In der Freiwilligenredaktion veröffentlichen Volunteers für Chemnitz 2025 Berichte von ihren Erlebnissen, Einsätzen und Erfahrungen rund um die Kulturhauptstadt Europas.
Danny ist 44 Jahre jung und in Karl-Marx-Stadt geboren und aufgewachsen. Er ist von 2006-2007 „mal kurz" ausgewandert in den Osten von Mallorca. Es hat ihn dann aber doch wieder in die Heimat nach Chemnitz gezogen. Als Volunteer ist er seit April 2024 aktiv, unter anderem beim Hutfestival, beim Rummelplatz im Tietz, beim Kosmos-Festival.
Ich bin am 18. Januar, dem Tag der Eröffnung, gegen Mittag im Chemnitz-2025 Büro in der ehemaligen Schmidtbank angekommen, wo schon ein Gewusel an Volunteers war. Das Chemnitz-2025 Büro diente an diesem Tag als „Volunteer -Zentrale“ und Rückzugsraum für Pausen und Catering. Die Akkreditierung vor Ort ging fix, Bändchen ans Handgelenk und schon kam Dirk, der Leiter des Freiwilligenprogramms, mit dem ersten Einsatz für mich als „Springer“. Es war noch Zeit für eine Spielrunde „Kulturhauptstadt-Name-Land" mit bekannten Volunteers. Ich bekam Colin, einen Debutvolunteer bei seinem allerersten Einsatz zur Hand und wir erhielten den Auftrag, uns zur Nischel-Bühne, der großen Bühne für die Eröffnungsshow am Karl-Marx-Monument, zu begeben. Dort angekommen erwarteten uns zwei Volunteers zur Übergabe/Aufgabenstellung. Der Einsatz bestand darin, die Bühne von Schnee/Eis und Nässe zu befreien. Allerdings hatte der Sonnenschein die Bühne schon von jeglicher Nässe befreit, sodass unsere Aufgabe nun darin bestand, einen „besenreinen" Zustand herzustellen. Also Besen zur Hand, ab ging es! Nach getanem Einsatz und ein paar Fotos vom Nischel warteten wir noch eine Weile und fragten, ob wir vor Ort noch benötigt würden. Wir wurden nicht mehr gebraucht, also begaben wir uns wieder zurück ins Chemnitz-2025 -Büro, um für eine weitere Springer-Aufgabe eingesetzt zu werden.
Auf dem Weg erreichte uns über die Lotsencommunity die Nachricht, dass wir hinter der Parteifalte, dem Bürogebäude hinter der großen Bühne, zur „Technikation" erwartet werden mit hinzukommender Verstärkung. Aufgrund verschiedener parallel stattfindender Demos mussten wir direkt dahin gehen. Bea und Bernd verstärkten unser kleines Team, wir vier bekamen Funkgeräte und eine Einweisung in eine Übersichtskarte mit einer rot markierten Zone, die unsere Aufgabe wurde. Das geplante „Drohnenballett“ brauchte einen gewissen Flugradius innerhalb der roten Zone. Laut Karte sollten wir an vier Punkten via Funk Personen an die Flugleitung melden, die sich in der roten Zone aufhalten, damit die Flugleitung darauf reagieren kann. Falls eins der Fluggeräte abstürzt, bestand Unfallgefahr, die man vermeiden wollte. “Bitte seid 18.30 Uhr auf euren zugewiesenen Punkten.“ „Ok, alles klar.“ Wir beschlossen, das offene Zeitfenster von einer Stunde für eine Pause/Stärkung zu nutzen, also ab ins Chemnitz-2025- Büro. Wir schauten den Livestream des Festaktes im Opernhaus, begleitet von einer Kartoffelsuppe und einer Tasse Kaffee. 18.20 Uhr gingen wir als Team zurück hinter die Parteifalte auf unsere vorab ausgesuchten Positionen. Verstärkt durch Teams der Security, die die Menschen höflich um die rote Zone herum delegierten, wurde unser Einsatz sehr einfach. Als dann via Funk die Meldung kam, dass die vorgesehene Aktion sich verschiebt oder gar abgebrochen werden könnte, blieben wir so lange vor Ort, bis LEIDER die Ansage kam, dass das geplante Drohnenballett wegen einer technischen Störung nicht gestartet werden kann. Wir waren alle schon enttäuscht ob der Absage. Nun ja - that's life!
Etwas später bekam ich die Nachricht, dass alle Lotsen sich 21.00 Uhr auf der Nischelbühne zum Fototermin einfinden sollten. Das Foto entstand dann mit allen Menschen, die am Eröffnungstag mitgewirkt haben, wie z.B. Polizei, Stage-Crew, unserem Volunteer-Leiter Dirk, dem Programmchef Andreas Schmidtke und Kollegen und Kolleginnen von Chemnitz-2025 u.v.m. Ein paar der Lotsen waren nun mittlerweile in Partylaune und wir gingen als kleine Gruppe zum Rave auf dem Markt, wo sich dann auch meine Einsatzzeit dem Ende näherte. Ein verrückter, unerwartet schöner Einsatz.