Das war Chemnitz 2025
Volle Häuser, internationale Aufmerksamkeit und eine weltoffene Atmosphäre – was für ein fantastisches Jahr!
Über 2.000 Veranstaltungen und 260 Projekte lockten mehr als 2 Millionen Besucher:innen nach Chemnitz und in die Kulturhauptstadtregion. Sie kamen aus der ganzen Welt.
Das Ergebnis: Besucherrekorde in den Museen und bei Festivals, mehr Tourist:innen denn je und ein deutlich gestiegenes Interesse an Chemnitz und der Kulturhauptstadtregion.
Aus anderen Blickwinkeln
Das Motto für Chemnitz 2025 hieß C the Unseen: Sieh das Ungesehene. Unzählige Veranstaltungen haben dieses Jahr an ungewöhnliche Orte geführt: Das Kunstfestival Begehungen im ehemaligen Chemnitzer Braunkohlekraftwerk, das Spielzeugmacherfestival im stillgelegten Freizeitbad in Seiffen, das ibug-Festival für urbane Kunst im alten Krankenhaus, Garagenfeste auf Garagenhöfen aus DDR-Zeiten und vieles mehr. Light our Vision hat die Stadt in ein anderes Licht getaucht und bei Bunte Dächer sah man die Straßen aus der Vogelperspektive.
Feiern und Tanzen
Ob beim KOSMOS Chemnitz rund um den Schloßteich, mit DJ Vika, der ältesten DJ Europas, oder bei Betonblühen, dem Festival von und für junge Menschen: Natürlich wurde auch gefeiert. Die Tanzenden Nachbarn haben gezeigt, dass man nie zu alt ist, um das Tanzbein zu schwingen, bei TANZ MODERNE TANZ hat man sich an der größten Ballettklasse der Welt versucht, Straßenkünstler:innen aus der ganzen Welt zogen beim Hutfestival ihren Hut und bei der Fête de la Musique wurde die ganze Stadt zur Konzertbühne.
Ausstellungen
Zahlreiche Ausstellungen haben uns Kunst und Geschichte gezeigt. Mit dem Karl Schmidt-Rottluff Haus ist ein neues Kunstmuseum entstanden, die gefeierte Schau European Realities hat erstmals gezeigt, wie verwoben die europäischen Realismusbewegungen waren, bei Hallenkunst hat Street Art eine Würdigung in Ausstellungsräumen erfahren und bei Edvard Munch. Angst gingen die Werke Munchs in den Dialog mit zeitgenössischen Positionen. Offener Prozess schildert ausgehend vom NSU-Komplex die kontinuierliche rechte Gewalt und die lauten Stimmen, die sich gegen sie zur Wehr setzten.
Raus in die Natur, raus zur Kunst
Der Kunst- und Skulpturenweg PURPLE PATH ist eines der großen bleibenden Projekte von Chemnitz 2025. Er ist eine einzigartige Ausstellung zeitgenössischer Kunst, die die Arbeiten von über 60 internationalen und regionalen Künstler:innen im öffentlichen Raum in Chemnitz und der Kulturhauptstadtregion zeigt.
Entdeckt den Maker in euch
Eine ausgeprägte Macher:innen-Mentalität ist in dieser Region tief verwurzelt. Makers, Business & Arts brachte traditionelles Handwerk mit innovativen Ansätzen zusammen und entwickelte neue Formate des Kreativtourismus. Insgesamt entstanden neun Makerhubs in Chemnitz und der Kulturhauptstadtregion: Begegnungsorte, an denen voneinander gelernt und gemeinsam Neues erschaffen wird. Mit dem Maker-Advent ist ein jährlich wiederkehrendes Format entstanden, bei dem sich während der Weihnachtszeit nicht nur die Türchen der Adventskalender öffnen, sondern auch unzählige Werkstätten und Ateliers. Sie laden, sowohl klassischer als auch moderne Handwerkspraktiken zu entdecken.
Anpacken, Mitmachen, Beteiligen
Das Kulturhauptstadtprogramm entstand aus der Stadtgesellschaft – ein Alleinstellungsmerkmal unter den Europäischen Kulturhauptstädten. Ob als Volunteers, in künstlerischen Projekten oder nachbarschaftlichen Initiativen: Das Engagement der Bürger:innen war entscheidend. Bei Gelebte Nachbarschaft wurden insgesamt 1.450 Apfelbäume im öffentlichen Raum gepflanzt, 1.300 Volunteers leisteten zusammen 45.000 Stunden ehrenamtliche Arbeit und unterstützten Chemnitz 2025 als Botschafter:innen sowie hinter den Kulissen. Beim European Peace Ride setzten hunderte Radfahrer:innen ein Zeichen für Frieden. Und 248 kleine kreative Ideen konnten als Mikroprojekte umgesetzt werden.
Neue Orte für die Zukunft
Chemnitz 2025 brachte Veränderung, die bleibt. Neben den Skulpturen am PURPLE PATH und den neun Makerhubs in Chemnitz und der Region, gehören auch die 30 Interventionsflächen dazu. Orte, die transformiert wurden und zukünftig weiterhin für die Stadtgemeinschaft sinnvoll nutzbar sind: als Räume für Kreativität, gemeinsames Lernen oder Netzwerken. Darunter die traditionsreiche Hartmannfabrik, in der einst Lokomotiven gebaut wurden, der Garagen-Campus, ein ehemaliges Straßenbahndepot oder die ehemalige Stadtwirtschaft, die sich zum Kultur-Hotspot entwickelt hat.