Die Gemeinde Niederwiesa grenzt unmittelbar östlich ans Chemnitzer Stadtgebiet an und liegt im Landkreis Mittelsachsen. Die 4.700 Einwohner verteilen sich auf die Ortsteile Niederwiesa, Braunsdorf und Lichtenwalde, die alle im 13. bzw. 14. Jahrhundert gegründet wurden. Der namensgebende Ortsteil ist von der 1898 erbauten Kirche, dem Rathaus und der Postmeilensäule geprägt. Lichtenwalde ist insbesondere durch das Schloss Lichtenwalde und den dazugehörigen Barockgarten bekannt: Das Schloss geht auf eine 1230 am Ufer der Zschopau errichtete Burganlage zurück. Zu den Burgherren gehörte unter anderem Dietrich von Harras, dem Theodor Körner mit seiner Ballade „Harras der kühne Springer“ ein literarisches Denkmal setzte. Die heutigen Schloss- und Parkanlagen haben ihren Ursprung im frühen 18. Jahrhundert und verdanken sich dem Wirken der Grafen von Watzdorf.
Heute ist das Schloss Heimat für mehrere Ausstellungen zur Geschichte des Hauses, zur Scherenschnittkunst sowie zu Kunst und Kultur Westafrikas, Ostasiens und der Himalaya-Region. Der zehn Hektar große Park beeindruckt bis in unsere Zeit durch seine Weitläufigkeit und Gestaltung etwa mit Schweizerhäuschen, dem Wasserspiel „Sieben Künste“, dem Delphin-Brunnen, einer kleine „Englische Partie“ oder mit der Konzertmuschel. In Braunsdorf schließlich überrascht der Anblick eines unter Denkmalschutz stehenden Kleinodes der Industriegeschichte: der ehemaligen Weberei Kurt Tannenhauer. Wie ein Industrieschloss im Grünen wirkt das Gebäude, das heute das Museum „Historische Schauweberei Braunsdorf“ beherbergt.
Karolin Schwab: My Floating Home
Kunst- und Skulpturenweg PURPLE PATH
Die Skulptur My Floating Home von Karolin Schwab ist im Mühlgraben, einem Umleitungsgraben der Zschopau, aufgestellt. Das Werk aus rot-pulverbeschichteten Vierkantrohren erinnert an eine flüchtige, dreidimensionale Skizze eines Hauses. Die Künstlerin geht mit dem Werk der Frage nach, was es bedeutet, zu Hause zu sein. Es entstehen wechselnde Bilder im Wasser im Verlauf der Jahreszeiten. Carolin Schwab wurde 1987 in Stralsund geboren. Sie lebt und arbeitet heute in Berlin
Leiko Ikemura: Usagi Greeting (180)
Kunst- und Skulpturenweg PURPLE PATH
Die Skulptur Usagi Greeting der Künstlerin Leiko Ikemura zeigt einen Hasen (jap.: Usagi) in Anlehnung an buddhistische und christliche Ikonografie. Das glockenförmige Unterteil offenbart ein Miniaturfirmament, durch das Licht schimmert. Ikemuras Werk symbolisiert Fruchtbarkeit, Erneuerung und die fließende Grenze zwischen Mensch, Tier und Pflanze. Die Platzierung nimmt Bezug auf die Asiatika-Sammlung im Schlossmuseum. Leiko Ikemura wurde 1951 im japanischen Tsu geboren. Sie lebt und arbeitet heute in Berlin.
(Zu sehen bis 12.12.2025)