Freiwilligenbericht: Tartu2024 Extended

Foto: Nicolas Sammler

In der Freiwilligenredaktion veröffentlichen Volunteers für Chemnitz 2025 Berichte von ihren Erlebnissen, Einsätzen und Erfahrungen rund um die Kulturhauptstadt Europas.

Nicolas hat bis September 2024 in Chemnitz gewohnt, bis es ihn beruflich nach Österreich verschlagen hat. Der 24-jährige setzt sich weiterhin als Freiwilliger für Chemnitz 2025 ein: Egal, ob Christopher Street Day im Salzkammergut, Interviews mit der Presse oder nächtliche Einsätze in der Hartmannfabrik: Nicolas ist immer da, wenn er gebraucht wird und hat entsprechend viel zu berichten. 

Tartu, Estland – Am 25. Januar startete für mich der aufregendste Einsatz als Volunteer. Für drei Wochen ging es nach Tartu und Südestland. Die Stadt ist zusammen mit der Region Kulturhauptstadt 2024 und wurde von mir und zwei weiteren jungen Chemnitzern bei der Umsetzung einer Party für 14- bis 20-Jährige unterstützt.

Kulturhauptstadt zu erleben ist eine wichtige Erfahrung, um das Gefühl und auch die Motivation zu transportieren, die es braucht, damit Chemnitz 2025 allen richtig viel Spaß machen kann. Diese Chance hatten wir am 26. Januar zur Eröffnung der Kulturhauptstadt 2024, Tartu. Die zweitgrößte Stadt Estlands ist geprägt von ihrer Universität, welche ihr viel junge Energie verleiht, aber auch von viel Tradition und einem damit verbundenen Heimatgefühl. Diese Mischung machte die Erfahrung sehr lebendig und aufregend, selbst wenn die eigentlichen Highlights des Kulturhauptstadtjahres im Sommer angesiedelt sind.

Wir hatten in Tartu die Gelegenheit, neben der Eröffnungsfeier auch die örtlichen Museen zu besuchen, Nachbarorte wie Põlva und Viljandi kennenzulernen, Ausstellungen zu besichtigen, die Natur zu erkunden und natürlich Tartu bei Tag und Nacht zu entdecken. Die Einheimischen waren dabei sehr offen und vermittelten uns das Gefühl, viel Energie und Freude für die Kulturhauptstadt zu haben.

Unser Hauptziel, die Party, war unterdessen ein voller Erfolg. Mit nationalen Promis als Publikumsmagneten wurden viele junge Menschen in einen Club gezogen, der sonst nur für Erwachsene seine Türen öffnet. Das gab den Gästen, denke ich, ein einmaliges Gefühl und eine tolle Nacht. Die Party war natürlich ohne Alkohol, um alle Minderjährigen zu schützen. Dabei war es uns auch wichtig, dass es für jeden gut sichtbare Teammitglieder gab, an die man sich wenden konnte, falls etwas Unangenehmes passiert. Das sogenannte „Awareness-Team“ wurde vor allem durch die Arbeit der internationalen Freiwilligen ermöglicht und war eine Bereicherung für die Party, auch wenn es zum Glück keine Zwischenfälle gab.

Für mich gab es nach diesen drei Wochen vor allem ein entscheidendes Learning. Der Titel Kulturhauptstadt ist für mich nicht länger etwas, das nur mit der Region zusammenhängt. Vielmehr ist es eine Möglichkeit, die es den Menschen ermöglicht, Europa zu erleben und sich europäisch zu fühlen, denn er bringt Menschen zusammen, die sich sonst vielleicht nie getroffen hätten. Unabhängig von Hintergrund, Alter oder Beruf und vor allem Nationalität haben wir in Tartu viele neue Freunde gefunden, die wir hoffentlich bald einmal wiedersehen können. Vielleicht 2025 in Chemnitz? 

Kulturhauptstadt Europas Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien Freistaat Sachsen Kulturhauptstadt Europas

Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts und durch die Bundesmittel der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.