Die Villa Massimo-Stipendiatin Jana Gunstheimer wurde 1974 in Zwickau geboren. Nach Studien der Ethnologie, Kunstgeschichte und Bildenden Kunst in Leipzig, Halle, Athen und Ohio/USA lebt sie heute zwischen Jena und Weimar. Seit 2016 hat sie an der Bauhaus Universität eine Professur für experimentelle Malerei und Zeichnung inne.

2025 wird Gunstheimer mit ihrem Skulpturenprojekt dingenunner, dingenauf Teil des Kunst- und Skulpturenwegs PURPLE PATH. Mit ihrer Arbeit reagiert sie auf eine lange und wechselvolle Bergbautradition, die heute in zahlreichen Schnitzvereinen der Region weiterlebt. Zur künstlerischen Praxis der Künstlerin gehört das Reisen, das Gespräch und die Begegnung einerseits sowie die Idee „etwas mit den Händen zu machen“ andererseits. Im Moment besucht Jana Gunstheimer Mitglieder traditioneller Schnitzergruppen im Erzgebirge, Vereine mit einer oft Jahrhunderte alten Geschichte als kulturelle Träger einer Region, die von der Geschichte des Bergbaus bestimmt ist.

Sie folgt dabei ihrer Intention, Erfahrungen entlang von Gegenständen zu machen, die (scheinbar) jeder kennt und die trotzdem in der Lage sind, Gesellschaften und ihre Akteur:innen zu trennen oder eben auch zusammen zu führen.

Ihr Projekt MOELK, das sie 2019 mit Mitgliedern des von ihr gegründeten Instituts für regionale Realitätsexperimente (IRRE@bauhaus) durchführte, könnte man als „Vorbild“ für dingenunner, dingenauf sehen. Wochenlang bereisten Jana Gunstheimer und ihr Team Thüringen und Sachsen, um mit Befürworter:innen und Gegner:innen der Milch, bis hin zu Verschwörungstheoretikern zu sprechen.

Alexander Ochs, der Kurator des PURPLE PATH spricht mit Jana Gunstheimer über ihre Arbeit, über Milch und Moelk, über ihre Besuche im Arzgebirg, wie sie es nennt, und ihre Lust, darüber mal eine größere Ausstellung zu schaffen.

38 Kommunen und Gemeinden bilden gemeinsam mit Chemnitz die Kulturregion, die im Jahr 2025 Europäische Kulturhauptstadt sein wird. Bis zum Jahr 2025 und darüber hinaus wird der PURPLE PATH, ein großer Skulpturen-, Kunst- und Macherweg und Flagship der Kulturhauptstadt, in der Region entstehen.

Foto: Jannis Uffrecht

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