Abschluss der Ausschreibung „Generationen feiern!“

Foto: Peter Rossner / Chemnitz 2025 gGmbH

Im Rahmen der Ausschreibung „Generationen feiern!“ suchte das Team Generation Projekte, die in den Eigenheiten der Generationen Chancen für alle entdecken, um eigene Zukunftsperspektiven zu erschaffen.

In der ersten Phase der Ausschreibung der Open Calls konnten 60 Projekte an den Fachbeirat zur Auswahl weitergeleitet werden. Weitere 10 Projekte erfüllten nicht die formalen Auswahlkriterien. Die zweite Phase erreichten 14 Projekte, die in eine dreimonatige Entwicklungsphase gingen und vom Team Generation beratend begleitet wurden. Davon haben nun 9 Projekte ein Vertragsangebot mit einer Kooperationsfinanzierung durch die Chemnitz 2025 gGmbH erhalten. 

An der Ausschreibung beteiligte Fachbeiräte:  

  • Matthias Labisch – Deutsche Kinder- und Jugendstiftung
  • Karolin Weber – Expertin für kulturelle Bildungsarbeit in Ostdeutschland
  • Dr. Sabine Baumann – Fachverband Kunst- und Kulturpädagogik e.V.
  • Ulf Matysiak – Beisheim Stiftung e.V.
  • Christiane Schifferdecker – Landesseniorenbeauftragte, Sächsisches Staatsministerium für Soziales und gesellschaftlichen Zusammenhalt
  • Nancy Gibson – Städtische Musikschule Chemnitz
  • Lucas Dietrich – Chemnitzer Jugendforum

Organisation & Projektträger: Frauenzentrum Lila Villa Chemnitz, Verein akCente e.V. Chemnitz

Das Projekt fördert den weiblichen Blick auf Transformation und integriert Mädchen, Frauen und Seniorinnen verschiedener kultureller Hintergründe aktiv in künstlerische, journalistische und handwerkliche Projekte. Ziel ist es, durch offene Workshops und Veranstaltungen Menschen verschiedener Generationen und Gesellschaftsschichten zu vernetzen und einen schöpferischen Raum zu bieten, um das gesellschaftliche Umfeld gemeinsam zu gestalten. Im Kulturhauptstadtjahr finden beispielsweise ein Keramikprojekt mit Bürger:innenbeteiligung sowohl in Chemnitz als auch in Portugal, ein Kalender- sowie ein Chorprojekt statt. 

Organisation & Projektträger: Projektteam: (K)Einheit , Projektträger: Ostra e.V.  

Das Projekt erkundet postsozialistische Transformationsprozesse und ihre Auswirkungen auf ostdeutsche und (ost-)europäische Identitäten. Menschen werden aktiv in verschiedene Formate wie Workshops, Dialog- und Zuhörformate und Ausstellungen eingebunden, um Gedanken und Gefühle über Generationen hinweg sichtbar zu machen und Austausch darüber zu fördern. Es soll im Austausch mit Partnerorganisationen aus Tschechien, Polen und Estland ein Verständnis für eine gemeinsame europäische Zivilgesellschaft gefördert werden.

Organisation & Projektträger: Kulturkirche2025 (Rechtsträger: Katholische Pfarrei Heilige Mutter Teresa Chemnitz)

Chemnitz als eine der ältesten Großstädte Europas ist ein lebendiges Archiv von Zeitzeug:innen, welche die Transformationen des 20. Jahrhunderts miterlebt und bewältigt haben. Das Projekt „Stadt-Biografien“ zielt darauf ab, diese wertvollen Erfahrungen zu bewahren und für kommende Generationen als lehrreiche Quelle zu erhalten. Jüngere Menschen befragen und interviewen dafür ältere Zeitzeug:innen (Generation 60+) zu verschiedenen Lebensstationen, während Kinder im Schulalter die aufgezeichneten Dialoge literarisch und illustrativ aufbereiten. Die Interviews sollen in Chemnitz, den 38 Gemeinden der Kulturhauptstadtregion und in der Partner-Kulturhauptstadt Nova Gorica stattfinden. Höhepunkt des Projekts ist eine vielfältige Ergebnispräsentation im Rahmen der Kulturhauptstadt 2025, die unter anderem eine Ausstellung, Podcasts und Pressearbeit umfasst. 

Organisation & Projektträger: Bürgerinitiative Aktion C in Kooperation mit KINDERVEREINIGUNG Chemnitz e.V.

Das Internationale Jugend-Sommercamp lädt Jugendliche aus Chemnitz, Usti nad Labem und Łódź dazu ein, in den Sommerferien des Kulturhauptstadtjahres 2025 an einem 10-tägigen Workshop teilzunehmen. Ziel ist es, gemeinsam die Chemnitzer Friedensbotschaften in Form von 300 sieben Meter langen Bannern zu gestalten und damit einen Guinness-Rekord aufzustellen. Die entstandenen Werke werden öffentlich ausgestellt, begleitet von erklärenden Texten und Videos über ihre Entstehung.  

Organisation & Projektträger: Walden e.V. (Partnerschaft mit Pop Up Ma Parol) 

Das Heckert-Gebiet war eines der größten Neubaugebiete der DDR, in dem 1990 fast 90.000 Menschen lebten. Nach der Wende verlor diese Utopie vom modernen Leben schnell an Attraktivität. Ein hoher Leerstand und massiver Rückbau waren die Folge. Im Rahmen des „Kiosk“ Projekts sollen im Heckert-Gebiet künstlerisch-kreative Aktionen stattfinden, um den öffentlichen Raum neu zu beleben. Durch Workshops und Interaktionen, z. B. mit Textilien, Graffiti oder Musik, sollen gemeinsam mit den Bewohner:innen Orte des Austauschs und der Begegnung für alle Generationen in der Nachbarschaft geschaffen werden. Ziel ist es, sich den Ort neu anzueignen und durch diese gemeinsamen Aktivitäten dem Unsichtbaren Sichtbarkeit zu verleihen. Dafür kommt eine Künstlerin aus Frankreich nach Chemnitz, die im Erzgebirge aufgewachsen ist.  

Organisation & Projektträger: Baukultur für Chemnitz e.V.

Das Projekt zielt darauf ab, die (post-)sozialistische Baukultur in Chemnitz und Tirana (Albanien) zu erforschen. Im Rahmen der „Platzgeschichten“ erkunden Generationentandems (Personen über 60 mit Jugendlichen) die Geschichte heute ungenutzter/unattraktiver Plätze beider Städte und wagen einen Blick in die Zukunft. Gemeinsam mit Landschaftsarchitektinnen entwickeln sie „Platzvisionen“, die in einem europäischen Architekturwettbewerb präsentiert und umgesetzt werden sollen. Bereits während des Kulturhauptstadtjahres 2025 sollen an diesen Orten  Interventionen stattfinden.

Organisation & Projektträger: Spektakel Kollektiv Chemnitz e.V.

Die Internationalen Deutschsprachigen Meisterschaften im Poetry Slam 2025 werden in Chemnitz stattfinden. Das SLAM 25 ist das größte Festival für Bühnenliteratur in Europa. Über fünf Tage hinweg und mit über 20 Veranstaltungen werden etwa 300 kulturschaffende Gäste aus sechs Ländern erwartet. Darunter sind Poet:innen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Belgien, Luxemburg und Italien (Südtirol).  

Organisation & Projektträger: Quarantine gemeinsam mit ASA FF e.V.  

Zwischen dem Durchschnittsalter der Bevölkerung in den Partnerstädten Manchester (31 Jahre) und Chemnitz (52 Jahre) liegt eine Generation – ein guter Ausgangspunkt für einen intergenerationellen/interkulturellen Dialog. “The Questions“ ist ein dreistufiges, Generationen verbindendes Kunstprojekt, das sich mit der Frage beschäftigt, wie wir über die Unterschiede hinweg zusammenleben. Es sind ein integratives Bibliotheksprojekt und diverse Aufführungen in Chemnitz geplant sowie Plattform- und Residenzprogramme, um die Zusammenarbeit zwischen Künstlern aus Chemnitz und Manchester zu fördern.  

Organisation & Projektträger: Julia Davis

Julia Davis ist Mitglied der britischen Commonword Organisation in Manchester, fördert das Schreiben von Laien und möchte mit ihrem Storytelling-Projekt etwas in die Stadt ihrer Wurzeln zurückbringen. Ihre Großeltern kamen damals als jüdische Flüchtlinge aus Chemnitz nach England. Das generationsübergreifende Schreibprojekt bringt junge und ältere Menschen in Chemnitz zusammen, um ihre Lebensgeschichten zu teilen und die Schreibmethoden von Commonword zu erlernen. Ziel ist es, die reiche Geschichte der Bewohner zwischen Faschismus, Sozialismus und Demokratie festzuhalten und im Kulturhauptstadtjahr 2025 an verschiedenen Orten der Stadt zu präsentieren, darunter Museen, Bibliotheken und Begegnungsstätten. 

Kulturhauptstadt Europas Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien Freistaat Sachsen Kulturhauptstadt Europas

Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts und durch die Bundesmittel der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.