Verschiedene Projekte der TU Chemnitz werden in Partnerschaft mit Chemnitz 2025 umgesetzt

Foto: Jacob Müller

TU Chemnitz evaluiert den Kulturhauptstadt-Prozess 

Die TU Chemnitz hat den Zuschlag für die externe akademische Begleitung und Evaluation der “Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025” bekommen. Die Durchführung übernimmt das Methodenkompetenzzentrum der TU Chemnitz unter Leitung von Prof. Dr. Jochen Mayerl, Dekan der Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften und Professor für Soziologie mit Schwerpunkt Empirische Sozialforschung.

Die Evaluation wird in diesem Sommer mit ersten Umfragen beginnen und läuft bis Anfang 2027. Sie umfasst einen Vorher-Nachher-Vergleich sowie Erhebungen im Titeljahr. Mit einem Mix aus quantitativen und qualitativen Methoden werden Daten erhoben, mit denen Veränderungen, Lernprozesse, Wirkung und Ergebnisse analysiert werden können. Die Zwischen- und Abschlussergebnisse unterstützen die Arbeit der Chemnitz 2025 gGmbH, der Stadt Chemnitz und weiterer Akteure durch wertvolle Erkenntnisse über Wahrnehmungen und Erwartungen zur Kulturhauptstadt. 

TUCculture2025

Unabhängig davon fördert die TU Chemnitz im Rahmen ihrer Task Force „TUCculture2025“ seit 2022 universitäre Projektinitiativen, die sich auf Chemnitz 2025 beziehen, mit insgesamt 100.000 Euro. Die Ergebnisse dieser Projekte sollen im Kulturhauptstadtjahr vorgestellt werden. Aktuell werden sieben Projekte aktiv umgesetzt, die in Projektpartnerschaft mit Chemnitz 2025 entstehen. Weitere Kooperationen sind geplant. 

Die TUC–Projektinitiativen für Chemnitz 2025

Ausstellung „Erfinderkultur in Chemnitz und der Region“

Im Projekt wird eine durch das Patentinformationszentrum Chemnitz organisierte und durch die Universitätsbibliothek der TUC unterstützte Ausstellung „Erfinderkultur in Chemnitz und Region“, die vom 1. März bis 30. September 2025 im Gebäude der Bibliothek gezeigt wird, vorbereitet. Inhalt der Ausstellung sind bedeutende Erfindungen der Industrieregion Chemnitz sowie deren schutzrechtliche Sicherung. Neben den Errungenschaften von Chemnitzer Erfindern und Unternehmen sollen auch herausragende Innovationen der TUC ausgestellt werden. Damit wird der Öffentlichkeit der Erfindergeist und die Innovationskraft der Chemnitzer Region gezeigt. Gleichermaßen veranschaulicht die Ausstellung die Bedeutung von und Wege zu gewerblichen Schutzrechten zur Sicherung erfinderischer Ideen. 

Veranstaltungsreihe „Unbekannte Nachbarn? Vietnamesische Diaspora in Chemnitz und der Region“

Die von der Professur Allgemeine Erziehungswissenschaft der TUC gemeinsam mit der Buchautorin und Regisseurin Claudia Tuyết Scheffel konzipierte Veranstaltungsreihe rückt transnationale Bildungsbiografien von Vietnames:innen in Chemnitz und in der Region in den Fokus. Zunächst wird die Forschung zu dieser bisher wenig thematisierten Gruppe unterstützt, u. a. durch biografische Interviews mit ehemaligen Studierenden der TU Chemnitz sowie mit ehemaligen Vertragsarbeiterinnen und Vertragsarbeiterinnen in der Region.  Im Kulturhauptstadtjahr 2025 präsentieren die Projektverantwortlichen ihre Forschungsergebnisse im Rahmen einer Veranstaltungsreihe der breiten Öffentlichkeit. 

Projekt „Europa im Klassenzimmer - Chemnitzer Analysen sozialistischen und postsozialistischen Schulbüchern“

In diesem Projekt der Professur Allgemeine Erziehungswissenschaft der TUC werden gemeinsam mit weiteren Partner:innen Europabezüge vor und nach der Wiedervereinigung Deutschlands und dem „Fall des Eisernen Vorhangs“ in Schulbüchern und Lernmaterialien des Landes Sachsen, die insbesondere in den Bibliotheken und Archiven in Chemnitz vorliegen, beleuchtet. So wird untersucht, auf welche Art und Weise Europa, aber auch die regional-europäischen Verortungen sowie Welt- und Menschenbilder im Unterricht thematisiert wurden. Im Rahmen des Projekts werden u. a. mit Studierenden der TUC Lehrbücher der Fächer Geschichts- und Sozialkunde (in der DDR: Staatsbürgerkunde) der 9. und 10. Klassen kurz vor und nach der Wiedervereinigung recherchiert, katalogisiert und analysiert sowie in Workshops diskutiert. Den Abschluss des Projekts bilden eine Ausstellung und eine Podiumsdiskussion.

„Ein Vierteljahrhundert gelesene Europäische Kulturhauptstädte – Sonderbestand der Universitätsbibliothek“

 Seit 2000 bis 2025 waren insgesamt 56 Städte aus 32 Ländern Europäische Kulturhauptstädte oder werden es bis dahin sein. Zum Kulturhauptstadtjahr möchte die Universitätsbibliothek einen Sonderbestand der Öffentlichkeit präsentieren, welcher in möglichst großer Breite diese Vorgänger-Kulturhauptstädte vorstellt. Ziel des Projektes ist es, den Angehörigen der TUC sowie der Öffentlichkeit die Möglichkeit zu geben, sich zu den „Vorgängern“ von Chemnitz zu informieren und daraus Ideen und Anregungen für eigene Kulturhauptstadt-Beiträge zu generieren. Es wird damit gerechnet, dass der Sonderbestand ab Oktober 2024 zur Verfügung steht. 

Ausstellung „Bewegung und Stillstand. Das letzte Studienjahr in der DDR“

Sechs Universitätsarchive aus Chemnitz, Halle, Jena, Leipzig, Magdeburg und Weimar planen die Gestaltung einer Ausstellung zum letzten Studienjahr in der DDR. Insgesamt 35 Ausstellungstafeln sollen als Wanderausstellung an diesen sechs Universitätsstandorten gezeigt werden.  

Die Ausstellung möchte möglichst viele Facetten des letzten Studienjahrs in der DDR und des studentischen Lebens dieser Zeit darstellen. Sie ist ab dem 3. Juni 2025 auch in der Universitätsbibliothek Chemnitz zu sehen.

Buchprojekt „Chemnitz als Europäische Kulturhauptstadt 2025“

An der TUC wird vielfältig zu Chemnitz als Europäische Kulturhauptstadt 2025 geforscht. Das Buchprojekt der Juniorprofessur Europäische Kultur und Bürgergesellschaft sowie der Professur Soziologie mit dem Schwerpunkt soziologische Theorien will diese Forschungen bündeln und für eine möglichst breite, akademisch-interessierte Öffentlichkeit zugänglich machen. Der Band soll „open access“ erscheinen, um eine möglichst große Verbreitung sicherzustellen.

„C the Unheard! Datenbasierte Kartierungen zivilgesellschaftlicher Diskurse in Chemnitz“

Bisher gibt es in Chemnitz keine Datensammlung, die das vielfältige Engagement zivilgesellschaftlicher Akteur.innen dokumentiert und sichtbar macht. Hier setzt das Projekt der Juniorprofessur Digital Humanities der TUC mit der Erstellung einer offenen Datensammlung an, die mit zivilgesellschaftlichen Projektpartnerinnen und -partnern, Studierenden sowie Bürger:innen erarbeitet und exploriert wird. Das Projekt schließt erstens eine repräsentative Datenlücke. Das Format „Datenpicknick“ (in Kooperation mit Chemnitz Open Space) zielt zweitens auf die Vermittlung von Kompetenzen für eine zukünftige digitale Zivilgesellschaft. Drittens schafft das Projekt mit einem digitalen Ausstellungsformat einen Diskursraum, der zum Austausch einlädt. Kick-Off des Projekts ist am 23. Mai 2024 ab 14:00 Uhr im Chemnitz Open Space an der Brückenstraße. 

Kulturhauptstadt Europas Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien Freistaat Sachsen Kulturhauptstadt Europas

Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes und durch Bundesmittel der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, sowie durch Mittel der Stadt Chemnitz.