Gelebte Nachbarschaft
Gemeinsam pflanzen, pflegen, feiern


Nachbar:innen pflanzen, pflegen und feiern Apfelbäume in über 600 Sorten. Gemeinsam geschieht das in Pflanzfestivals, mit Pflegetipps und -tricks in Bildungsangeboten und in den Küchen der Stadt und Region. Freudenfrüchte für alle sind Ziel dieses Projekts. Im Zentrum steht das Chemnitzer Engagement für ein fruchtbares und zukunftsstarkes Lebensumfeld.
E-Mail: pflanzen(at)chemnitz2025.de
Dr. Julia Naunin
Projektleitung
Yvette Glaß
Fachplanerin
Tina Langklotz
Projektkoordinatorin
Sie haben eine Fläche? Wenn Sie eine Apfelwiese für alle schaffen möchten, melden Sie sich beim Team der Gelebten Nachbarschaft. Öffentlich zugängliche Flächen zwischen Häusern, in Hinterhöfen, mögliche Streuobstwiesengelände, Schulgärten oder auch Orte, wo Dachgärten entstehen können, sind ideal – für mindestens fünf Bäume mit viel Platz.
Sie wollen pflanzen? Gelebte Nachbarschaft sucht Pflanzprofis und die, die es werden wollen. In Partnerschaften und nachbarschaftlicher Zusammenarbeit geht es um die kontinuierliche Pflege und Fürsorge der gepflanzten Bäume. Entscheidend ist die verbindliche Zusage, den Baum zu beschneiden, wenn er es braucht, regelmäßig zu gießen, eventuell nachzupflanzen, zu ernten und Fallobst lecker zu verwerten.
Nachbar:innen packen an
Diverse Einrichtungen agieren in zwei Pflanzfestivals in Chemnitz und in 38 Gemeinden und Kommunen der Kulturhauptstadtregion. Bildungsangebote flankieren die Pflanzungen mit kostenlosen Obstbaumschnittkursen, Workshops, Videos bis hin zum Angebot, Wühlmauskörbe zusammen zu flechten. Erfahrene Pflanz-Experten und Engagierte geben Tipps und Tricks und die Nachbarschaft lernt voneinander im gemeinsamen Tun. Darüber hinaus feiert die Stadtgesellschaft 2025 kulinarisch, musikalisch, im Rahmen von Exkursionen und bei vielen weiteren Gelegenheiten den Apfel und andere Früchte, die Bienen und das reiche Stadtgrün in Chemnitz.
Menschen in Unternehmen, Kindertagesstätten, Heimat- und Kleingartenvereinen, Seniorenresidenzen und Schulen kümmern sich als Gelebte Nachbarschaft um die derzeit noch jungen Apfelbaumbabys. Sie tragen mindestens zwölf Jahre Sorge dafür, dass beizeiten die Ernte der gepflanzten Bäume den vielen Macher:innen zur Verfügung steht und die Lust und Laune auf noch mehr Äpfel steigert.
Winter ade, Hitze tut weh?
Wir wissen um Wassermangel in Stadt und Region. Wir spüren Klimaveränderungen in Nah und Fern. Wir erfahren dazu täglich neue Zahlen, Fakten, Zeugenberichte. Die Stadt Chemnitz informiert und handelt – beispielsweise wird in Chemnitz Fassadenbegrünung gefördert, im Kulturhauptstadtjahr werden gestaltete Interventionsflächen als Orte des gemeinsamen Verweilens eröffnet und Chemnitz hat seit 2010 ein Energieteam, das sich um die regelmäßige Zertifizierung mit dem European Energy Award in Gold kümmert.
Fokus: Apfelbäume
Aktuelle Entwicklungen fordern Weitblick und konkretes gemeinschaftliches Handeln vor Ort: Gelebte Nachbarschaft ist in einem umfangreichen partizipativen Prozess mit verschiedenen Macher:innen aus Verwaltung, Bildung und Gesellschaft entstanden. Es gab großes Interesse der Chemnitzer:innen, gemeinsam zu entscheiden, wie die Idee von Pflanzungen einiger Hundert Apfelbäume, die in der Kulturhauptstadttitel-Bewerbung skizziert wurde, umgesetzt werden könnte. Dieses einzigartige Beteiligungsprojekt wächst und gedeiht in Chemnitz und in der Kulturhauptstadtregion mit weiteren Partner-Einrichtungen aus Wirtschaft und Kultur. Zusammen probieren die Partnerschaften Fürsorge und Transformation in dem sich kontinuierlich verändernden Lebensraum.
Engagierte, diejenigen mit Erfahrungs- und Praxiswissen und Fachleute – sogenannten Pomologen - begeben sich auf die Spur der Kultivierung alter widerstandsfähiger Apfelsorten: Sie pflegen das Erbe und kümmern sich zugleich nachbarschaftlich um langfristige Perspektiven.

Apfelkultur
Der Apfel ist eine zugängliche Freudenfrucht und Anregung: Mythen, Pathosformeln und Zankäpfel sind in Geschichte und Gegenwart bekannt, jüngste Mitglieder der Gesellschaft lieben den Apfel und Omas und Opas kochen womöglich das beste Kompott. In den internationalen Küchenkulturen ist der Apfel in flüssiger bis fester Form eine Köstlichkeit – der Apfel ist anschlussfähig und zukunftsstark.
Nachbar:innen machen diese Qualitäten in ihrer gemeinsamen Gestaltung ihres Lebensraums sichtbar und erfahrbar – für die Stadtgesellschaft, für die Gäste und für die Nachfolgenden.
