiten von nationalen und internationalen Künstler:innen entsteht eine Ausstellung zeitgenössischer Kunst im ländlichen öffentlichen Raum. Sie stellt eine symbolische Verbindung her zwischen den Kommunen, vom Land in die Stadt und von der von Bergbau geprägten Vergangenheit in die Gegenwart. Initiiert von Chemnitz 2025 entstehen in der Region außerdem acht sogenannte Makerhubs. Das sind Orte für kreativen Austausch, Begegnung und gemeinsames Tun. Alle haben unterschiedliche Schwerpunkte von Kulinarik über Textilkunst bis zu Urban Art. 

Die Chemnitz 2025 gGmbH ist eine städtische Tochter der Stadt Chemnitz und hat den Auftrag, das Programm aus dem Bewerbungsbuch Bidbook II umzusetzen, mit die Stadt letztlich den Titel zugesprochen bekommen hat. Außerdem vernetzt die Chemnitz 2025 gGmbH die vielen Projekt-Beteiligten untereinander und bringt sie auch mit nationalen und internationalen Partner:innen zusammen. Neben den fünf Hauptprojekten, die die Chemnitz 2025 gGmbH als Eigenprojekte umsetzt, werden noch zahlreiche weitere Ideen und Vorhaben realisiert. Dazu zählen z.B. Mikroprojekte, das Team Generation oder die Koordination des Freiwilligenprogramms. Schon seit 2022 finden regelmäßig Veranstaltungen statt. Der Höhepunkt findet in 2025 statt, wenn alle Projekte ihre Entfaltung finden und auch darüber hinaus unzählige Veranstaltungen in Chemnitz und der Region stattfinden werden. 

Neben den fünf Hauptprojekten, die die Chemnitz 2025 gGmbH als Eigenprojekte umsetzt, waren im Bidbook II über 70 weitere Projekte skizziert. Diese wurden bis Ende 2023 auf ihre Realisierbarkeit geprüft. Zudem sind durch öffentliche Ausschreibungen im Jahr 2023 weitere Projektideen durch zivilgesellschaftliche Akteure eingereicht worden. Es entstehen weitere Projekte mit Kindern, Jugendlichen und älteren Menschen, mit Partnern in Polen und Tschechien, im Bereich Tanz, Musik, Gesang, Malerei und Straßenkunst auf populärer Basis für die ganze Stadtgesellschaft. 

Außerdem sollen Mikroprojekte Anstöße geben eigene kulturelle Formate oder Begegnungen in der Stadt und der Kulturregion umzusetzen. Ob Theaterprojekt, Musikveranstaltung, kreativer Workshop oder Themenpodium – die breite Stadtgesellschaft ist angesprochen, neue Formen der Kommunikation und des gesellschaftlichen Miteinanders entstehen zu lassen.

Über das Jahr verteilt werden ca. zwei Millionen Gäste erwartet. Das ist eine Schätzung, die sich aus den Erfahrungswerten anderer Kulturhauptstädte der letzten Jahre mit ähnlicher Größe wie Chemnitz ergibt. Es wird Anlässe geben, zu denen besonders viele Menschen erwartet werden und es gibt auch eine interessierte Gruppe an Tourist:innen, die jedes Jahr die europäischen Kulturhauptstädte besuchen. Ein Großteil der Gäste sind Tagestourist:innen, die aus der näheren Umgebung anreisen.

Das Ziel der Kulturhauptstadt Europas ist es, die Vielfalt von Lebensrealitäten in Europa sichtbar zu machen, gegenseitiges Verständnis und das Gefühl der gemeinsamen europäischen Zugehörigkeit zu fördern und nachhaltige Impulse zur Stadt- und Regionalentwicklung zu setzen. Der Legacy-Plan (das Vermächtnis des Kulturhauptstadt-Projekts), soll nicht nur strategische Ziele festlegen, sondern auch konkrete Maßnahmen enthalten, ob und wie die während des Kulturhauptstadtjahres gestarteten Projekte fortgeführt, ausgebaut oder neue initiiert werden können. Gemäß den Anforderungen der Europäischen Kommission sind verschiedene Aspekte zu berücksichtigen, darunter die Förderung des Kultur- und Kreativsektors sowie die langfristige Verknüpfung mit den Bereichen Wirtschaft und Soziales. Der Plan ist auf zehn Jahre angelegt und umfasst den Zeitraum 2026 bis 2035. 

Die EU Kommission empfiehlt, die Nachhaltigkeit bereits in einem frühen Stadium der Vorbereitungen zu berücksichtigen. Da die Jahre 2024 und 2025 zwangsläufig sehr arbeitsintensiv sind, kann die Planung des Vermächtnisses nicht bis zum Abschluss des Titeljahres warten. Deshalb wurde der Legacy-Prozess im Rahmen der Fachkonferenz Visions of Europe im April 2024 in Chemnitz gestartet. Der Legacy-Plan soll in den nachfolgenden zehn Monaten erarbeitet und vorgestellt werden. Ziel ist es, Erwartungen, Erfahrungen und Herausforderungen einer erfolgreichen Umsetzung des Vermächtnisses offen zu legen.

Die Hartmannfabrik ist eine der 30 Interventionsflächen für Chemnitz 2025. Nach einer umfassenden Sanierung wurde sie am 3. Mai 2024 der Kulturhauptstadt gGmbH übergeben, die dort auch neue Büroräume bezogen hat. Als künftiges Besuchs- und Informationszentrum wird die ehemalige Fabrikhalle im kommenden Jahr eine zentrale Anlaufstelle für die Gäste der Kulturhauptstadt sein. Außerdem werden dort zahlreiche Veranstaltungen im Chemnitz 2025 Programm stattfinden. Das erste große Event ist für den 25. Oktober 2024 geplant: die Pressekonferenz zur Veröffentlichung des Programms für das Kulturhauptstadtjahr.

Unter dem Begriff versammeln sich Infrastrukturvorhaben, die im Zusammenhang mit dem Programm von Chemnitz 2025 stehen – und zwar nicht nur als zukünftige Veranstaltungsorte, sondern als Orte, deren Umgestaltung sich nachhaltig auf die Stadtgemeinschaft auswirkt. Insgesamt sollen so 30 Orte in Chemnitz transformiert werden. Dazu zählen z.B. die Hartmannfabrik, der Garagen-Campus, die Stadtwirtschaft oder der Stadtteilpark am Pleißenbach. Mehr Informationen gibt es hier.

Im Rahmen der Kulturhauptstadt gibt es eine Vielzahl von Projekten, für die man sich engagieren kann. Das Engagement und die Unterstützung von freiwilligen Helfer:innen ist wichtig. Sie sind die Botschafter:innen dieses einzigartigen Projekts und leisten einen wertvollen Beitrag zum Gelingen der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025. Aktuell sind bereits knapp 200 Menschen in unserem Freiwilligenprogramm registriert. Ein Anmeldung ist hier möglich

Das Förderprogramm ermöglicht Einzelpersonen, Gruppen und Vereinen ihre Veranstaltungen und Projekte im Kulturhauptstadtjahr 2025 umzusetzen. Dabei werden sowohl Vorhaben auf den Interventionsflächen als auch Initiativen im gesamten Stadtgebiet und im digitalen Raum unterstützt. Das Programm basiert auf drei Säulen. Für Projekte auf den Interventionsflächen stehen der Sonderfond Orte des Aufbruchs, finanziert von der Stadt Chemnitz, und das Sonderprogramm Öffentliche Plätze, finanziert von der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 gGmbH, zur Verfügung. Das Sonderprogramm Bürgerengagement, finanziert von der Sparkasse Chemnitz, richtet sich an Projekte in der gesamten Stadt aus den Bereichen Kunst und Kultur, Bildung, Soziales sowie Sport in Chemnitz. Bewerbungen sind online über die Website der Stadt Chemnitz möglich.

Mit den Makerhubs entstehen im Rahmen von Chemnitz 2025 Orte, in denen Gestalter:innen, Handwerker:innen, Unternehmer:innen, der Fachkräftenachwuchs von morgen und Macher:innen aus aller Welt aufeinander treffen, um voneinander zu lernen und gemeinsam Neues zu erschaffen. Acht Standorte in der Kulturregion wurden dafür ausgewählt: Augustusburg, Neukirchen/Erzgebirge, Limbach-Oberfrohna, Lößnitz, Mittweida, Schneeberg, Striegistal und Zwönitz. Zudem ist die Stadtwirtschaft in Chemnitz ein weiterer Makerhub und zugleich Interventionsfläche. 

 

Kulturhauptstadt Europas Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien Freistaat Sachsen Kulturhauptstadt Europas

Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes und durch Bundesmittel der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, sowie durch Mittel der Stadt Chemnitz.