Flöha

Stadt der zwei Flüsse, Wachstumsschub durch Industrialisierung, neues Stadtzentrum in revitalisierter Baumwollspinnerei „Alte Baumwolle, Hetzdorfer Viadukt im Flöhatal, Blaue Welle, futuristische Architektur im Pufendorf-Gymnasium

Die im Landkreis Mittelsachsen gelegene Große Kreisstadt Flöha grenzt unmittelbar an Chemnitz an. Sie liegt am Zusammenfluss der Flüsse Flöha und Zschopau. Aus dem im 12. Jahrhundert gegründeten und 1399 erstmals erwähnten Waldhufendorf Flöha wurde erst mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert eine bedeutendere Siedlung: 1809 siedelte sich die erste Baumwollspinnerei an, weitere folgten. Mit dem Anschluss ans sächsische Eisenbahnnetz entstanden weitere Industriebetriebe beispielsweise für Buntpapier und Tüll oder für Dampfkessel. An die Hochphase der Industrialisierung erinnert in Flöha ein in Deutschland einzigartiges Stadtzentrum, das durch die Revitalisierung einer brachgefallenen Baumwollspinnerei entstanden ist. Es verbindet die Industriegeschichte und modernes Stadtleben auf unvergleichliche Weise.1933 wurde Flöha zur Stadt erhoben.

Dunkle Höhepunkte der Folgejahre waren die Einrichtung eines frühen Konzentrationslagers, des KZ Plaue, sowie später eines Außenlagers des KZ Flossenbürg – an beides erinnern heute Gedenkstätten. Wer die Natur um Flöha und den 2011 eingemeindeten Ortsteil Falkenau herum erkundet, wird unweigerlich auf zwei Brücken stoßen – das Hetzdorfer Viadukt, einst höchste eingeschossige Eisenbahnbrücke Deutschlands, heute Teil eines Wanderwegs. Und die „Blaue Welle“, eine Fußgänger- und Radwegbrücke, die 2012 mit dem Deutschen Brückenbaupreis ausgezeichnet wurde. Sehenswert ist auch das Samuel-von-Pufendorf-Gymnasium in der Flöha-Aue, ein futuristischer Rundbau, der 1997 mit dem Deutschen Architekturpreis gewürdigt wurde.

Tanja Rochelmeyer: Glance

Kunst- und Skulpturenweg PURPLE PATH

Die einzigartige Kunstinstallation Glance von Tanja Rochelmayer in der Unterführung des Bahnhofs Flöha besteht aus 171 hochreflektierenden, bunten Tafeln. Die Arbeit erinnert an die Geschichte der nah gelegenen Baumwollspinnerei und führt zu deren ehemaligem und jetzigem Standort, heute ein neues Zentrum der Stadt. Tanja Rochelmeyer wurde 1975 in Essen geboren und lebt heute in Berlin.

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Foto: Ernesto Uhlmann

Kulturhauptstadt Europas Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien Freistaat Sachsen Kulturhauptstadt Europas

Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes und durch Bundesmittel der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, sowie durch Mittel der Stadt Chemnitz.