Olbernhau liegt im oberen Tal der Flöha nahe der Grenze zur Tschechischen Republik. Die Kleinstadt mit etwa 10.300 Bewohnern bildet seit Jahrhunderten die Grenze zwischen dem Ost- und dem Westerzgebirge – liegt also im wahrsten Sinne „Mitten im Erzgebirge“. Besiedelt wurde das Gebiet im 12. oder 13. Jahrhundert, erstmals urkundlich erwähnt wurde Olbernhau im Jahre 1434, der erste Nachweis bergbaulicher Tätigkeiten stammt aus dem Jahr 1511. Einzigartig ist die Saigerhütte Olbernhau/Grünthal, etwa 2,5 Kilometer vom historischen Ortszentrum mit Markt, Stadtkirche und Rittergut entfernt: Der nahezu vollständig erhaltene Hüttenkomplex, aufs Jahr 1537 zurückgehend, wurde über Jahrhunderte zur Trennung von Silber und Kupfer sowie zur Kupferverarbeitung genutzt – Grünthaler Dachkupfer schmückte einst zum Beispiel die Dresdner Frauenkirche, das Ulmer Münster oder den Stephansdom in Wien. Heute ist das Areal mit Museum und Kupferhammer Teil des UNESCO-Welterbes Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří.
Daneben ist Olbernhau ein Zentrum der erzgebirgischen Volkskunst: Hier wurden das bekannte Nussknacker-Reiterlein oder der Räuchermann-Kantenhocker erfunden. In den Olbernhauer Schauwerkstätten kann aber sommers wie winters auch die Herstellung von Weihnachtspyramiden oder Schwibbögen beobachtet werden. Als „Stadt der sieben Täler“ verfügt Olbernhau darüber hinaus über eine entzückende Umgebung, die sich auf 330 Kilometer Wegenetz mit Anschluss an vier große europäische Wanderwege aktiv erkunden lässt.
Jay Gard: Plywood
Kunst- und Skulpturenweg PURPLE PATH
Mit seiner großformatigen, aus pulverbeschichteten Stahlblechen gefertigten Skulptur Plywood (dt. Sperrholz) verbindet Künstler Jay Gard ironisch das weltbekannte Wahrzeichen Hollywoods mit der Geschichte und dem Verschwinden der Holz- und Kupferproduktion in Olbernhau. Jay Gard wurde 1984 in Halle/Saale geboren und wuchs in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) auf. Er lebt und arbeitet heute in Berlin.