Christina Doll: Engel & Bergmann am PurplePath (Chemnitz)
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Die Figuren Engel und Bergmann gehören zum Kern erzgebirgischer Kultur. Traditionell wurde in den Familien bei der Geburt einer Tochter ein Engel, bei der eines Sohnes ein Bergmann geschnitzt (oder später gekauft). Die in Berlin lebende Bildhauerin Christina Doll schuf das Skulpturenpaar ENGEL+ BERGMANN in zeitgenössischer Form. Ihr Modell für den Engel war eine Schauspielerin mit Down-Syndrom, für die Figur des Bergmanns nutzte sie die Insignien eines Wismut- und Steinkohle-Kumpels.
Christina Doll bringt mit ihrem Werk die Stärke erzgebirgischer Identität, in ihrer reichen Tradition und ihrem positiven Lebensgefühl zum Ausdruck. In ihrer skulpturalen Arbeit ist die Würde des Menschen ein zentrales Motiv. Der Purple Path berührt mit Dolls „Engel und Bergmann“ verschiedene kulturelle, gesellschaftspolitische und spirituelle Kontexte. So wurde das erste - in der traditionsreichen Dresdener Gießerei Gebe.Ihle gegossene Figurenpaar im Beisein der sächsischen Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch dem zukünftigen Inklusionshotel des Anna + Sascha e.V. in Annaberg-Buchholz überreicht.
Das Weinbergfenster in der St.-Matthäus-Kirche aus dem 19. Jahrhundert erzählt von der Frühindustriealisierung der Stadt. Zum Gemeindegebiet gehört ein Rehabilitationszentrum für Blinde. Im Nationalsozialismus wurde es zu einem Zentrum der Euthanasie. Eine Gedenkstätte erinnert daran. Engel und Bergmann stehen einerseits dafür, dass die Industrialisierung von den Kräften und Schätzen des umgebenden Gebirges möglich gemacht wurde. Andererseits wird der Hinweis auf die Würde des Menschen an historischer Stelle herausgehoben.
Der Gottesdienst beginnt um 14:00 Uhr, gefolgt von einer Vernissage um 15:00 Uhr.