Europäisches Kulturhauptstadtjahr beginnt in Chemnitz

Foto: Natalie Bleyl

Feierliche Eröffnung von Chemnitz 2025

Die Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 startet am 18. Januar 2025 mit einem zweitägigen Eröffnungsfest, das kulturelle Vielfalt, Weltoffenheit und europäisches Miteinander zelebriert. Die Chemnitzer:innen und ihre Gäste kommen zusammen, um die Demokratie, den europäischen Gedanken und ein friedliches Zusammenleben zu feiern. Das Titeljahr steht unter dem Motto „C the Unseen“. Die Menschen aus Chemnitz und den 38 Kommunen der Kulturhauptstadtregion präsentieren bis Ende November 2025 ein umfangreiches Programm mit 223 Projekten und über 1000 Veranstaltungen. 

Mit einem Festakt eröffnen am Nachmittag Oberbürgermeister Sven Schulze, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer, der EU-Kommissar für Generationengerechtigkeit, Jugend, Kultur und Sport, Glenn Micallef, sowie die Staatsministerin für Kultur und Medien, Claudia Roth, das Kulturhauptstadtjahr. 

Höhepunkt des Programms ist eine große Open Air Eröffnungsshow im Stadtzentrum. Die Bühne umrahmt das für Chemnitz ikonische Karl-Marx-Monument. Der Eintritt ist frei, erwartet werden zehntausende Besucher:innen. 

Mit dem von der Europäischen Union verliehenen Titel „Kulturhauptstadt Europas“ richtet sich nun für ein knappes Jahr ein Scheinwerfer auf Menschen, Orte und Aktivitäten in Chemnitz und der Kulturhauptstadtregion. Dies ist der Höhepunkt eines umfangreichen Strukturentwicklungsprozesses, der vor vielen Jahren begonnen hat und nachhaltig Wirkung zeigen soll. Chemnitz 2025 ist ein einzigartiges Partizipationsprojekt, dass zivilgesellschaftliches Engagement durch kulturelle Aktivitäten fördert. Im Zentrum steht der europäische Gedanke. In diesem Jahr wird in Chemnitz das 40-jährige Jubiläum der Kulturhauptstädte Europas begangen. 

Das Programm für das Kulturhauptstadtjahr besteht vor allem aus Projekten, die die Menschen aus Chemnitz und der Kulturhauptstadtregion selbst eingebracht haben. Sie stehen für einen breiten Kulturbegriff, Partizipation und zeigen die Vielfalt der Gesellschaft. In der Vorbereitung auf das Kulturhauptstadtjahr sind viele europäische Kooperationen entstanden, die Menschen zusammengebracht und neue Perspektiven vermittelt haben.  

Chemnitz 2025 ist mehr als ein außergewöhnliches Kulturjahr – es ist die Einladung, eine bislang wenig gesehene Stadt und Region im Osten Deutschlands zu entdecken. Für die Menschen, die hier leben, ist es die Chance, ihre Vision von einer lebenswerten zukunftsfähigen Gesellschaft und europäischem Miteinander zu teilen.

Statements anlässlich der Eröffnung der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025

Sven Schulze, Oberbürgermeister der Stadt Chemnitz: „Chemnitz war lange eine Stadt im Schatten, ein Ort, den viele nicht kannten, absichtlich ignorierten oder bewusst mieden. Eine Stadt mit unübersehbaren Brüchen und Narben, aber ebenso eine Stadt, die sich immer wieder neu gefunden und erfunden und aus sich selbst heraus weiterentwickelt hat. Vieles von dem, was hier entstand, ist nicht auf den ersten Blick sichtbar – und doch ist es ausgesprochen sehenswert. Ich lade Sie ein, sich mit uns auf diese Entdeckungsreise zu begeben. Suchen Sie die Geschichten hinter den Garagentoren, in den Werkstätten, in unseren Museen, vor den Bühnen oder auf unseren Sportplätzen. Lassen Sie sich überraschen von der Kreativität, die hier lebt und uns verbindet, von der Stärke unserer Stadt, von der Ehrlichkeit und Bodenständigkeit, von der Vielfalt, die Chemnitz zu bieten hat. 

Packen Sie ihren Koffer und entdecken Sie die europäische Idee in Chemnitz. Frei von Vorbehalten, ohne vorgefertigte Vorstellungen oder Vorurteile, aber mit einem offenen Herzen. Mit Neugier und Freude auf all das Unentdeckte, das bisher Verborgene, das unsere Stadt so spannend macht.“

Glenn Micallef, EU-Kommissar für Generationengerechtigkeit, Jugend, Kultur und Sport: „Herzlichen Glückwunsch an Chemnitz, eine unserer Kulturhauptstädte Europas 2025! Ich freue mich auf ein ganzes Jahr voller Feierlichkeiten, in denen die Vielfalt, die Identitäten und die Werte der Europäischen Union präsentiert werden. Und ich möchte Chemnitz für den Reichtum und die Vielfalt der Veranstaltungen, Festivals und Projekte danken, die auf die Beine gestellt werden. Das zeigt eindrucksvoll, welche Wirkkraft die Kultur für unsere Gesellschaften und Demokratien hat.“

Kulturstaatsministerin Claudia Roth: „Kultur, das ist der Herzschlag unserer Demokratie und das kulturelle Herz Europas schlägt dieses Jahr hier in Chemnitz und der ganzen Region sowie bei unseren Freundinnen und Freunden in Nova Gorica. Chemnitz und alle 38 beteiligten Kommunen haben mit diesem beeindruckenden Programm das Potential, einen kulturellen Leuchtturm zu schaffen, der nach ganz Europa ausstrahlt. Für Chemnitz bietet sich damit die Chance, europaweit bekannt zu werden und auch längerfristig Strukturen zu schaffen, von denen die ganze Region dauerhaft profitieren kann. Es ist so beeindruckend wie vielversprechend, welches Programm hier für das Kulturhauptstadtjahr gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern, mit den Kulturinstitutionen vor Ort, mit Vereinen und Initiativen auf die Beine gestellt wurde. Damit wird ein breites Publikum angesprochen und Kultur als Raum der Vielfalt, der lebendigen Demokratie, der engen europäischen Zusammenarbeit wie auch der Weltoffenheit präsentiert. Es ist für mich eine besondere Freude, hier heute für die Bundesregierung bei der Eröffnung der Europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz mit dabei sein zu können.“

Sachsens Kulturministerin Barbara Klepsch: „Die Kulturhauptstadt hat eine unglaublich große Bedeutung für die Menschen in Chemnitz, der Region und in ganz Sachsen. Sie bietet ihnen bisher ungeahnte Möglichkeiten. Ich bin deshalb sehr dankbar, dass wir diese einmalige Chance erhalten. Seit Jahrzehnten ist es ein überragender Wunsch der Menschen hier, dass sie selbst einmal zeigen können, was sie ausmacht, was Ihnen wichtig ist und was sie mit Stolz erfüllt. Und heute beginnt ein ganzes Jahr voller Möglichkeiten dazu: Zahlreiche Projekte bieten verschiedenste Veranstaltungen, Informations- und Austauschmöglichkeiten für die Menschen der Stadt, der Region und für all die Gäste, die wir in den kommenden Monaten erwarten. Dabei werden Traditionen wie die hiesige Bergbau- und Industriekultur mit zeitgenössischer Kunst und Kultur wie beispielswiese am Kunst- und Skulpturenweg Purple Path zusammengebracht. All diese Projekte werden sichtbar machen, was Stadt und Region auszeichnet, was den Menschen hier wichtig ist und auch was sie sich wünschen. Kunst und Kultur wirken hier als Motor für die Zukunft.“

Ingo Seifert, Bürgermeister der Stadt Schneeberg: „Die Kultur- und Kreativwirtschaft sind insbesondere in der Kulturhauptstadtregion ein noch schlafender – noch unsichtbarer - wirtschaftlicher Riese. Deshalb bin ich der Überzeugung, dass das Kulturhauptstadtjahr eine einmalige Chance ist, das Potenzial dieses Wirtschaftszweiges nachhaltig zu heben. Getreu dem Motto C the Unseen sind alle Gäste der Europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 herzlich eingeladen, die 38 Kommunen zu entdecken, in denen Makerhubs neu entstehen und wo der Kunst- und Skulpturenweg PURPLE PATH neue Verbindungen schafft. Genießen Sie auf Ihrem Weg die Gastfreundschaft, besuchen Sie die Kunstwerke renommierter internationaler Künstlerinnen und Künstler, erleben Sie Traditionspflege und staunen Sie über die Vielfalt an Kultur, Handwerk und Kreativität. Erfahren Sie mehr über die Welterbe Montanregion Erzgebirge/Krušnohory, tauchen Sie ein (bergmännisch: fahren Sie ein) in die Montan- und Kulturlandschaft, suchen Sie den Kontakt mit den herzlichen Menschen vor Ort und entdecken Sie für sich die Kulturhauptstadtregion, die Sie so noch nicht gesehen und deshalb vielleicht so auch nicht erwartet haben. Glück Auf.“

Andrea Pier, Kaufmännische Geschäftsführerin Chemnitz 2025: „Die Eröffnung des Kulturhauptstadtjahres 2025 markiert für Chemnitz und die gesamte Region den Beginn einer erneuten Transformation. Dieses europäische Projekt ist weit mehr als ein kurzfristiger Imagegewinn, es ist ein Katalysator für nachhaltige, zukunftsfähige Stadtentwicklung. Indem wir kulturelle Vielfalt fördern und internationale Netzwerke stärken, schaffen wir Raum für neue Ideen, Kooperationen und wirtschaftliche Impulse. Gleichzeitig setzen wir ein klares Zeichen dafür, dass Kultur gerade in Zeiten knapper Ressourcen eine zentrale Rolle für die Lebensqualität und Attraktivität unserer Städte spielt. Chemnitz 2025 steht für langfristige Veränderungen und macht aus dieser Region eine starke Kraft in Europa.“

Stefan Schmidtke, Programmgeschäftsführer Chemnitz 2025: „Kulturhauptstadt Europas zu sein bedeutet, durch kulturellen Wandel tiefgreifende strukturelle Veränderungen anzustoßen, die langfristig wirken. Was Chemnitz 2025 so besonders macht: Das Programm kommt von den Menschen aus Chemnitz und der Kulturhauptstadtregion, ihren Initiativen und ihren Ideen. Sie haben sich in der Region und in Europa vernetzt, Begegnungsräume geschaffen, Neues gelernt, Wissen geteilt und laden zum Mitmachen ein. Die Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 ist ein großes Beteiligungsprojekt. Dieser einzigartige Ansatz der Partizipation und Vernetzung macht Chemnitz 2025 zu einem Vorbild für die Zukunft. Der Titelgewinn hat bereits viel in Bewegung gesetzt – und mit dem Startschuss dieses besonderen Jahres beginnt eine Entwicklung, die weit über 2025 hinaus wirken wird.“

Kulturhauptstadt Europas Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien Freistaat Sachsen Kulturhauptstadt Europas

Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes und durch Bundesmittel der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, sowie durch Mittel der Stadt Chemnitz.